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   Joann Fletcher - Entzug der Grabungslizenz (71)
  Autor/in  Thema: Joann Fletcher - Entzug der Grabungslizenz
Gitta  
Gast

  
Re: Joann Fletcher - Entzug der Grabungslizenz 
« Antwort #45, Datum: 20.05.2004 um 18:17:27 »     

Hi Räuberli,

heute gibt es überhaupt keine Fundteilung mehr. Alle Funde verbleiben in Ägypten. Falls ich Deine Frage richtig verstanden habe.

Gitta
> Antwort auf Beitrag vom: 20.05.2004 um 17:51:08  Gehe zu Beitrag
Lutz  maennlich
Member



Re: Joann Fletcher - Entzug der Grabungslizenz 
« Antwort #46, Datum: 20.05.2004 um 18:37:48 »   

Hallo Räuberli,
Hallo zusammen,

Zitat:
Lutz :
Dem damaligen Inhaber der Grabungslizenz für`s Tal, dem Amerikaner Theodore Davis, war Fundteilung zugesichert.
Das bis (einschließlich) Tutanchamun übliche Prozedere : der Lizenzinhaber finanziert die Grabung, die Funde werden geteilt.
Völlig legal befindet sich daher (u.a.) eine Kanope aus KV 55 im Metropolitan in New York.

 
Räuberbraut :
... Kopie der 1915 für Howard Carter und Lord Carnarvon ausgestellten Grabungslizenz gefunden, die wohl identisch mit der von Theodore Davis als auch Ludwig Borchardt ist. Was die Aufteilung der Funde angeht, sind folgende Paragraphen interessant:
[...]
8. Mummies of the Kings, of Princes, and of High Priests, together with their coffins and sarcophagi, shall remain the property of the Antiquities Service.
9. Tombs which are discovered intact, together with all objects they may contain, shall be handed over to the Museum whole and without division.

stimmt, jetzt wo ich`s wieder lese ... werd` halt bald 40   ...

Die Fundteilung wurde für intakte Grabstätten ausgeschlossen.
In diesem Zusammenhang kam wohl auch das Gerücht auf, Carter hätte das Grab intakt vorgefunden und die Plünderungen selbst inszeniert ...

Danke für den Hinweis !  

Gruß, Lutz.
> Antwort auf Beitrag vom: 20.05.2004 um 17:51:08  Gehe zu Beitrag
Raeuberbraut  
Gast

  
Re: Joann Fletcher - Entzug der Grabungslizenz 
« Antwort #47, Datum: 20.05.2004 um 18:48:52 »     

@Gitta: Danke für die Info. Hätte mir eigentlich klar sein müssen, dass seit der Tutanchamun-Krise kein Fundstück mehr (legal) das Land verlässt  

@Lutz:

Zitat:
In diesem Zusammenhang kam wohl auch das Gerücht auf, Carter hätte das Grab intakt vorgefunden und die Plünderungen selbst inszeniert ...


Ein bisschen "geplündert" hat er ja sogar nachweislich ... viel hätte er da wohl gar nicht mehr inszenieren müssen  

LG
Räuberli
> Antwort auf Beitrag vom: 20.05.2004 um 18:37:48  Gehe zu Beitrag
Lutz  maennlich
Member



Re: Joann Fletcher - Entzug der Grabungslizenz 
« Antwort #48, Datum: 20.05.2004 um 20:17:18 »   

Hallo Räubli,
Hallo zusammen,

Zitat:
Ein bisschen "geplündert" hat er ja sogar nachweislich ...

nachweislich ist mir neu ... Wo hast Du das denn her ?

Ich kenne nur die Gerüchte ... :

a) wegen der Lizenz,
b) des Fotos vom Abtragen der Trennwand zur Sargkammer (die nicht entfernten Wächterstatuen zur Ablenkung, das durch den Korb rechts unten getarnte Loch)
und
c) die Aussage eines Freundes von Evelyn Herbert, der Carnarvon-Tochter.

