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   Uschebti Eje (17)
  Autor/in  Thema: Uschebti Eje
Nefer-Aton  weiblich
Member



Uschebti Eje  Uschebti_Aja.jpg - 48 KB
« Datum: 01.08.2007 um 23:31:44 »   

Hi,

In "Complete Royal Families" ist uns das Bild eines Uschebtis des Ejes ins Auge gefallen. Im Moment befindet sich allerdings das Buch wieder bei meinem Freund in Bayern, aber dort ist angegeben, dass es sich hierbei um ein Stück aus einer Privatsammlung handeln soll.Herkunft unbekannt?

Ich habe noch nie von diesem Uschebti gehört. Sowieso gibt es ja von König Eje recht wenige Objekte. Soweit ich weiß, stammt es nicht aus der Nachuntersuchung von Dr. Otto Schaden. Er muß  schon früher aufgetaucht sein.

Kann mir irgendjemand nähere Infos dazu geben? Und weitere Frage - wie ist es mit der Echtheit dieses Uschebtis?

Andere Frage - auch bezüglich Uschebtis: Gibt es irgendeinen  Uschebti von König Haremhab? Auch diesbezüglich habe ich nirgends einen gefunden. Es muss aber ja wohl welche gegeben haben. Evtl. auch einen aus der Zeit als hoher Beamter.

LG
Nefer

Lutz  maennlich
Member



Re: Uschebti Eje  
« Antwort #1, Datum: 02.08.2007 um 04:07:22 »   

Hallo !

Reeves erwähnt in " Valley of the Kings " (London, 1990) keine Uschebti - Funde für WV 23 / Aja. Schaden fand bei seiner Nachuntersuchung in Raum E lediglich "... a wooden shawabty (?) beard and a leg fragment from a wooden statuette ; ..." (Reeves, S.70).

Laut Abbildungsnachweis stammt das von Dir eingestellte Foto aus " Complete Royal Families " (S.154) von Sotheby`s, wohl aus einem Katalog (?). Ich denke es wurde für ein Privatbegräbnis des Aja (Achmim ? Amarna ?) hergestellt.

Ebenfalls zu dieser vorsorglich hergestellten Grabausstattung dürfte meiner Meinung nach ein Nähkasten (Berlin # 17555; Katalog # 583; In Achmim erworben, angeblich aus Tuna el-Gebel stammend) gehören :





Auf den Seitenwänden erscheint " Die von der Grossen Königlichen Gemahlin gelobte / geschätzte Herrin des
Hauses Ti ( t y / tj y ) "  :





eine Mumie in einem Schrein betrauernd.
Die Inschriften auf dem Kasten beinhalten alle Titel des Aja unter Echnaton.

Einige Autoren (zuletzt Wedel, Carola: Nofretete und das Geheimnis von Amarna. - Mainz: Zabern, 2005. - S.39) bringen den Nähkasten als Beleg für eine enge Verwandschaft Königin Teje - Aja (Geschwister).
Die Dame auf dem Kasten die auch " seine geliebte Schwester " ( hier wohl im Sinne von Ehefrau zu deuten ) genannt wird, ist jedoch ganz klar nicht die Grosse Königliche Gemahlin Teje.

Hinweise auf Uschebti-Funde für KV 57 / Haremhab finde ich bei PM & Reeves keine.

Gruß, Lutz.

Copyright Fotos : Lutz / Ägyptisches Museum Berlin.
« Letzte Änderung: 24.07.2009 um 12:51:07 von Lutz »
> Antwort auf Beitrag vom: 01.08.2007 um 23:31:44  Gehe zu Beitrag
Haremhab  maennlich
Member



Re: Uschebti Eje  
« Antwort #2, Datum: 02.08.2007 um 08:37:18 »   

Zu etwaigen Uschebtis in KV 57 bemerkt Hornung in „Das Grab des Haremhab im Tal der Könige“ auf Seite 39:


