Hallo, Leute, danke für Eure Mitarbeit trotz der widrigen Umstände (Sylvester)! Die Übersetzungen ähneln sich ja ziemlich. Dazu einige Anmerkungen: sp 2 "[nur graphisch: doppelt zu lesen]" (Hannig, Ägyptisch-Deutsch, S. 691) - sp 2 bezieht sich auf das Voranstehende; andere Fälle sind mir zumindest nicht bekannt. anx sp 2 rnp.t jsw.t "lebe, lebe, Jahr des Alten / der alten Zeit" "lebe, lebe" wohl im Sinne von "Lebewohl". Mit Thomas bin ich der Meinung, daß hier ein Wunsch ausgesprochen wird (prospektives sDm=f). Zu jsw.t noch folgende Betrachtung: Eigentlich ist das Wort für "alt" js (Hannig, Ägyptisch-Deutsch, S. 101). Demnach müßte man für "altes Jahr" die Schreibung rnp.t js.t erwarten. Es steht aber jsw.t mit w und Pluralstrichen da = "das Alte, die alte Zeit" (Hannig, S. 101-102). Ich danke daher, daß es sich um ein Partizip feminin Plural handelt: "The plural strokes are frequently added to feminine participles used without antecedent noun to express neuter ideas, exx. xpr.t 'that which has happened' ..." (Gardiner, Egyptian Grammar, § 354). Mit anderen Worten: jsw.t ist als eigenständiges Substantiv aufzufassen ("das, was alt ist") und steht als direkter Genetiv zu rnp.t. m Htp rnp.t mAw.t "In Frieden, neues Jahr!" m Htp "[als Willkommensgruß] in Frieden! Willkommen!" (Hannig, S. 568) - Zur Schreibung mit Pluralstrichen und einem weiteren Y1 "Buchrolle" siehe Wb III, 193 - Wahrscheinlich ist dies eine Abkürzung von jj.wj / jj.tj m Htp "kommend in Frieden = Willkommen" (Hermann Grapow, Wie die Alten Ägypter sich anredeten, wie sich begrüßten und wie sie miteinander sprachen, Teil III: Zur Verwendung von Anrufen, Ausrufen, Wünschen und Grüßen, Berlin, 1941 (Abhandlungen der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Jg. 1941, Nr. 11), S. 112) mAw.t: Zum einen läßt es sich als zwanglos als Adjektiv zum femininen Bezugswort rnp.t erklären. mA(w) "neu" (Hannig, S. 318). Zum anderen könnte man es im oben besprochenen Sinne auch als feminines Partizip für ein Neutrum erklären: mAw.t "Neues, das Neue" (Hannig, S. 319). "Da fehlen aber die Pluralstriche!", könnte jemand entgegnen. So einfach lassen wir uns aber nicht aus dem Konzept bringen : "The sense of the English neuter ('it', 'thing') is expressed in Egyptian by the feminine. Exx. Dw.t 'an evil (thing)' ..." (Gardiner, § 51). Das Ganze ist vielleicht ein bißchen zu feinsinnig, denn: Zitat:
To most Egyptian adjectives there corresponded an adjective-verb, and indeed it is highly probable that the adjective was simply a participle from such a verb. Thus nfr is a verb 'be beautiful, good' and the adjective nfr may well mean properly 'being good'." (Gardiner, § 135) |
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Viele Grüße, Michael Tilgner
> Antwort auf Beitrag vom: 01.01.2009 um 19:22:20
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