Gruß, Lutz.
> Antwort auf Beitrag vom: 20.05.2004 um 18:48:52  Gehe zu Beitrag
Raeuberbraut  
Gast

  
Re: Joann Fletcher - Entzug der Grabungslizenz 
« Antwort #49, Datum: 20.05.2004 um 22:03:16 »     

Hallo Lutz

Vielleicht hätte ich da ein wenig differenzieren müssen.
Unabhängig davon, ob das Grab nun in der Antike geplündert wurde oder nicht muss man wohl feststellen, dass Howard Carter den Versuchungen des Tutanchamun-Grabes nicht gänzlich widerstehen konnte, auch wenn er wahrscheinlich längst nicht so viel mitgehen ließ, wie ihm Thomas Hoving in "Tutankhamun - The Untold Story" anhängen will.

So scheint dieser davon auszugehen, dass alle nach der Grabentdeckung von verschiedenen Museen (u.a. Metropolitan, Brookly und Cleveland) durch Carter erworbenen Stücke zwangsläufig aus dem Grab selbst stammen müssen. TGH James sprach sich in seinem Buch "The Path to Tutankhamun" dafür aus, dass Carter zwar mehrere Stücke (u.a. eine Uschebti-Figur, eine Kopfstütze aus Glas und mehrere Schmuckstücke) aus dem Grab besaß, diese jedoch aus der Carnarvon Sammlung entnommen hatte.
Für diese Version spricht auch ein von Hoving zitierter Brief von Carnarvon an Carter aus dem Jahr 1922, in dem impliziert wird, dass Carnarvon zumindest 2 Stücke aus dem Grab illegal nach England ausführte.

Nach der momentanen "Beweislage" spricht wohl nichts dafür, dass Carter Stücke aus dem Grab tatsächlich verkauft hat, allerdings, und das muss angemerkt werden, spricht auch nichts dagegen. James und Reeves, beide sichtliche "Befürworter" Carters, scheinen davon auszugehen, dass sich lediglich einige private Erinnerungsstücke in seinem Besitz befanden, die er evtl. teilweise sogar von der ägyptischen Regierung als kleine Anerkennung bekommen hat, allerdings lässt sich nicht leugnen, dass Carters Nichts Phyllis Walker nach seinem Tod allerlei Mühen auf sich nahm, um verschiedene Artefakte auf diplomatischem Weg zurück nach Ägypten zu schicken.  

Es ist nicht gänzlich geklärt, ob die fraglichen Gegenstände wirklich während des heimlichen Einstiegs in die Sargkammer im Winter 1922 entnommen wurden, wahrscheinlich wäre es allerdings schon. Inzwischen wird ja anscheinend sogar schon wieder diskutiert, ob dieser Einstieg überhaupt stattgefunden, da die Carnarvon-Tochter das irgendwann in den 70ern angeblich mal geleugnet hat ... naja, die ganze Geschichte ist schon sehr verworren und man wird das Ganze wohl auch nicht mehr aufklären können. Was die Tutanchamun-Artefakte in Carters Besitz angeht, bin ich mir aber doch relativ sicher (man möge mich korrigieren )

LG
Räuberli
> Antwort auf Beitrag vom: 20.05.2004 um 20:17:18  Gehe zu Beitrag
Lutz  maennlich
Member



Re: Joann Fletcher - Entzug der Grabungslizenz 
« Antwort #50, Datum: 20.05.2004 um 23:04:21 »   

Hallo Räuberbraut (Der Name, das Thema ... spricht Bände ...   ),
Hallo zusammen,

Zitat:
Es ist nicht gänzlich geklärt, ob die fraglichen Gegenstände wirklich während des heimlichen Einstiegs in die Sargkammer im Winter 1922 entnommen wurden, wahrscheinlich wäre es allerdings schon.
Inzwischen wird ja anscheinend sogar schon wieder diskutiert, ob dieser Einstieg überhaupt stattgefunden, da die Carnarvon-Tochter das irgendwann in den 70ern angeblich mal geleugnet hat ...

so kannte ich die Story bisher auch, weder Einstieg noch Entnahme sind klar beweisbar ...


