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   Ägyptische Annalen (2)
  Autor/in  Thema: Ägyptische Annalen
misiou  maennlich
Member



Ägyptische Annalen 
« Datum: 07.12.2007 um 17:04:25 »   

Hallo zusammen,

in der Zeitschrift Abenteuer Ärchäologie Ausgabe 05/2007 fand ich im Artikel "Arthur Evans langer Schatten" einen kleinen Hinweis auf Ägypten.

Mit Hinweis auf den Vulkanausbruch auf Santorin wurde gesagt, dass die in die Luft geschleuderte Asche einen vulkanischen Winter zur Folge hatte. "Ägyptischen Annalen sprechen von tagelanger Finsternis und Dendrochronologen wiesen an Holzfunden nach, dass sich das Weltklima 1627 v. Chr. deutlich abkühlte".

Hier nun meine Frage: Kann mir jemand sagen kann, welche Annalen hier gemeint sein könnten? Oder bezieht sich dieser kurze Verweis auf die im Forum schon erwähnte Unwetterstele des Ahmose (Thema Erdbeben vom September 2004)? Zumal der Untergang der minoischen Kultur und der bisher angenommene Zeitpunkt (1515 v. Chr.) gut in die Zeit des Ahmose passen könnte.

Vielen Dank vorab und viele Grüße

misiou
« Letzte Änderung: 07.12.2007 um 17:43:26 von misiou »
Mencheperre  maennlich
Member



Re: Ägyptische Annalen 
« Antwort #1, Datum: 31.05.2008 um 20:12:30 »   

Hallo,

Ich weiss nicht wie aktuell dieser Thread noch ist möchte hier jedoch einmal eine Antwort geben: Die genannten Annalen könnte nach meinen Nachforschungen tatsächlich die Unwetterstele des Pharaos Ahmose I. sein, da ich jedoch den Artikel nicht vor mir habe kann ich es nicht mit abschliessender Gewissheit sagen.
Bei meinen Nachforschungen habe ich jedoch einen Text gefunden, der sich mit diesem Thema befasst. In diesem Artikel (Der Ausbruch des Santorinvulkans und seine Folgen kritisch betrachtet, Das Schiff von Uluburun, Bochum 2006) wird das Thema nochmals aufgerollt. Jedoch zeigt hier der Autor auf, dass es nicht zwingend eine Verbindung gibt zwischen dem Ausbruch des Santorin und den im grönländischen Eis gefundenen Ausbruchsspuren. Er verweist darauf, dass sehr wahrscheinlich die Spuren im grönländischen Eis um 1645 v.Chr. nicht dem Santorin zuzuweisen sind, sondern einem Vulkan in Alaska, dem Aniakchak. Dies führte daher sehr wahrscheinlich zu einer Abkühlung des Weltklimas. Die Abkühlung des Weltklimas konnte auch in den 90er Jahren beim Ausbruch des Pinatubo nachgewiesen werden, jedoch hielt diese Abkühlung nur ungefähr 2-3 Jahre an. Weiter verweist er auf geologische Untersuchungen, die ergeben haben, dass der Theravulkan in der fraglichen Zeit schon eine Caldera war. So verweist er auch auf Bietak, den Wiener Ägyptologen, der den in Tell el Dab'a indentifizierten Fallout nicht als in situ bezeichnet.

gruss
Mencheperre

Quellenangabe:  Hans Lohmann, Der Ausbruch des Santorinvulkans und seine Folgen - kritisch betrachtet; in Das Schiff von Uluburun Welthandel vor 3000 Jahren; DBM Bochum 2006
> Antwort auf Beitrag vom: 07.12.2007 um 17:04:25  Gehe zu Beitrag
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