Hallo Ich finde, es ist müßig die Ma'at mit heutigen Religionen zu vergleichen oder Ähnlichkeiten zu suchen. Aus Jan Assman Ma'at Gerechtigkeit und Unsterblichkeit im Alten Ägypten S.18 Im Begriff der Maat liegt ungeschieden beieinander, was später in Staats,-Moral-,Naturphilisophie und Theologie auseinandertreten wird. Die ägyptische Ma'at -Lehre bezieht sich auf den Ort des Individuums in der Gesellschaft, den Ort der Gesellschaft im pharaonischen Staat und den Ort des Staates im Kosmos..... S.19 Ma'at konstituiert wie alle "primären Religionen" einen Zustand geordneter Verhältnisse, zu dessen vielen Aspekten auch die harmonische Beziehung zu den Göttern gehört. Sekundäre Religionen dagegen konstruieren eine harmonische Gottesbeziehung, zu deren vielen Aspekten dann auch geordnete politische und soziale Verhältnisse gehören, die aber immer auch Loyalitätskonflikte erzeugen kann, wenn im Einzelfall die Forderungen gegenüber Gott, Staat oder Mitmensch auseinandergehen........ .....Denn es ist evident, daß es in Ägypten keine Religion gab, von der Loyalitätskonflikte ausgehen konnten. Der Fall ist hier undenkbar, daß sich ein Einzelner einer Forderung des Königs oder Mitmenschen aus Gehorsam gegenüber einer Gottheit hätte widersetzen können. Es wäre auch der Fall undenkbar, daß sich im pharaonischen Ägypten ein Einzelner aus den Bindungen gegenüber König und Mitmenschen zurückgezogen hätte, um ganz seiner religiösen Bindung zu leben ( was umso bemerkenswerter ist, als Ägypten ja später im Zeichen des Christentums zum klassischen Land der Einsiedler wurde ). Die religiösen Bindungen erfüllen sich in den Bindungen gegenüber dem Staat und dem Mitmenschen, und es ist die Ma'at-Lehre, die sie ausformuliert. Und zu den Ähnlichkeiten der Religionen : S.22 Zur Evidenz der "heidnischen" Götter gehört ihre Übersetzbarkeit. Listen, die Götter von nicht weniger als acht verschiedenen Panthea miteinander korellieren , finden sich schon in keilschriftlichen Texten des 15.Jahrhunderts v. Chr. Solche Götterübersetzungen gehören zur gängigen Praxis der Kulturreligionen, bis hin zur interpretationes graecae und latinae der ägyptischen Götter.... ...Der Grund für dei mühelose Übersetzbarkeit "heidnischer" Panthea liegt in der überwältigenden natürlichen Evidenz dieser Götter, die als tertium comparationis dienen kann. Sonne und Mond, Himmel und Erde, Fruchtbarkeit, Tod , Unterwelt, HAndwerk und Schreibkunst, Liebe, Krieg und Recht, das alles sind derart evidente und ausgeprägte Elemente der Wirklichkeit, daß demgegenüber die kulturspezifischen Besonderheiten zurücktreten. Man ist grundsätzlich davon ausgegangen, daß fremde Völker in der gleichen Welt leben und daher auch, unter anderem Namen, die gleichen Götter anbeten. Denn die Götter sind innerweltlich. Evidenz ind Immanenz gehören zusammen und ermöglichen Übersetzbarkeit bzw. Vielnamigkeit. Ich mag das Abschreiben eigentlich nicht, aber bei diesem Thema wäre es mir schwergefallen den roten Faden einzuhalten .*g* Liebe Gruß waset
> Antwort auf Beitrag vom: 30.09.2003 um 11:46:19
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