Zitat:
naja, die ganze Geschichte ist schon sehr verworren und man wird das Ganze wohl auch nicht mehr aufklären können.

Davon ist wohl auszugehen. Es sei denn es tauchen irgendwann neue Belege auf ...


Zitat:
Was die Tutanchamun-Artefakte in Carters Besitz angeht, bin ich mir aber doch relativ sicher (man möge mich korrigieren )

Muß man nicht, er hat definitiv einzelne Stücke von der ägytischen Regierung als Geschenk erhalten. Wenn ich mich recht entsinne (bei meinem hohen Alter) war auch ein Uschebti darunter - Tut hatte ja ausreichend von den Dingern dabei ...  

Gruß, Lutz.
> Antwort auf Beitrag vom: 20.05.2004 um 22:03:16  Gehe zu Beitrag
Mubarek  
Gast

  
Re: Joann Fletcher - Entzug der Grabungslizenz 
« Antwort #51, Datum: 21.05.2004 um 21:30:47 »     


Zitat:
Muß man nicht, er hat definitiv einzelne Stücke von der ägytischen Regierung als Geschenk erhalten.

Diesen schönen Brauch pflegt die ägyptische Regierung, bzw., die Antikenverwaltung, noch heute. Wenn auch relativ zurückhaltend.
> Antwort auf Beitrag vom: 20.05.2004 um 23:04:21  Gehe zu Beitrag
benne  
Gast

  
Re: Joann Fletcher - Entzug der Grabungslizenz 
« Antwort #52, Datum: 22.05.2004 um 16:38:13 »     

Hi

T. Hoving schreibt in Kapitel 35 seines Buches - „Der goldene Pharao, Tut-ench-amun“, das Howard Carter alleine 19 Artefakte aus dem Grab von Tut schmuggelte, die in seinen Aufzeichnungen vermerkt sind. Neun davon sind von „größerer Bedeutung.“: 2 Fingerringe aus blauer Fayence mit dem Thronnamen von Tut. Zwei silberne Nägel des zweiten königlichen Sarges. Zwei weitere aus Gold vom dritten Sarg. Eine Bronzerosette vom Bahrtuch. Was immer das auch sein mag. Ein breiter Halskragen aus blauen Fayenceperlen. Und ein Bronzehündchen. Dann gibt es elf Kunstgegenstände, die nicht bei Carter aufgelistet sind, aber wahrscheinlich aus dem Grab von Tut stammten, und im Metropolitan Museum landeten: 1 Ring aus massivem Gold mit Tuts Namen. Der aber schon 1915 auf dem Antiquitätenmarkt in Kairo gehandelt worden sein soll. Also vor der Entdeckung des Grabes. Dann der Griff eines Zepters oder Wedels mit kunstvollen Einlegearbeiten aus Halbedelsteinen. Zwei Salbgefäße aus Elfenbein. Eine Hundefigur aus bemaltem Elfenbein. Eine Alabastervase für Duftöl. Eine Mal- und eine Schreibpalette aus Elfenbein. Weiter ein Pferd und eine Gazelle aus Elfenbein. Alles bedeutende Kleinkunstgegenstände der Pharaonenzeit, die auch aus der sogenannten „Rocktaschenkollektion“ von Lord Carnarvons stammte. „Ungestempeltes Zeug“, wie es Lordschaft in einem Brief an Carter ausdrückte.  

