Hallo Hat18! 70 Tage dauerte gewöhnlich die ganze Totenbestattung, von der Elinlieferung beim Balsamierer bis zur Fertigstellung der Mumie. Herodot schreibt, der Leichnahm sei 70 Tage lang in Natronsalz gelegen, diese Angabe ist chemisch gesehen aber definitiv zu lang, es können höchstens 40 Tage gewesen sein. Die Seele des Verstorbenen verließ den Körper unmittelbar nach dem Tod - wo sie dann genau war, weiß ich nicht - und wartete die 70 Tage bis zur Mundöffnungszeremonie, bei der der Körper mit der Seele wieder belebt wurde. Was mich selber aber noch verwirrt: Nach damaligen Vorstellungen setzt sich der Mensch ja aus 3+3 "Elementen" zusammen: Die irdischen, an Materie gebundenen Teile: chet, der Leib; ren, der persönliche Name; schut, der Schatten; und die transzendenten Teile: ka, der von der Geburt an mit dem Menschen verbunden ist und nach dem Tode die Funktion hat, den Körper zu versoregen; ba, wurde immer stark mit dem Herzen in Verbinung gebracht, ebenfalls angeboren, ermöglicht das Wandeln des Körpers. die ba-Seele konnte nach dem "Tode" den Körper verlassen und in beliebiger Gestalt umherfliegen (-> ka-Vogel), kehrte aber stets zu ihrem Körper zurück; ach, in etwa das Ewige, Göttliche am Menschen, bewegte sich in göttlichen Sphären und wachte zugleich über das Grab des Verstorbenen. Nun ist aber beim Totengericht der Mensch/Seele (?) als Einheit dargestellt, die Vor das Gericht der Götter tritt. Wann fand also dieses Ereignis statt, "nachdem sich der tote für ewig mit Osiris vereinen konnte und zu göttlichen Sphären aufstieg", und wie ist dies mit den 3 (6) Elementen in Eintracht zu bringen? Liebe Grüsse, Ptah
> Antwort auf Beitrag vom: 02.03.2003 um 18:39:03
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