Hallo, naunakhte, hallo, Snofru, da ist dieser Text in nicht mal 4 Stunden geknackt worden! Glückwunsch! Einige Anmerkungen habe ich noch: Zeile 1 anx @r kA-nxt xa-m-mAa.t "Horus möge leben; ..." @naunakhte Auch wenn die Zeichen so angeordnet scheinen, wie Du sie geschrieben hast, so sind sie doch so zu lesen wie Snofru es angegeben hat. Es handelt sich um eine graphische Umstellung, bei der das kleinere Zeichen in den freien Platz gerückt wird; ähnlich wie bei wr.t in Zeile 4. Siehe von Beckerath, Handbuch der Königsnamen, S. 140-141, wo auch die folgende Schreibung angegeben wird: @Snofru M.E. geht "lebender Horus" nicht, dann müßte anx nachgestellt sein. anx @r ist sicherlich ein Wunschsatz: "Horus möge leben" oder "Es lebe Horus: ..." (prospektives sDm=f) Zeile 2-3 ... sgrH tA.wj ... "... der die beiden Länder friedlich stimmt ..." @naunakhte Bei dem Determinativ von sgrH handelt es sich um D41 "Arm mit Handfläche nach unten und gebogenem Oberarm" und nicht um D42 "Arm mit Handfläche nach unten und mit geradem Oberarm"; siehe Hannig, Ägyptisch-Deutsch, S. 776 Zeile 3 ... aA-xpS Hw-sTtjw ... "... groß an Kraft, der die Asiaten schlägt ..." xpS "(1) Kraftarm ... (2) Kraft (bes. im Kampf) ..." (Hannig, S. 596) - Bedeutung (2) ist natürlich von (1) abgeleitet; insofern ist das als Grauzone zu werten. Hw ist m.E. imperfektisches aktivisches Partizip von Hwj; eigentlich geminierend (d.h. der zweite Konsonant müßte verdoppelt werden), der schwache Konsonant j fällt weg; aber da es sich hier um ein Verb mit zwei schwachen Konsonanten handelt [w und j], hat man diese Verdopplung nicht gemacht. @naunakhte Bei sT.tjw "Asiaten" handelt es sich um den *Adlerbussard G4 mit Lesung tjw, nicht um G1 "Schmutzgeier" mit Lesung A. Beide können leicht verwechselt werden. Zeile 8 tAS=f rsj ... "seine südliche Grenze ..." @naunakhte Das Determinativ bei tAS und bei rsj ist nicht X7 "Brothälfte", sondern N21 "kurze Landzunge". Siehe für tAS Hannig, S. 916. Zeile 9 mHtj "nördlich" (Hannig, S. 355) @naunakhte Determinativ N21 statt X7. Zeile 10 @Snofru Das Land Nhrn "Naharina / Mitanni" wird mit h transkribiert, nicht mit H. Bei diesem Stück handelt es sich um einen der vielen Gedenkskarabäen von Amenophis III., dem sogenannten "Hochzeitsskarabäus". Es gibt 5 verschiedene Typen, von denen, soweit ich mich erinnere, so mindestens an die 100 Exemplare im Umlauf waren, damit "alle Welt" informiert sei. Die anderen handeln von: der Anlage eines Sees für Teje, der Hochzeit mit Giluhepa, einer Wildstier- und einer Löwenjagd. Im Lexikon der Ägyptologie, Bd. V, heißt es im Artikel über Skarabäen (Sp. 971): "Die Rolle der Teje steht stark im Vordergrund, selbst auf dem Giluhepa-Skarabäus. Außergewöhnlich viele S[karabäen] nennen Amenophis mit Teje oder Teje allein, was mit der religiösen Rolle der Königinnen in der späten 18. Dyn. zusammenhängen mag." - Der jetzige Fund einer Statue wird das Bild von ihrer großen Bedeutung sicherlich bestätigen. Als Nachtrag sei noch erwähnt: Die Zeichnung stammt aus Eduard Naville (Hrsg.), Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien, Text, Bd. 1, Leipzig, 1897, S. 11 und stellt ein Exemplar aus dem Louvre dar (Inv. Nr. N 787 E). Das Photo bezieht sich auf Louvre N 787 A. Viele Grüße, Michael Tilgner
> Antwort auf Beitrag vom: 26.01.2006 um 16:46:44
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