Zitat:
Es fällt auf, dass in dem Grab keine Uschebti gefunden wurden, die sonst in kaum einem Begräbnis des Neuen Reichs fehlen, auch wenn es ausgeplündert ist


Haremhab
> Antwort auf Beitrag vom: 02.08.2007 um 04:07:22  Gehe zu Beitrag
Nefer-Aton  weiblich
Member - Themenstarter



Re: Uschebti Eje  
« Antwort #3, Datum: 02.08.2007 um 15:39:52 »   

Hallo Lutz,
hallo Haremhab,

Das ist mehr als interessant. @Lutz - das Nähkästchen kenne ich noch nicht. Das habe ich glatt bei der Lektüre dieses Buches von Carola Wedel überlesen.   Die gute Carola Wedel kommt auch m. E. hier zu einem falschen Schluß. Es wird immer wieder vergessen, dass die Gemahlin Ejes auch Teje/Ti hieß.

Sie schreibt hier ja:

Zitat:
....Schließlich findet sich im Berliner Museum ein Nähkästchen mi den Namen von Eje und Teje. Warum, fragt man sich - zugegeben aus heutiger Sicht - waren die beiden auf so einem häuslichen Gegenstand inschriftlich genannt, wenn sie nicht ein privater oder gar familiärer Zusammenhang verband.


@ Haremhab: Auch mir ist es merkwürdig vorgekommen, dass keine Uschebtis von Haremhab gefunden wurden oder zumindest noch nicht einmal welche mit Herkunft unbekannt!

Vielen Dank nochmal für eure Mühe. Eje und Haremhab sind für mich 2 äußerst interessante Könige.

Liebe Grüße
Nefer

> Antwort auf Beitrag vom: 02.08.2007 um 08:37:18  Gehe zu Beitrag
Lutz  maennlich
Member



Re: Uschebti Eje  
« Antwort #4, Datum: 03.08.2007 um 01:36:56 »   

Hallo zusammen !

Zitat:
... das Nähkästchen kenne ich noch nicht.

Stand sehr lange in einer Vitrine in Charlottenburg, jetzt wohl im Magazin.

Zitat:
Das habe ich glatt bei der Lektüre dieses Buches von Carola Wedel überlesen.

Dieses an sich sehr schön gestaltete Buch hat leider noch weitere Ausrutscher zu bieten :

Ebenfalls auf S.39 wird Tuja nach KV 55 umgebettet.

Als zumindest Irreführend würde ich die Formulierung auf S.47 : "... - eine Verdoppelung ihrer Namenskartusche. ..." bezeichnen. Gemeint ist nämlich die Erweiterung des Namens der Nofretete um den Zusatz " Nefer-neferu-aton " in Jahr 3 oder 4 ( Talatat Karnak ), also noch vor der Namensänderung des Königs in Jahr 5 oder 6 ( Gurob Papyri ).

Auf S.48, Abb.44 wird ein Kopf einer in Karnak gefundenen Kolossalstatue des Echnaton mal kurz per Bildunterschrift nach Amarna verfrachtet.

S.53 verlegt "... Das Zentrum für den Kult des Sonnengottes ..." nach "... Hermopolis ...". Gemeint ist wohl sicher Heliopolis.

Auf S.67 werden offensichtlich KV 55 und KV 62 durcheinander gebracht :

"... So gut wie sicher in der Zuordnung sind Köpfe der Kija auf Kanopenkrügen, die in Tutenchamuns Grab gefunden wurden. Sie standen in einer Nische in der Südwand der Grabkammer. ...".
Von der ganz und gar nicht so sicheren Zuordnung der Köpfe will ich erst gar nicht anfangen ...  

Zumindest wird dieser Fehler konsequent durchgehalten : Abb.83 auf S.77 zeigt eine Kanope aus KV 55. Diese wird jetzt allerdings plötzlich nicht mehr als Kija sondern "... heute als Abbild der Anchcheprure-Neferneferuaton. " bezeichnet, stammt aber weiterhin aus dem Grab des Tutanchamun.

