jw rdj.n=j hAb=f smsw.w "ich habe veranlaßt, daß er die Ältesten sandte"
rdj "veranlassen, daß" -
rdj wird für das Mittelägyptische mit
d umschrieben. Gardiner, Egyptian Grammar, § 289 "Anomalous verbs", 1. 'Give': "
rdi (originally perhaps
rDi) ..." - Die Klammer in
rd(j).n=f signalisiert ja, daß ein zu schreibendes
j hier weggefallen ist; dem ist aber nicht so: Gardiner, § 413 "Forms from the mutable verbs"
für das
sDm.n=f führt die hier verwendete Schreibung als eine übliche an.
Zur Lesung von A19 "gebeugter, älterer Mann mit Stock" (Hannig, Ägyptisch-Deutsch, S. 1027):
smsw "ältester" und
wr "Großer". Das Wb. hat sich, auch bei dieser Stelle, für
wr.w "die Großen" entschieden. Andererseits gibt es auch
smsw den "Ältesten" als Beiwort eines Gottes bzw. die Bezeichnung "die Ältesten" (Wb. IV, 142). Es ist daher schwierig zu entscheiden, welche Lesung vorzuziehen ist. Nach LGG VI, 356 ist nach der Schreibung
smsw.w anzunehmen. Die Schreibungen für
wr.w in LGG II, 471 entsprechen nicht unserer Vorlage. [Beide Seiten sind leider nicht in der Google Buchsuche einsehbar.] Wie man den beiden LGG-Einträgen entnehmen kann, nämliche die Verweisung auf den jeweils anderen Eintrag, besteht eine grundsätzliche Unsicherheit, wie A19 zu deuten ist. Inhaltlich paßt "Ältester" - siehe auch im begrifflichen Umfeld "Ältester der Urgötter" - besser zum Gespräch.
Das
nTr-Zeichen ist Determinativ.
jw=j grt r HD(.t) jr.t.n=j nb.t "Ferner werde ich all das, was ich geschaffen habe, zerstören"
Seschen und Thomas weisen zu Recht auf die pseudoverbale Konstruktion hin:
jw=j r HD.t. Diese besteht hier aus
r + Infinitiv. Der Infinitiv von
HDj lautet
HD.t, da bei Verben mit einem "schwachen" Konsonanten an dritter Stelle (tertiae infirmae) dieser wegfällt und sich ein
.t anschließt (sog. femininer Infinitv), siehe: Gardiner, § 299 "Forms of the infinitive" unter
3ae inf. Nach Gardiner, § 332 "The pseudo-verbal construction with
r + infinitive" wird mit dieser Form eine zukünftige Aktion ausgedrückt:
Zitat:This construction is often used to express future action, whether simply or as conditioned by the speaker's will; in other words, it corresponds alike to English 'will' and to English 'shall'. |
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Das
.t ist bei Ani weggefallen; in einem Paralleltext aus dem Grabe des Cha ist es jedoch geschrieben. Es handelt sich wohl nicht um einen Fehler, sondern um eine Erscheinung, wie sie in den spätmittelägyptischen Texten üblich wird; so schreibt Karl Jansen-Winkeln, Spätmittelägyptische Grammatik der Texte der 3. Zwischenzeit, Wiesbaden, 1996, § 158 (Infinitive III-inf.): "In den meisten Fällen wird
keine Endung
.t geschrieben." Ani lebte in der 19. Dynastie, während der Architekt Cha unter Thutmosis III., Amenophis II. und Thutmosis IV. (18. Dyn.) wirkte.
Das folgende
jr.t.n=j interpretiere ich als
sDm.(w)n=f-Relativform. Die Relativformen werden bei Gardiner, §§ 380 ff. besprochen. Nur soviel: "... a class of verb-forms best translated by relative clauses in which there is an expressed subject
different from the antecedents." (§ 380) In § 381 "The relative forms as epithets or as nouns" heißt es:
Zitat:Like the participles ..., the relative forms can be used either with or without an expressed antecedent, i.e. either as epithets or as nouns ... rdi.t.n=f n=i nb.t all that he gave to me. |
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Der Beispielsatz zeigt die gleiche Struktur wie unser Beispiel.
Zur Form: "'Make' is almost always without
r, exx.
ir.(w)n=i;
ir.t.n ..." (§ 387, 3 unter
3ae inf.); bei den femininen Formen wird das
.t an den Stamm angefügt.