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Ägyptologie Forum >> Neues aus der Ägyptologie


1) Die Armee des Kambyses
Liane am 12.01.2004 um 17:49:14

Ich hab erst vor kurzem angefangen mich für die Geschichte ägyptens zu interessieren...

Ich hab mich dann gefragt ob es wirklich die Armee des kambyses gibt und ob sie schon gefunden worden ist?Es kann möglich sein das mich einige für verrückt halten wenn sie das lesen aber ich kenn mich eben noch nicht so gut aus über das Tal der Könige üeber alles eben...ich weiss nur ein wenig über die Armee bescheid...


also wenn ihr näheres wisst oder so was in der Art dann lasst es mich doch bitte wissen?!

Grüße
Liane


2) Re: Die Armee des Kambyses
Gitta am 12.01.2004 um 18:00:43

Hallo Liane,

schau mal in diesen Presseartikel1. Da steht ein bißchen was darüber drin.

Gitta

> Antwort auf Beitrag vom: 12.01.2004 um 17:49:14


1: http://www.aegyptologie.com/forum/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?action=newsshow&ntag=031102211308


3) Re: Die Armee des Kambyses
Liane am 12.01.2004 um 18:36:57

Cool Danke!!
Meinst du es gibt sie?

> Antwort auf Beitrag vom: 12.01.2004 um 18:00:43


4) Re: Die Armee des Kambyses
 manetho am 12.01.2004 um 20:36:09

ja

> Antwort auf Beitrag vom: 12.01.2004 um 18:36:57


5) Re: Die Armee des Kambyses
Liane am 12.01.2004 um 21:43:42

Es gibt ja auch bestimmt welche die daran zweifeln....aber ich hoffe das die meinsten das nicht tun!!!

> Antwort auf Beitrag vom: 12.01.2004 um 20:36:09


6) Re: Die Armee des Kambyses
 manetho am 13.01.2004 um 07:53:57

Es dürfte schon etwas an der Überlieferung mit der verschollenen Armee dran sein - wie ja so viele derartige Überlieferungen einen realen Hintergrund haben, das sog. Körnchen Wahrheit. Allerdings kann auch einiges sich zumindest etwas anders verhalten haben. In diesem Falle gibt es aber ja reale Hintergründe. Kambyses ist belegt, seine Eroberung Ägyptens ebenfalls. Diese kleinen Ausschmückungen, dass die Priester bereits vorher mit Amuns Rache o.ä. warnten usw., da sieht es dann schon anders aus. Vielleicht ist auch die Zahl der 50.000 gewaltig nach oben geschönt - aber wie gesagt, einen realen Kern dürfte die Sache schon gehabt haben.
Es gab in der Vergangenheit wohl auch schon genügend Versuche, teils mit hochmodernen Verfahren wie der Lokalisierung von Magnetanomalien oder Metalldetektoren, die untergegangenen Truppen zu finden, bisher vergebens. Wenn Du mal einen kleineren Sandsturm mitgemacht hast, kannst du Dir vielleicht vorstellen, wie es bei einem großen ist. Und in einem solchen Falle kann man auch davon ausgehen, dass die Truppe auf einem sehr großen Areal verstreut ist. Das bedeutet, dass bei einem Fund immer nur mit Einzelobjekten zu rechnen ist. Einige stellen sich offenbar vor, dass dort eine Armee in geordneter Schlachtordnung und dicht gedrängt unter dem Sand steht. Dies kann natürlich nicht der Falle sein und dies erschwert die Suche auch so.

> Antwort auf Beitrag vom: 12.01.2004 um 21:43:42


7) Re: Die Armee des Kambyses
Liane am 13.01.2004 um 17:23:52

Also dass die Armee in reihen da gestanden hat und auf den Sandsturm "gewaret" hat das glaube ich ist nicht wahr..ich binmir auch sicher das sie weit auseinander liegen...nur .woher weiss man das es in der Wetslichen wüste ist??

> Antwort auf Beitrag vom: 13.01.2004 um 07:53:57


8) Re: Die Armee des Kambyses
 semataui am 13.01.2004 um 17:37:13

Hi,
die Oasen liegen eben da, und die östliche Wüste ist eine Stein- und Gebirgslandschaft...
sema

> Antwort auf Beitrag vom: 13.01.2004 um 17:23:52


9) Re: Die Armee des Kambyses
Liane am 14.01.2004 um 20:19:43

Achso....nunja es hätte ja aber sein können das vor 2000 jahren in der östlichen wüste die oasen waren...oder so in der Art

> Antwort auf Beitrag vom: 13.01.2004 um 17:37:13


10) Re: Die Armee des Kambyses
interessierte am 22.01.2004 um 09:40:28

Das Gebiet um was es hier geht, liegt abseits der Oasenroute war bis Ende des Jahres 1997 militärisches Sperrgebiet und gehört noch nicht all zu lange zum Distrikt Kairo, was es ermöglicht nun Forschungen in dieser Richtung anzugehen.