Abb.85 auf dieser Seite ist mit " Ein Ring mit Nennung des Namens Semenchkare " unterschrieben. Das Foto zeigt jedoch die Oberseite eines ovalen Calzit (?) - Ringes, beschriftet mit den Hieroglyphen " Anch-cheperu-ra ".
Auf S.81 wird dann behauptet auf diesem Ring wäre zu lesen : " König Semenchkare erwählt von König Echnaton ". Ich frag` mich wo da genau ?!  

Fiel mir alles beim ersten Mal lesen auf ... Nicht das jemand auf die Idee kommt, ich hätte gesucht ...  

Verlag Philipp von Zabern, 96 Seiten und 29,90 €  -  Eine recht schwache Leistung. Gibt es dort keine Lektoren ?

Gruß, Lutz.
« Letzte Änderung: 04.08.2007 um 13:13:49 von Lutz »
> Antwort auf Beitrag vom: 02.08.2007 um 15:39:52  Gehe zu Beitrag
Achim Bierwirth  
Gast

  
Re: Uschebti Eje  
« Antwort #5, Datum: 03.08.2007 um 04:42:46 »     

nachgefragt:

Diverse Webseiten bilden einen Kanopenkasten aus Alabaster ab, vier Kanopen enthaltend, deren Deckel mit weiblichen  Köpfen (Kija?, Isis?) anstelle der Horus-Söhne versehen sind.

Andere Abbildungen zeigen ähnlich gestaltete Kanopen ausserhalb des Kastens. Als Fundort wird KV55 genannt.

Es sind nicht dieselben Kanopen?

Existieren demnach exakt (?) zwei solcher Sets, eines aus KV62, ein weiteres aus KV55? oder entsteht hier nur durch unterschiedliche Aufnahmen und abweichende Angaben Verwirrung zum gleichen Kanopenset?

Als ich den Kanopenkasten sah, hielt ich diese Ausführung für einzigartig. Obendrein frage ich mich, was es mit den ebenfalls erwähnten Eingeweidesärgen auf sich hat, die mir nicht den Eindruck machen, in die Kanopen zu passen, die ihrerseits aber auch nicht die Kanopen enthalten haben können, es sei denn, der Kasten wäre leer gewesen.

Zwei Satz Eingeweide würde ich ja noch verstehen, wenn es auch zwei Mumien des Bestatteten gäbe. Ich nehme aber an, daß man nur eine fand. Eine zweite wird jedenfalls zumindest im Web nirgends erwähnt.

mit ratlosen Grüßen, Achim
> Antwort auf Beitrag vom: 03.08.2007 um 01:36:56  Gehe zu Beitrag
Lutz  maennlich
Member



Re: Uschebti Eje  
« Antwort #6, Datum: 03.08.2007 um 10:07:53 »   

Hallo !

Zitat:
Existieren demnach exakt (?) zwei solcher Sets, eines aus KV62, ein weiteres aus KV55?

Kurz gesagt : nein und ja.  

Im Januar 1907 fand Edward Ayrton, als Grabungsleiter für den Amerikaner Theodore Davis im Tal der Könige tätig, KV 55.
In einer unfertigen Nische der Südwand dieses Ein-Kammer-Grabes stand ein Set aus vier Kanopenkrügen mit Deckeln, gestaltet in Form eines Frauenkopfes :





Die Abbildung aus " The Tomb of Queen Tiyi " ( Davis, Theodore M. - London, 1910 ) zeigt zwei dieser vier Krüge.
Die gelöschten Inschriften auf diesen Krügen nennen Namen und Titel der Kija.
Ob die Deckel ursprünglich zu den Kanopenkrügen gehörten ist umstritten, meiner Meinung nach eher unwahrscheinlich.

