Hallo, Otto, es ist immer schwierig, Belege für eine These anzugeben, wenn der Autor nicht selbst auf diese verweist. Die von Chontamenti zitierte "Zunge des Re" ist allerdings schon lange bekannt. Eine Stelle ist veröffentlicht in Auguste Mariette, Abydos. Description des fouilles exécutées sur l'emplacement de cette ville, Bd. I: Ville antique - Temple de Séti, Paris, 18691, Taf. 52 (auf S. 145 der pdf-Datei). Ein Auszug ist angehängt. Die senkrechte Inschrift vor Thoth ist zu lesen: +Hw.tj wr ns n Ra nb mdw-nTr Hm-nTr MAa.t Hrj-jb Hw.t-Mn-MAa.t-Ra "Thoth, der Große, Zunge des Re, Herr der Gottesworte, Priester der Maat, der im 'Tempel des Sethos I.' ist." Hier wird also zur "Zunge des Re" nichts weiter ausgeführt. Etwas jüngeren Datums ist die Veröffentlichung des Papyrus 35.9.212 aus dem Metropolitan Museum of Art durch Jean-Claude Goyon: Le Papyrus d'Imouthès. Fils de Psintaês, New York, 1999. Hierin findet sich eine Passage in Blatt 28, Zeile 10 - auf dieser Webseite3 unter der laufenden Nr. 49: Zitat:
Ich bin Thot, der Schreiber der Maat der Götterneunheit, alles was aus meinem Munde herauskommt nimmt Gestalt an (verwirklicht sich) wie (als wäre es von) Re! |
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Ansonsten wird die Schöpfung durch das Wort vor allem Ptah zugeschrieben. Ausführlich wird es im Denkmal memphitischer Theologie4 dargelegt. Eine kurze Zusammenfassung des Themas ist im Eintrag "Schöpfung" im Lexikon der Ägyptologie, Bd. V, Sp. 684 zu lesen. Viele Grüße, Michael Tilgner
> Antwort auf Beitrag vom: 29.11.2023 um 14:00:10
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