Weitere Stücke landeten in verschiedenen anderen Museen in Amerika, deren Herkunft man auf Carter oder Lord Carnarvons zurückverfolgen kann, und wahrscheinlich auch aus dem Grab von Tut stammen. Dass sich auch Diebesgut aus Ägypten in Carters Nachlass befand, das seine Nichte an Ägypten zurück gab, ist ja schon erwähnt worden. Hut ab vor Phyllis Walker! Ich wüsste nicht was ich in solch einer Situation getan hätte. Wahrscheinlich hätte ich die Sachen an den meistbietenden verscherbelt. *schäm*

Zur Vorabbesichtigung in Tuts Grab schreibt T. Hoving in Kapitel 10: „Ohne Lord Carnarvons unveröffentlichten Entwurf für den geplanten Times-Artikel, in dem der Einbruch in die inneren Kammern und die dort entdeckten Gegenstände geschildert wurden, und ohne die anderen aufschlussreichen Indizien wäre man wohl nie darauf gekommen, dass Carter log, als er schrieb, er habe die versiegelte Tür zwischen den beiden Wächterstatuen zusammen mit dem ägyptischen Beamten untersucht und zu seiner großen Enttäuschung festgestellt, dass Grabräuber einen schmalen Durchschlupf angebracht hatten.“

Mein Resümee: Wenn irgendwo hinter einer Sanddüne Zahi Jones Hut erscheint, dann ist halt eben Vorsicht für Ausgräber und Ausgräberinnen angesagt. Gefundene Artefakte sollten nicht aus privaten Taschen heraus schauen: „Oh Entschuldigung! Es ist nicht das, wonach es aussieht!“ Ich glaube solche Ausreden ziehen bei Zahi überhaupt nicht, und führt zum Entzug  der Grabungslizenz. Dies ist in meinen Augen auch der Hauptgrund, warum er im „Westen“ einen so schlechten Ruf hat. Werden bei solchen Fällen wie Frau Fletcher von der Altertümerverwaltung Auslieferungsanträge gestellt? Mit wie viel Jahren Knast hat man zu rechnen, wenn man bei so was erwicht wird?

Bei Nofi ist es nach meinem Dafürhalten auch nicht mit rechten Dingen zugegangen. Obwohl hier Lutz was anderes behauptete. Bloß weis ich nicht, wo ich „meine“ Version gelesen habe. Ich werde jetzt auch bald 40. *Schnief* Hoffentlich hat meine Vergesslichkeit nichts damit zu tun.

Grüße äh..., wie heiß ich noch?
> Antwort auf Beitrag vom: 21.05.2004 um 21:30:47  Gehe zu Beitrag
Seqenenre  
Gast

  
Re: Joann Fletcher - Entzug der Grabungslizenz 
« Antwort #53, Datum: 24.05.2004 um 20:13:22 »     

Bin auch nicht jünger, aber ich nehme doch an, daß der Absatz über
Zitat:
all objects of capital importance from the point of view of history and archaeology, and shall share the remainder with the Permitee.
auch in anderen Grabungslizenzen drin war und sich nicht nur auf Grabfunde bezieht.
Die einzige schriftliche Fundstelle in meiner Bibliothek hierzu stammt aber leider aus meiner ägyptologischen Frühzeit vor 20 und mehr Jahren: Vandenberg...
Ich zitiere ihn lieber nicht
> Antwort auf Beitrag vom: 22.05.2004 um 16:38:13  Gehe zu Beitrag
benne  
Gast

  
Re: Joann Fletcher - Entzug der Grabungslizenz 
« Antwort #54, Datum: 25.05.2004 um 20:18:06 »     

