Lieber Astrodoc, es schließt sich an: ... tw.t ... niw.t Aufgrund der Lückenhaftigkeit kann ich damit im Moment nichts anfangen. mtw=j Hr Dd n Jmn Mw.t #nsw nTr.w nb ntj m *swA.w n njw.t "Ich bitte Amun, Mut, Chons und alle Götter, die in der Umgebung der Stadt (= Theben) sind: ..." Auch dieser Satz gehört zu den Briefformeln: die Segen erbittende Anrede, die der Begrüßung folgt. tw=j (Hr) Dd n Gott NN (ggf. weitere Götter) jmj snb=k "Ich bitte NN, daß 'er' Dich (den Empfänger) gesund sein lasse" oder "Ich bitte NN: Laß 'ihn' (den Empfänger) gesund sein" (Junge, S. 312) Junge merkt an: "... in beiden Fällen muß einer der Pronomialbezüge angepaßt werden, man kann die ägyptische Konstruktion in der Übersetzung nicht nachbilden." Grammatik: Hier handelt es sich um die neuägyptische Verbform des sog. Präsens I (Junge, S. 117-129): tw + Suffix + (Hr) + Infinitiv bzw. tw + Suffix + Pseudopartizip. Hier sehen wir aber eine andere Konstruktion, nämlich mit mtw + Suffix. Bei dieser Verbform handelt es sich um den sog. neuägyptischen Konjunktiv, der z.B. nach einem Imperativ oder einem Wunsch verwendet wird (Junge, S. 246-254). Leider läßt sich der vorangegangene Satz wegen der Lücken nicht angeben, so daß sich nichts Genaueres sagen läßt. Zu den Einzelheiten dieser Verbformen muß ich auf die neuägyptischen Grammatiken verweisen (Erman, Junge). Grammatik: "Wie die Adjektive und Partizipien des Neuägyptischen allgemein kongruiert ntj nicht mit seinem Bezugsnomen." (Junge, S. 69) Deshalb habe ich nicht zu ntj(.w) - und auch nicht zu nb(.w) - ergänzt. *swA.w (*xbs.w, *sw) *Bezirk, Gebiet; Umgebung ntj m swA.w der in der Umgebung ist ... [Lesung nicht gesichert, wegen ähnlicher Aussprache mit '6' ist die Lesung swA.w vorzuziehen, cf. aber xbs.w]" (Hannig, S. 675) - Zu xbs.w ist aber nichts zu finden, außer xbs "Hackfeld, Acker, Feld" (S. 592) njw.t "... Stadt Theben .." (Hannig, S. 392) Das folgende stellt eine kleine Hürde dar: Es steht jpn sdb da, worin ich aber keinen Sinn finde. Aufgrund der allgemeinen Briefformel und der folgenden Formulierungen nehme ich folgendes an: jmj sDb=k jmj wDA=k jmj pt[r=j tw snb.tj] ... "Mögest Du leben, mögest Du heil sein, möge [ich Dich gesund] sehen ..." [Nach Junge: "Laßt 'ihn' leben, laßt 'ihn' heil sein, laßt ihn 'mich' gesund sehen ..."] jmj "[Imperativ zu rdj geben, veranlassen] ... [Neuägyptisch, als Optativ vor sDm=f] jmj wn=k m Hsw.t Jmn-Ra mögest Du in der Gunst des Amun-Re sein" (Hannig, S. 68-69) sDb "ins Leben kommen, sich am Leben erhalten rdj sDb=f (anx=f) veranlassen, daß er lebe" (Hannig, S. 793) - Hier ist sehr knapp ausgedrückt, daß sDb als Synonym von anx dienen kann (klarer im Wörterbuch, Bd. IV, S. 380) Den Schluß habe ich mit einer gängigen Brieffloskel ergänzt. Gesucht ist ein Verb, das mit pt... beginnt; da kommen nicht viele in Frage. ptr "sehen" (Hannig, S. 298) Das paßt zu: "Die Inhalte der Bitten können auch persönlichere Varianten zeigem, etwa '(ich bitte Ptah und alle Götter,) jmm ptr=j tw snb.tj mH qnj jm=k daß 'sie' mich Dich gesund wiedersehen und in die Arme schließen lassen' ..." (Junge, S. 312) - Junge transkribiert jmm, was ich oben nach Hannig mit jmj wiedergegeben habe. Eine Schwierigkeit habe ich bis jetzt übergangen, daß nämlich im Text genaugenommen steht: jmj sDb=j jmj wDA=j ... "Möge ich leben, möge ich heil sein ..." Das scheint mir ein Fehler zu sein. Vielleicht habe ich aber auch nur alles falsch übersetzt ... Viele Grüße, Michael Tilgner
> Antwort auf Beitrag vom: 16.04.2006 um 13:37:05
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