Zitat - semataui:
Auch die Trauerszene um Maketaton spricht für ein "klassisches" Begräbnis. |
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Würd ich nicht so sehen: keine mumienförmige Gestalt auf der Bahre, nur ein Leichnam. Auch die Darstellung im Raum Gamma des Königsgrabes "Maket-Aton in der Laube", die dem Totenzeremoniell zugeschrieben wird, ist ganz und gar ungewöhnlich. Zitat:
Aus KV55 stammen die Zauberziegel mit Echnatons Kartusche (wer hat die eigentlich übersetzt?) und auch der Sarg (Wenn ja, ist die Frage nach der Mumie sowieso geklärt). |
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Nach Alfred Grimms Theorie (die mit der Nummer 31) ist es ja nun Semenchkare. Ich habe nochmal ein bisschen bei Hornung (Echnaton - die Religion des Lichts) nachgelesen. Er schreibt u.a.: Auch wenn die Auffassung vom Fortleben nach dem Tode einen radikalen Wandel erfährt, bleiben bestehende Gebräuche und Formen des Totenglaubens, so Begräbnisriten und traditionelle Beigaben, noch eher erhalten. Die Totenklage und das Begräbnios als Mumie sind allerdings nur in einem der Beamtengräber von Amarna dargestellt, dazu noch auf der Ostwand (bei Huja)! Da nur das Dasein am Tage zählt, im Lichte des Aton, ist die Mumie jetzt eigentlich entbehrlich, und die Regeneration des Körpers im Jenseits spielt keine Rolle mehr. Daher verschwindet auch ihr wichtigstes Symbol, der Skarabäus-Käfer, aus der Produktion der königlichen Werkstätten; an seine Stelle tritt die neutrale Form des Fingerrings. So sind Skarabäen mit Echnatons Namen überaus selten. Hornung erwähnt allerdings mit keinem Wort, ob mumifiziert wurde oder nicht. Da möchte er sich wohl auch nicht festlegen. Zu den Grabbeigaben Hornung: Man muss annehmen, dass für Echnaton am Anfang seiner Regierung ein Königsgrab in Theben vorgesehen war, das bisher nicht mit Sicherheit bestimmt werden konnte. Für seine Ausstattung waren wohl die magischen Ziegel gedacht, auf denen der König noch als ein "Osiris" bezeichnet ist. Dann weiter (kurzgefasst) Fragmente von Rosengranitsärgen mit Strahlenaton (nicht mit den Horussöhnen und Anubis) und an allen vier Ecken die Königin statt Isis, Nephtys, Neith und Selkis. Der Kanopenschrein nur mit einem neutralen Falken als Schutzwesen Diverse Uschebtis, die aber nur den Namen des Königs tragen; keine Sprüche aus dem Totenbuch oder dergleichen. Von Balsamierungsblöcken schreibt er nichts. Ich könnte mir ganz gut vorstellen, dass Bestattungen natürlich vorgenommen wurden, dass herkömmliche Beigaben möglicherweise traditionell ins Grab gegeben wurden, dass aber keine Mumifizierung stattgefunden hat, weil sie - wie auch Hornung schreibt - nicht mehr nötig war. Sollte es so gewesen sein, dann "Gute Nacht, Reeves". Übrigens gibt es in Amarna-Gräbern keine Scheintüren, also keine Opferstellen. Geopfert wurde ausschließlich in den Tempeln, wo sich die Ba's der Toten versammelten. Gitta
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