Liebe Gemeinde des Forums, folgende Tatbestände sollen als Anhaltspunkt für mein Gedankenspiel dienen: 1.) Sätze der Suffixkonjugation mit einem Verb als Prädikat haben normalerweise die Reihenfolge Verb – Subjekt – Objekt – Adverbiale Bestimmungen. 2.) In der Konstruktion Nomen + Verbum der Suffixkonjugation wird das Nomen durch ein pronominales Element, in bestimmten Fällen durch ein Adverb, an einer Stelle hinter dem Verbalstamm wieder aufgenommen. Daraus ergibt sich, daß in jedem Fall ein kompletter Satz übrig bleibt, wenn man das vorangestellte Nomen wegläßt. 3.) James P. Allen, Kapitel 23, Seite 333: Most Egyptian adjectives themselves, in fact, are nothing more than active participles of adjectiveverbs: the adjective nfr “good, the one who is good,” for example, is an active participle of the verb nfr “become good, be good,” just as the participle mr “loving, the one who loves” is an active participle of the verb mrj “love.” Because you are already well acquainted with adjectives, you already know a good deal about how participles work. Participles, however, are more than simple one-word adjectives. They are also verb forms, and like other verb forms they can be used as the predicate in a clause of their own, with the same kinds of objects, datives, adverbs, and dependent clauses that accompany other verb forms. Unlike other kinds of clauses with a verbal predicate, however, participial clauses do not have a separate subject. This is because the participle contains in itself both the verb and its subject. 4.) Partizip Perfekt Aktiv hat keine speziellen Endungen ausser denen des Geschlechts und der Anzahl. Zu meiner Ausführung: Zitat:
Das Pseudopartizip ist von Hause aus so angelegt, daß die pronominalen Subjekte nicht einfach durch nominale ersetzt werden können; daß darüberhinaus sogar ein pronominales Element in jedem Fall obligatorisch ist. |
| (Wolfgang Schenkel, Beiträge zur mittelägyptischen Syntax, 1966; Zeitschrift für ägyptische Sprache und Altertumskunde; Seite 47-72). Grundbeobachtung dort: Das Pseudopartizip ist eine Verbalform. Ein Satz mit Pseudopartizip und pronominalen Subjekt hat die syntaktische Form Verbum – Pronomen, z. B. sDm.w. Setzt man statt des pronominalen "Subjekts" ein nominales ein, so entsteht ein ganz andere Form: Nomen + (Verbum – Pronomen), z. B. xrw + sDm.w. Meine Gedanken dazu: Ein Pseudopartizip ist ein Verbaladjektiv, kein Verb. Sätze mit Pseudopartizip sind Adjektivalsätze, dessen Subjekt zur Betonung vorangestellt wurde. Daher gilt: Subjekt (Substantiv oder abhängiges Personalpronomen) – Prädikat (Verbaladjektiv oder Partizip). Vorangestellte Subjekte werden auf Prädikat-Seite durch ein entsprechendes pronominales Element wieder aufgenommen. Bei einem Adjektiv oder Partizip sind das die "Stativendungen"; bei einem Verb wären es die pronominalen Elemente der Suffixkonjugation. xrw sDm.w "Die Stimme wurde gehört"; sDm (=Partizip Perfekt Aktiv) xrw "Die Stimme wurde gehört". prr=j Hzj.kw "Mein Erscheinen wurde gelobt"; Hzj prr=j "Mein Erscheinen wurde gelobt". mk sw prj.w "Siehe, er ist hervorgekommen"; prj sw "Er ist hervorgekommen". Ich bitte um eure geschätzte Meinung! Gruß Thomas
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