Hi

Bei T. Hoving habe ich auch gelesen, dass es in Ägypten zwischen 1925-30 insgesamt 5 Regierungswechsel stattfanden. Da kommt auch ziemlich schnell mal ein Vertrag unter die Räder. – Aber mal angenommen die englischen Kronjuwelen wären verschollen, und ein Ägypter würde sie in England zufällig finden. Egal was der für einen Vertrag hat, die bleiben als nationales Kulturerbe auf der Insel. Für solche Sachen muss man einfach Verständnis haben. Ansonsten sei an den Film „Der Schatz der Sierra Madre“, und die seelische Verwandlung von Humphry Bogart beim Anblick des Goldes erinnert. Ich tippe mal das 99 % aller Normalsterblichen im Angesicht großen Reichtums einfach durchdrehen. Nicht umsonst warnten im Laufe der Geschichte die Weisen immer wieder vor dem Umgang z. B. mit Gold: „Gebt es besser mir! Ich werde es im Sinne der guten Sache für euch behüten!“ Von daher kann ich Carter und Co auch keinen so richtigen Vorwurf machen. Ich hätte erst gar nicht erwähnt, dass ich was gefunden hätte. Und dann versucht den ganzen Fund in meiner Wohnung unterzubringen. Mit einem wirren glasigen Blick säße ich den ganzen Tag auf dem Sarkophag von Tut. Und bei jeder Annäherung eines Unbekannten schieße ich zur Warnung mit einer Schrotflinte in die Luft: „DAS GOLD GEHÖRT MIR FREMDER! VERSCHWINDE!“

Benne  
> Antwort auf Beitrag vom: 24.05.2004 um 20:13:22  Gehe zu Beitrag
chufu  weiblich
Moderatorin



Re: Joann Fletcher - Entzug der Grabungslizenz 
« Antwort #55, Datum: 25.05.2004 um 22:13:37 »   

Hi Benne,


Zitat:
Mit einem wirren glasigen Blick säße ich den ganzen Tag auf dem Sarkophag von Tut. Und bei jeder Annäherung eines Unbekannten schieße ich zur Warnung mit einer Schrotflinte in die Luft: „DAS GOLD GEHÖRT MIR FREMDER! VERSCHWINDE!“

Du könntest die "Eindringlinge" doch auch mit dem Stöckchen vertreiben, was Tut damals am Nilufer geschnitzt hat!  
(wir erinnern uns)  

Schönen Abend,
Gruß, chufu.
> Antwort auf Beitrag vom: 25.05.2004 um 20:18:06  Gehe zu Beitrag
benne  
Gast

  
Re: Joann Fletcher - Entzug der Grabungslizenz 
« Antwort #56, Datum: 26.05.2004 um 21:19:16 »     

Hi chufu  

Da helfen weder Stöckchen noch Aufklärung. Sondern nur massivste Abschreckung.  

Grüße Benne
> Antwort auf Beitrag vom: 25.05.2004 um 22:13:37  Gehe zu Beitrag
naunakhte  weiblich
Moderatorin



Re: Joann Fletcher - Entzug der Grabungslizenz 
« Antwort #57, Datum: 08.06.2004 um 08:02:42 »   

Mal zurück zum ursprünglichen Thema: Joann Fletcher.

Ich fand es recht interessant das Zahi Hawass sich auf seiner Homepage zu diesem Thema äußert/rechtfertigt. Dies wollte ich Euch nicht vorenthalten.


Zitat:
Dig Days
No discrimination
By Zahi Hawass
Questions resulting from the identification by Dr Joann Fletcher of the so-called mummy of Queen Nefertiti in the tomb of Amenhotep II in the Valley of the Kings has caused repercussions in the British press, including unjustified faultfinding with the Supreme Council of Antiquities (SCA). On 22 August 2003, The Times published an article claiming that Dr Fletcher was a "victim" of a sensitive issue. It continued: "The dispute has thrown British Egyptology into turmoil, with British archaeologists accusing the Egyptian government of taking revenge on Britain for occupying Egypt in the 19th century, for invading Iraq and for refusing to give back the Rosetta Stone."

A British Egyptologist who requested anonymity complained to The Times that the new guidelines issued by the SCA had laid restrictions which meant some people were not getting permits.

This suggestion of discrimination is totally unjustified. There are more than 300 foreign expeditions currently working in Egypt, and they all follow the same guidelines. We grant concessions to any scholar affiliated to a scientific or educational institution, and it has long been the accepted code of ethics that any discovery made during excavations should first be reported to the SCA.

