Lieber Otto, der Vorname Pafnuti des russischen Mathematikers Tschebyschow - es gibt unterschiedliche lateinische Schreibweisen; "Terbytschef" ist nicht darunter - lässt sich aus dem Koptischen ableiten: "der Gottes" oder "der Gott ergebene" (Georg Steindorff, Abriss der koptischen Grammatik, Berlin, 1921, S. 6). Er setzt sich zusammen aus dem Possessivpräfix pa- "der des", dem maskulinen Artikel p- (S. 9) und dem (maskulinen) Substantiv noute "Gott" (S. 68); zusammen also pa-p-noute. Daraus wurde das griechische Παφνούτιος. Paphnutius war ein Mönch der "ägyptischen" Wüste. Allerdings gibt es mehrere koptische Heilige dieses Namens (siehe Eintrag: "Paphnutius of Scetis, Saint", in: The Coptic Encyclopedia, vol. 6, New York, 1991, S. 1884): "among whom it is sometimes difficult to distinguish". Gemeinhin wird wohl darunter Paphnutius von Ägypten1 verstanden. Er wird als Heiliger in der katholischen und orthodoxen Kirche verehrt. Zum Mathematiker Tschebyschew: die deutsche Webseite2 hätte auch gereicht! Der von Dir zitierte mathematische Satz wird heute als "Bertrandsches Postulat" bezeichnet, nach Joseph Bertrand, der seine Vermutung bis n = 3.000.000 nachgerechnet hat. Es lautet: Für jedes n > 1 gibt es eine Primzahl p mit n < p < 2n. Primzahlen3 sind natürlichen Zahlen4, die nur durch 1 und sich selbst teilbar sind. Pafnuty Tschebyschew hat im Jahre 1850 diesen Satz für alle natürlichen Zahlen n bewiesen, nicht nur für Primzahlen. Was er bedeutet, sieht man an den Primzahlen: 7, 13, 23, 43, 83, 163, 317, 631. Jede folgende Primzahl ist kleiner als das Doppelte der vorhergehenden. Einen schönen Beweis findet man in Martin Aigner, Günter M. Ziegler, Das Buch der Beweise, 4. Auflage, Heidelberg, 2015 (Kapitel 2)5, der von Paul Erdős stammt und den dieser schon mit 19 Jahren veröffentlichte! Viele Grüße, Michael Tilgner
> Antwort auf Beitrag vom: 24.03.2017 um 08:51:57
|