Im Grab des Tut-anch-amun wurde in Kammer Ja (die sogenannte Schatzkammer) der hölzerne Kanopenschrein mit den berühmten vier Statuen der Schutzgöttinnen Isis, Nephtys, Neith und Selket entdeckt.
Dieser vergoldete hölzerne Schrein enthielt den Kanopenkasten aus Alabaster :




(Abb. aus Reeves : Complete Tutankhamun. - 1990 - S.122)

Nach Abnahme des Deckels werden die Verschlüsse der vier Schächte ( in welchen sich die vier goldenen Miniatursärge befanden, die die Eingeweide enthielten ) des Kastens sichtbar :





Diese Köpfe porträtieren einen König mit Nemeskopftuch, an der Stirn Kobra und Geier.

Wahrscheinlich handelt es sich jedoch nicht um Tut-anch-amun. Wie vermutlich ca. 60 % ( Reeves ) seiner Grabausstattung wurde auch dieses Stück für einen anderen König angefertigt.

Reeves vermutet als ursprünglichen Besitzer eine Königin als regierenden Pharao : Anchet-cheperu-ra Nefer-neferu-aton, die er mit Nofretete gleichsetzt (Reeves : Echnaton. - Mainz: Zabern, 2002).
Andere Ägyptologen tippen bei Anchet-cheperu-ra auf Meritaton, eine Tochter der Nofretete und des Echnaton.

Diese Problematik wurde hier im Forum ausführlich diskutiert ---> Suchfunktion !  

Gruß, Lutz.
« Letzte Änderung: 03.08.2007 um 10:36:33 von Lutz »
> Antwort auf Beitrag vom: 03.08.2007 um 04:42:46  Gehe zu Beitrag
Achim Bierwirth  
Gast

  
Re: Uschebti Eje  
« Antwort #7, Datum: 03.08.2007 um 22:32:18 »     

Danke, die Antwort erhellt meinen Denkfehler. Ich kannte nur kleinere Fotos und hielt die Verschlüsse irrtümlich für Kanopenverschlüsse. Jetzt bin ich im Bilde

Eine offene Frage erschwert mir dann aber doch das Verständnis der Texte, die ich finde.

Kann man im Zusammenhang mit Grabbeigaben auf die Art der Vorgänge schliessen, die solchen Umwidmungen oder Wiederverwendungen zugrundelagen, oder ist jeweils nur die ursprüngliche Bestimmung ersichtlich?

Ich konnte bisher keinen Hinweis entdecken, inwieweit es sich um eine Art willentlicher Stiftung seitens der ursprünglichen Eigentümer handeln könnte, die Verwendung ungenutzter zur Verfügung stehender Pretiosen, oder sogar um eine Art legitimierter Plünderung bei möglicherweise in der Achtung gefallenen Verstorbenen nach deren Beisetzung.

Am vorliegenden Fall exemplarisch dargestellt: Könnte der Kanopenkasten von einer zum Zeitpunkt der Bestattung möglicherweise noch lebenden (Groß)Mutter Tuts aus dem Fundus der für sie verfertigten Gegenstände als Grabgeschenk beigebracht worden sein? Immerhin wurden doch diverse Gegenstände nicht erst zum Todeszeitpunkt angefertigt. Oder meinen Ägyptologen doch eher, daß Grabanlage, Grabpflege und Grabräuberei quasi verschiedene Aufgabenbereiche der altägyptischen Verwaltung von Grabangelegenheiten waren. Die Formulierungen sind da leider oft etwas unscharf, was das angeht.

