Ein paar Bemerkungen aus J.P. Allen, Middle Egyptian Grammar: S. 319ff. (The Participles) "Participles are verb forms that are specifically designed to serve as adjectives. ... Participles are simply concise ways of expressing a relative clause in a single word." Ab S. 345 wird die Relativform erklärt. So ist es auch in anderen Sprachen. Im Sumerischen zum Beispiel funktioniert es genauso. Während das Perfekt-Passiv-Partizip du11-ga "gesprochen" als Adjektiv dienen kann, wie in inim-du11-ga "das gesprochene Wort", kann man in einen Relativsatz wesentlich mehr Informationen unterbringen: inim {d}nanshe-e ensi2-ra mu-na-du11-ga "das Wort, das (die Göttin) Nanshe zum Stadtfürsten gesprochen hat." Wir erhalten in dieser Konstruktion gleich zwei neue Informationen, obwohl sich die Konstruktion nicht wesentlich von ersterer unterscheidet. Das -a im Auslaut ist eine sog. Nominalisierung. Sie macht aus Verbalketten oder auch Sätzen ein Nomen. Wörtlich wäre der Satz folgendermaßen zu übersetzen: "Das von Nanshe zum Stadtfürsten gesprochene Wort". Soweit ich das verstehe, ist der Unterschied im Ägyptischen nicht allzu groß. Naja, im Sumerischen gibt es kein Geschlecht, es gibt nur belebt und unbelebt. Aber ansonsten ist es vom Verständnis gleich. Ich hoffe, ich habe Licht in die Sache gebracht. Neb P.S. Allens Grammatik ist günstig und vollgestopft mit Beispielen (inkl. Lösungen).
> Antwort auf Beitrag vom: 17.11.2007 um 19:16:13
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