Hallo Gemeinde, mit Hilfe von subito.doc bin ich nun stolzer Besitzer einer Kopie des besagten Artikels von Wolfgang Schenkel. Alle anderen seien bedankt für die angebotene Unterstützung, die ich gerne in Anspruch genommen hätte. @Sehr geehrter Herr Schenkel Das ist in der Tat ein sehr aufschlussreicher Aufsatz, der meine Eingangsfrage nach dem Ursprung der Lesung des Wortes als durchaus berechtigt einstuft. Ich will hier versuchen, den Inhalt für andere Interessierte in wenigen Worten wiederzugeben, verbunden mit einer eigenen Ergänzung. Das Wort wird (n) + t + sw gelesen, als eine altmodische Schreibvariante der selten belegten Schreibweise für "König von Oberägypten", die sowohl bei Rainer Hannig als auch im TLA zu finden ist: (Siehe hierzu Anhang 1) Warum (n)tsw? Im Artikel stehen einige Schlussfolgerungen, die hier den Rahmen sprengen würden, aber sieht man auf liegt die Begründung 1 in der Lesung vergleichbarer Zeichen, wie z. B. das auch tj – also von unten nach oben gelesen wird. (Ein anderes Beispiel M6 = rj und M25 = rs) Begründung 2 fusst auf die historische Entwicklung des gesamten Schreibsystems, verbunden mit deren frühen Schreibungen und späteren Veränderungen. ntsw = nzw also: ts = z. Betrachtet man die Aussprache von beidem, mag eine Annäherung für uns Europäer durchaus denkbar sein, aber auch für Wolfgang Helck, der das eine "Näherungsschreibung" nennt. Begründung 3, die meine eigene ist. Betrachtet man das Wachstum einer Pflanze, die vornehmlich im Wasser gedeiht, so wird das Auge erst das nasse Element sehen, gefolgt von einem lehmigen Hügel, der eine Pflanze nährt. ntsw in der Lesung! Aufgrund der Schreibästhetik rutschte die Pflanze später nach links. Das kann ich nicht belegen, aber da alles im Schriftsystem aus der Natur kam, liegt es der Vorstellungskraft nahe. Was bleibt ist die Erkenntnis, dass Wolfgang Schenkel unabhängig von der sichtbaren Schreibweise tatsächlich nur ein Wort für König (von Oberägypten) sieht und das mit einer einzigen Lautgestalt = nzw. Daraus leitet er alle grammatikalischen Gegebenheiten ab, was in sich eine weitere Begründung liefert. Die urtümlichen Schriftgruppen sw:t und sw+t+n sind nach seiner Meinung in späteren Zeiten nicht mehr durchschaubar gewesen. Schriftsystematisch sind sie, genauso wie Abkürzungen, symbolische Semogramme. Ich denke, ich habe nichts wichtiges vergessen… Gruss Thomas P.S. Wie ist denn eigentlich das Wörterbuch von Ernest Alfried Wallis Budge zu bewerten? Ist das tauglich, oder eher veraltet. Ich habe irgendwie in Erinnerung, dass Ausführungen von Wallis Budge nicht immer den Kern treffen…
> Antwort auf Beitrag vom: 01.06.2009 um 10:22:12
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