(weniger im Sinne spekulativer Erörterung der Familienverhältnisse des gestreiften Falles, eher exemplarisch)

Ich erinnere in dem Zusammenhang, das fallweise der Existenz von Uschebtis Beweiskraft hinsichtlich des bereits erfolgten Todes einer Person zugesprochen wird. Allgemein wird ja doch eher nicht aus Existenz und/oder Verwendung einer Person zugeordneter Gegenstände unbedingt auf die Reihenfolge der Sterbedaten geschlossen (Ich bin mir manchmal nicht mal mehr sicher, ob man bei ägyptischen  Königen hinsichtlich der Reihenfolge von Geburt, Inthronisation und Tod des Bestatteten ganz sicher sein kann).

mfg Achim
> Antwort auf Beitrag vom: 03.08.2007 um 10:07:53  Gehe zu Beitrag
Iufaa  maennlich
Moderator



Re: Uschebti Eje  
« Antwort #8, Datum: 04.08.2007 um 00:16:28 »   

Hi,

ich bin hier
Zitat:
Kann man im Zusammenhang mit Grabbeigaben auf die Art der Vorgänge schliessen, die solchen Umwidmungen oder Wiederverwendungen zugrundelagen, oder ist jeweils nur die ursprüngliche Bestimmung ersichtlich?
versucht, den Konjunktiv arg zu stressen und zurückzufragen, ob man anhand der Inschriften auf den Grabsteinen deutscher Friedhöfe Rückschlüsse auf den Lebenwandel der Grabinhaber ziehen könnte.

Kann man aus rund 3000 Jahren Distanz überhaupt etwas sicher schließen oder bewegt man sich nicht immer im Bereich der mehr oder weniger abgesicherten Vermutungen.

Iufaa
> Antwort auf Beitrag vom: 03.08.2007 um 22:32:18  Gehe zu Beitrag
Achim Bierwirth  
Gast

  
Re: Uschebti Eje  
« Antwort #9, Datum: 05.08.2007 um 05:16:56 »     


Zitat:
versucht, den Konjunktiv arg zu stressen und zurückzufragen,




Ich bin mir nun gar nicht sicher, ob mir diese Antwort gelten soll, denn Versuche als Ausdruck scheiternder Intentionen gegenüber wehrlosen grammatischen Objekten wie hier dem Konjunktiv, obendrein böswilliger Natur, sind eigentlich nicht meine Art. Andererseits steht da eine gequotete Zeile von mir.

Meine etwas herumeiernde Sprache sucht doch eher, jene von mir erhoffte Belegart zu umschreiben, ohne Anlass zu spekulativer Betrachtung individueller Sonderfälle zu geben.

Darum schrieb ich: "im Zusammenhang mit Grabbeigaben schliessen", und nicht: "den Zusammenhang aus Grabbeigaben erschliessen".

Oder um den Herrn v. Däniken zu zitieren, weil er hier, und nur hier, ausnahmsweise mal recht hätte: "Könnte es nicht doch sein", daß es für Vorgänge der von mir illustratorisch umschriebenen Art Belege in Form eines Fundes, und so mir das Glück gewogen ist, auch eine fachkundige Beschreibung derselben gibt, auf daß ich Antworten finde, die nicht spekulativer Natur sein sollten?

Ich dachte an so etwas wie buchhalterische Aufzeichnungen, die es ja hätte geben können, oder Schilderungen einer Bestattung, aus der Grabgeschenke ersichtlich wären.


Zitat:
ob man anhand der Inschriften auf den Grabsteinen deutscher Friedhöfe Rückschlüsse auf den Lebenwandel der Grabinhaber ziehen könnte.


Nun zeichnen Friedhofsverwaltungen unserer Tage Verwaltungsvorgänge zwar auch buchhalterisch auf, aber sicher nicht auf den Grabsteinen, und auch soziologische Abhandlungen zu Bestattungsnormen, oder eben Schilderungen solcher Ereignisse werden dort eher nicht zu finden sein.

Ich dachte auch weniger an den Lebenswandel, insofern man sagen kann, daß dieser sich nicht in der Vorbereitung von oder der Teilnahme an Bestattungen erschöpft, als vielmehr an die Vorgänge im Bereich der Vorbereitungen und Abwicklung, die ja möglicherweise aus entsprechenden Funden hätten ersichtlich sein können.

