Hallo, Davide, unterhalb des Schnabels steht der Name des Vogels in senkrecht geschriebenen Hieroglyphen bnw Benu-Vogel, "Phönix" (Wb. II, 458; Hannig, Ägyptisch-Deutsch, 1995, S. 253) Der Benu-Vogel wird zumeist als Reiher (Ardea cinerea oder purpurea) dargestellt, als Vogel mit zwei langen Federn am Kopf. Bei den Hieroglyphen handelt es sich um sog. Kursiv-Hieroglyphen; das letzte Zeichen - hier als G31 nach den üblichen Schreibungen angenommen - ist wohl aus dem Hieratischen. Gerade dieses Zeichen ist in dem Standardwerk zu den hieratischen Zeichen (Georg Möller, Hieratische Paläographie, Bd. I-IV, 1909-1936) nicht enthalten. Man muss sich schon ein wenig mit Hieroglyphen beschäftigt haben, um solche Inschriften zu entziffern. Eine Hilfe stellt die "Gardiner-Liste" dar, die die häufig verwendeten Zeichen zusammengestellt hat. Im Internet gibt es diverse Seiten mit dieser Liste. In dem Namen wurden folgende Zeichen verwendet: D58 Lesung b; N35 Lesung n; W24 Lesung nw; G43 Lesung w; G31 Determinativ für Reihervögel. Die ersten Zeichen sind rein phonetisch zu lesen und haben keinerlei Symbolcharakter. Das Determinativ gibt an, zu welcher Bedeutungsklasse das Wort gehört. Es ist vielleicht nicht leicht für einen Laien, die Gardiner-Zeichen hier wiederzuerkennen, da sie auf einem Papyrus mit dem Pinsel kursiv wiedergegeben wurden. So ist z.B. die Wellenlinie des n hier nur strichartig ausgefallen. Deine Frage nach den "Symbolen" verkennt, dass es sich bei den Hieroglyphen um eine Schrift handelt, in der die Sprache des Alten Ägypten notiert wurde; es ist vor allem eine Lautschrift, allerdings ein wenig komplizierter als unsere üblichen Alphabetschriften. Mit anderen Worten: Es steht nur der Name des Vogels an dem Bild dabei - mehr nicht. Viele Grüße, Michael Tilgner
> Antwort auf Beitrag vom: 09.02.2018 um 09:01:48
|