By going first to the press with what might be considered a great discovery, Dr Fletcher broke the bond made by York University with the Egyptian authorities. And by putting out in the popular media what is considered by most scholars to be an unsound theory, Dr Fletcher has broken the rules and therefore, at least until we have reviewed the situation with her university, she must be banned from working in Egypt. I have written to York University asking them to clarify their position, and am waiting for a response.

Several other points raised in the article in The Times are of concern to me. For one, it is not correct to say that Egyptians are jealous of foreigners. Well-trained Egyptian teams are doing spectacular work in Egypt and making important discoveries which are covered by the press. For another, the spectres of Islamic fundamentalism and nationalism raised by the author of the newspaper article has nothing to do with archaeology in Egypt. The writer seems to be deliberately trying to make trouble between the SCA and our good friends and colleagues.

The article also states that I personally have asked that the Rosetta Stone be sent back to Egypt, and implies that once it crosses the Egyptian border it will never return to England. This is slanderous. I have indeed asked the British Museum to lend this magnificent artefact to Egypt for three months as part of a temporary exhibition of important pieces in foreign collections. This is so that Egyptians who cannot travel abroad have a chance to see key parts of their heritage.

We are constantly lending important pieces from our collections to museums around the world, so it is not unreasonable to ask a similar favour in return. Relationships between Egyptian and foreign archaeologists and museum curators are built on trust; we work together all the time, with goodwill and enormous success.

Joann Fletcher did not discover anything. She tried to sell herself to the world as an expert in something she knows little about. Last week I went to Luxor and entered the tomb of Amenhotep II once again, and I am now more certain than ever that this mummy cannot be Nefertiti.
> Antwort auf Beitrag vom: 26.05.2004 um 21:19:16  Gehe zu Beitrag
Seqenenre  
Gast

  
Re: Joann Fletcher - Entzug der Grabungslizenz 
« Antwort #58, Datum: 08.06.2004 um 13:00:18 »     


Zitat:
Joann Fletcher did not discover anything. She tried to sell herself to the world as an expert in something she knows little about.

...was nach dem unsäglichen Mist auf RTL wohl kaum jemand ernsthaft bestreiten wird! Ich frage mich nur, was Frau Fletcher dafür eingesackt hat.
Auf jeden Fall ist der Rausschmiß gerechtfertigt!
> Antwort auf Beitrag vom: 08.06.2004 um 08:02:42  Gehe zu Beitrag
Mubarek  
Gast

  
Re: Joann Fletcher - Entzug der Grabungslizenz 
« Antwort #59, Datum: 09.06.2004 um 02:13:23 »     

Wie dem auch sei und wie man zu Frau Fletcher und Herrn Hawass stehen mag; ich kann nur folgendes sagen:

Seit rund 5 Jahren arbeite ich mit Unterbrechungen in einem Land, in welchem es ebenfalls Pyramiden und Königsgräber gibt und welches mit Ägypten herzerfrischend wenig zu tun hat.
Mein Vertrag sagt ausdrücklich, dass ich nichts, aber auch rein gar nichts, ohne Zustimmung der Regierung, vertreten durch die Provinzregierung, diese vertreten durch die zuständige Altertümerverwaltung, veröffentlichen darf. Sämtliche Ergebnisse gehen sofort in das Eigentum des Landes über, welches sich vorbehält, wie es mit diesen umzugehen hat.
Verstosse ich gegen diese Vereinbarung, fliege ich im gnädigsten Fall hochkant aus dem Land und verzichte auf eventuell noch ausstehende Honorare. Im weniger gnädigen Fall lande ich im Gefängnis und meine dortige (Eigentums-) Wohnung wird vermutlich als Teil des Schadenersatzes beschlagnahmt werden.
Ich weiss das und halte mich daran.
Frau Fletcher kannte ihren Vertrag, bzw., den ihrer Universität, ebenfalls ...
> Antwort auf Beitrag vom: 08.06.2004 um 13:00:18  Gehe zu Beitrag
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