Ich bin mir nun also nicht sicher, ob diese Antwort mir sagen soll, daß es keinerlei Belege dieser Art gibt, sodaß ich meine Suche gleich wieder einstellen kann. Immerhin wäre aber auch das eine fachkundige Auskunft zum Stand der Dinge, die eben klarstellt, daß die Frage offen ist, und bleiben muß, bis sich ein geeigneter Fund ergibt.

Daß die Frage nach solchen Belegen in gewisser Weise Konjunktive stresst bedaure ich ausserordentlich, aber es scheint mir nicht möglich, dies zu umgehen.
> Antwort auf Beitrag vom: 04.08.2007 um 00:16:28  Gehe zu Beitrag
Lutz  maennlich
Member



Re: Uschebti Eje  
« Antwort #10, Datum: 05.08.2007 um 13:21:42 »   

Du laberst ... Wenn Du hier Antworten oder eine ernsthafte Diskussion erwartest solltest Du schon halbwegs konkrete Fragen / Ideen formulieren.

Für alles Andere empfehle ich Dir dieses   Forum    .

Lutz
> Antwort auf Beitrag vom: 05.08.2007 um 05:16:56  Gehe zu Beitrag
Nefer-Aton  weiblich
Member - Themenstarter



Re: Uschebti Eje  
« Antwort #11, Datum: 05.08.2007 um 14:11:24 »   

Hi!

Soweit ich mich errinne, galt meine Frage dem Uschebti König Ejes und evtl. Uschebtis von Haremhab. Die sind zu meiner Zufriedenheit von Lutz und Haremhab beantwortet worden.

Die weiteren Gedankengänge (von Achim Bierwirth) gehen meiner Meinung nach total am Thema vorbei!  

Liebe Grüße
Nefer
> Antwort auf Beitrag vom: 05.08.2007 um 05:16:56  Gehe zu Beitrag
Achim Bierwirth  
Gast

  
Re: Uschebti Eje  
« Antwort #12, Datum: 05.08.2007 um 16:29:29 »     

Haben Sie die Frage nicht verstanden? Ist die Verbringung von Gegenständen, die einer anderen Person als der Bestatteten zugeordnet werden, im Sinne der beschriebenen Möglichkeiten archäologisch geklärt oder nicht?

Und gegebenenfalls: wer hat dazu veröffentlicht?

Darauf kann man antworten oder schweigen. Persönliche Herabsetzungsversuche dürften kaum eine Antwort darstellen.

Man kann auch erwarten, daß sich der wild fabulierende Moderator selbst verteidigt. Er ist schließlich alt genug und trägt obendrein einen Titel, der seine wissenschaftliche Befähigung herausstellt.

Die wird sich doch wohl nicht in den von ihm aufgestellten Behauptungen erschöpfen, Funde beschränkten sich allein auf Grabsteininschriften, oder Ägyptologie sei insgesamt nahezu freie Spekulation. Ich kann ihn diesbezüglich aber auch gern in einem öffentlichen Artikel zitieren, wenn ihm das lieber ist.

Im Falle der Schliessung des Threads oder der Löschung des Beitrages müßte ich anregen, diesen Titel wegen wissenschaftlicher Unredlichkeit und untragbaren Verhaltens aberkennen zu lassen.

Sie müssen nicht antworten. Das Niveau Ihres Forums haben Sie bereits ausreichend dargestellt.
> Antwort auf Beitrag vom: 05.08.2007 um 13:21:42  Gehe zu Beitrag
petrie08  maennlich
Member



Re: Uschebti Eje  
« Antwort #13, Datum: 05.08.2007 um 21:04:29 »   