Ich kenne die Route von Siwa aus bis nach Kharga sehr gut da ich oft bei Freunden in den Oasen bin und wir sehr oft
darüber sprachen wie gross die Aussichten sind diesen Ort der Geschichte zu finden. Was die Überlieferung angeht und vor allem die Zahl der Soldaten so wird man wohl annehmen können das es evtl 5-15000 Menschen waren, allein die Logistig war überlebenswichtig in so einem Gebiet(Trinkwasser),was man heute weiss in Sachen Militärführung und geordnetes Handeln stammt aus dem Orientalischen. Es gab zu dieser Zeit wohl eine vergleichbare Führung wie heute und vieles was die Strategien angeht der modernen Kriegsführung stammt aus dieser Zeit.  ZU letzt was auch in diesem Artikel zu lesen war dass es Reisen geben soll um diese Orte zu finden, wohl eher Kleinstgruppen mit archäologischen Kenntnissen, aber sehr lobenswert.......

> Antwort auf Beitrag vom: 12.01.2004 um 17:49:14


11) Re: Die Armee des Kambyses
Liane am 28.01.2004 um 15:34:50

Das hab ich auch gehört dass jetzt so kleintruppen hinfahren sollen...was die suche erleichtern soll ich weiss auch endlich was

> Antwort auf Beitrag vom: 22.01.2004 um 09:40:28


12) Re: Die Armee des Kambyses
Katja am 24.05.2004 um 13:49:45

Hi Liane!
Ist ein krasses Thema mit Kambyses Armee.Ist ja wohl nie in Oasiis angekommen, die gute...
Die Ägypter wollen irgendwie auch nicht wirklich, dass ein ausländischer Archäologe die Armee findet, ist aber auch verständlich,den Ruhm würde ich mir auch nicht entgehen lassen, wäre nicht übel diese armee zu finden.Müsste ziemlich gut konserviert sein im Wüstensand.Wirklich ein top Thema zum beschäftigen.Studiere Ägyptologie,ist ja klar, dass man von so einem Fund träumt.
Ich glaube die persischen Soldaten werden noch gefunden, kann mir nicht vorstellen, dass Herodot Schwachsinn schreibt, ein Funke Wahrheit wird dran sein und das westliche Sandmeer ist groß!!!

> Antwort auf Beitrag vom: 28.01.2004 um 15:34:50


13) Re: Die Armee des Kambyses
 chufu am 28.05.2004 um 22:27:32

Hallo Liane,

Zu diesem Thema kommt am Samstag (29. Mai 04) eine Dokumentation:

19.15-20.00 Phoenix
Verschollen im Sandmeer - Die Armee des Kambyses

Irgendwo in der Westlichen Wüste verschwand vor mehr als 2500 Jahren das legendäre Heer des Perserkönigs Kambyses. 40.000 Männer verschollen bis auf den heutigen Tag.
Seit einigen Jahren untersucht das Forscherteam Tom Barne und Galye McKinnen die Wüstenregion um die Große Sandsee. Anhand von Dokumenten und archäologischen Hinterlassenschaften versuchen sie, den Weg zu rekonstruieren, den die königliche Armee einst nahm. Die aufwändige Dokumentation ist eine spannende Spurensuche im Glutofen Ägyptens, in zahlreichen Archiven und den Museen Kairos. In Interviews berichten Experten über den neuesten Stand der Wissenschaft. Darüber hinaus erhält der Zuschauer Einblick in die Geschichte einer Zeit, als die Perser mit harter Hand über das Land am Nil herrschten.


Siehe auch: Phoenix1

Viele Grüße, chufu.



> Antwort auf Beitrag vom: 24.05.2004 um 13:49:45


1: http://www.phoenix.de/dokus/16717/index.html


14) Re: Die Armee des Kambyses
Mubarek am 22.09.2005 um 02:52:54

Im grossen und ganzen mag die Sache einen wahren Kern haben, doch halte ich sie, um es höflich auszudrücken, für ziemlich unausgegoren.
Lese ich den von Gitta freundlicher Weise angeführten Presseartikel (http://www.aegyptologie.com/forum/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?action=newsshow&ntag=031102211308), so stolpere ich über

Zitat:
Nach einem Bericht des griechischen Geschichtsschreibers Herodot soll Kambyses um 525 v.Chr. mit 50.000 persischen Soldaten in die Westwüste aufgebrochen sein, um einen Tempel in der Oase Siwa zu zerstören. Er wurde jedoch unterwegs von einem Sandsturm überrascht und verschwand mit seiner Armee spurlos in der Wüste. Zuvor hatten Amun-Priester Kambyses prophezeit, dass - falls er seine Bemühungen zur Eroberung Ägyptens fortführt - seine Armee elendig in der Wüste umkommen würden. Ägypten würde zum Friedhof für alle Eroberer werden.