Aber Hallo...
Anscheinend ist der Moderator auf Urlaub oder sonstwie verhindert. Der thread ist noch nicht geschlossen! Mails wurden nicht gelöscht...
Zwei Sachen: Der Schweizer Kellner Däniken hat grundsätzlich nicht recht! "Könnte es nicht sein" ist keine wissenschaftliche Frage sondern eine Trivialtät, eine Sprechblase. Seit Sir Karl Popper, Thomas Kuhn et alii gibt es - wissenschaftstheoretisch - nur folgende Feststellungen: "So ist es!" "So ist es nicht!" Das Problem mit dem Forum ist ja, dass viele Leute, deren Leistungen in Mathematik und/oder Physik jedwede Form des Abiturs als wet dream erscheinen ließ, glauben, Ägyptologie geht auch mit Pflichtschule. Man soll ja nicht pro domo sprechen, aber wenn man, wie ich, darauf hinweist, dass die Kognate "Ma'at" mit "Math"e"mat"ik hirnrissig ist, wird man von mehreren(!) Forumsteilnehmern angepöbelt. Wer nicht weiß, dass das, was in den Wörterbüchern steht - zum großen Teil - frei erfundene phonetische Ägyptologen-Konvention ist, der soll über das Alte Ägypten den Mund halten. Die Kultur des Alten Ägypten wurde nicht veranstaltet, weil Autodidakten Rätsel lösen wollen!
Um letzte Klarheit über Kanopenköpfe, die Amarnazeit etc. zu erlangen, müsste man z. B. den Echnaton (*Achanjati) interviewen. Ich stell mir das schwierig vor...
> Antwort auf Beitrag vom: 05.08.2007 um 16:29:29  Gehe zu Beitrag
Lutz  maennlich
Member



Re: Uschebti Eje  
« Antwort #14, Datum: 08.09.2007 um 14:17:09 »   

Hallo zusammen !

Nicht zuletzt durch die freundliche Unterstützung der Mitglieder des englischsprachigen Forums Egyptian Dreams Discussion Board fand ich in den letzten Tagen weitere Informationen zu  den  Uschebtis des Aja.

Zunächst zum von Nefer-Aton hier eingestellten Foto.

Das abgebildete Uschebti wurde am 17.Dezember 1997 bei Sotheby`s in New York versteigert :





Das Stück ist 22 cm hoch und besteht aus weisser Faience. Inschrift und Strähnen der Perücke sind eingelegt mit blauer, Gesicht und Hände in rot-brauner Glasur.
Der Fundort ist unbekannt, das Stück stammt aus der Sammlung Omar Pasha Sultan, Cairo. Es befand sich zum Zeitpunkt der Versteigerung seit ca. 100 Jahren in Privatbesitz.
Die acht horizontalen Kolumnen geben den üblichen Spruch aus Kapitel 6 des Totenbuches.
Käufer ( $189,000     ) und gegenwärtiger Standort : unbekannt.


Und hier, aus MDAIK 42 (1986). - Martin, G.T.: Shabtis of private persons in the Amarna Period. - Mainz: Zabern, 1987. - Tafel 15., zwei weitere Uschebtis des Aja :





Links ( 3 Ansichten ) : Calcite, Höhe: 21 cm, Inschrift (Kapitel 6 Totenbuch) und Strähnen der archaischen Perücke zeigen Reste blauen (?) Pigments.
Der Fundort ist unbekannt. Es befindet sich in New York, Metropolitan Museum of Art (MMA 45.4.7) und ist dem Museum von einem Herrn David Dows im Jahre 1945 übereignet worden.
Zusätzlich zum Titel " Gottesvater " erscheint auf diesem Uschebti auch der Titel " Vorsteher der Pferde ".

Ganz rechts : Holz, Höhe: 24 cm. Der Halskragen zeigt Reste einer Vergoldung, die Inschrift gibt Kapitel 6 Totenbuch.
Fundort und gegenwärtiger Besitzer sind nicht bekannt. Das Stück stammt ebenfalls aus der Sammlung Omar Pasha Sultan, Cairo.

Gruß, Lutz.
« Letzte Änderung: 09.09.2007 um 11:10:34 von Lutz »
> Antwort auf Beitrag vom: 01.08.2007 um 23:31:44  Gehe zu Beitrag
Seiten: 1 2 »           

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