Schlage ich bei Herodot nach (Historien III, 64-66), schreibt der etwas völlig anderes, nämlich dass Kambyses in Folge einer versehentlich selbst zugefügten Schwertwunde am Oberschenkel durch Wundbrand in der syrischen Stadt Agbatana starb. Und auch die "Prophezeiung der Amun-Priester" stellt sich etwas anders dar.
Ob es tatsächlich 50.000 Mann waren, die so spurlos im Sande verschwanden, sei dahingestellt. Hier Herodots "Beleg" für die Zahl 50.000 (Historien III, 25):

Zitat:
...Als der Zug in Theben angelangt war, teilte er (Kambyses) das Heer. Fünfzigtausend sollten die Ammonier unterwerfen, in die Sklaverei verkaufen und das Orakel des Zeus Ammon verbrennen; mit dem Rest zog er selber gegen die Aithioper...

Der wortwörtlich im Sande verlaufene Kriegszug der Fünfzigtausend, ohne Kambyses, denn der zog gegen die "Aithioper", liest sich wie folgt (Historien III, 26):

Zitat:
...Der Teil des Heeres, den er (Kambyses) gegen die Ammonier geschickt hatte, zog mit Führern von Theben aus davon. Bis zur Stadt Oasis, die von Samiern, wie man sagt, aus der Phyle Aischrionie (Oase Charga) bewohnt sind, sind sie ohne Zweifel gekommen. Sie ist von Theben sieben Tagesreisen durch die Wüste entfernt. Der Name des Landes lautet, ins Hellenische übertragen, "Insel der Seligen". Bis dahin ist also das Heer den Berichten nach gelangt. Über die weiteren Schicksale aber weiß niemand etwas, höchstens die Ammoniter und wer sie befragt hat. Bis nach Ammon (Oase Siwa) sind sie nicht gekommen, aber heimgekommen sind sie auch nicht. Was die Ammonier erzählen, ist folgendes. Von Oasis aus seien sie durch die Sandwüste gen Ammon weitergezogen. Auf der Mitte zwischen Oasis und Ammon habe sich, während sie gerade das Frühstück einnahmen, ein gewaltiger Sturm erhoben, der das ganze Heer unter den aufgewühlten Sandmassen begrub. So sei es zu Grunde gegangen. So erzählen die Ammonier von dem Schicksal dieses Heeres.



> Antwort auf Beitrag vom: 28.05.2004 um 22:27:32


15) Re: Die Armee des Kambyses
Manachpiria am 23.09.2005 um 08:30:43

Also ich glaube nicht, daß man die Armee jemals findet. Herodots Bericht darüber ist einfach zu unglaubwürdig. Woher kennen die Ammonier das genaue Schicksal der Armee, wenn keiner überlebt hat? Wieso hat Kambyses gerade eine so lange und ungünstige Route für den Weg nach Siwa gewählt (von Theben aus!)? Was interessierte ihn überhaupt diese strategisch unwichtige Oase?
Der Grieche Herodot hätte dagegen viel mehr Interesse, dem "Barbaren" Kambyses so etwas zu unterstellen. Immerhin paßt das Plündern und Zerstören heiliger Stätten - und Siwa hatte für die Griechen eine viel größere Bedeutung als für die Perser - exakt in das Bild, das er von tyrannischen Herrschern hat.

Manachpiria

> Antwort auf Beitrag vom: 22.09.2005 um 02:52:54


16) Re: Die Armee des Kambyses
Gitta am 25.09.2005 um 17:06:54


Zitat:
Der Grieche Herodot hätte dagegen viel mehr Interesse, dem "Barbaren" Kambyses so etwas zu unterstellen. Immerhin paßt das Plündern und Zerstören heiliger Stätten - und Siwa hatte für die Griechen eine viel größere Bedeutung als für die Perser - exakt in das Bild, das er von tyrannischen Herrschern hat.


Das ist in der Tat nicht von der Hand zu weisen. Man denke nur an Herodots Geschichte vom "Apis-Mord" durch Kambyses, der dann ein "heimliches Begräbnis" durch die Prister nach sich gezogen haben soll. Dem einzigen Apis, der zeitlich in Frage kommt, hat Kambyses höchstselbst einen riesigen Sarkophag gestiftet.


Zitat:
Schlage ich bei Herodot nach (Historien III, 64-66), schreibt der etwas völlig anderes, nämlich dass Kambyses in Folge einer versehentlich selbst zugefügten Schwertwunde am Oberschenkel durch Wundbrand in der syrischen Stadt Agbatana starb


Hier hat Herodot auch gleich noch eine hübsche Legende von Gottesstrafe mit eingebaut: Kambyses soll den Apis mit seinem Schwert am Schenkel tödlich verletzt haben und stirbt später an eben der gleichen Verletzung

Dass die Ägypter die Perser vielleicht gar nicht zwingend als Gewaltherrscher angesehen haben müssen, hat ja zuletzt auch Melanie Wasmuth auf der SÄK1 unterstrichen.

Gitta

PS: Dass ich Kambyses in dem Artikel gleich mit in die Wüste geschickt habe, mag ein Übersetzungsfehler sein oder The Egyptian State Information hat in der Berichterstattung wieder einmal danebengelegen. Der Originalartikel ist leider inzwischen aus dem Netz genommen.

> Antwort auf Beitrag vom: 23.09.2005 um 08:30:43


1: http://www.aegyptologie.com/forum/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?action=newsshow&ntag=050815215011