Seite 192 :... Zusammenfassend - Die hier angeführten Argumente für eine Zuweisung des Grabkomplexes K 93.11 in Dra' Abu el-Naga an Amenophis I. (sowie des noch nicht ausgegrabenen Komplexes K 93.12 an dessen Mutter Ahmes-Nefertari) entstammen zum einen den archäologischen, auf der Ausgrabung der Anlage beruhenden Befunden. Zum anderen ergeben sie sich aus der Kombination mit hinzugezogenen Befunden, d. h. aus Monumenten oder Quellen, die nur mittelbar mit der Grabanlage in Beziehung stehen. Die verschiedenen Befunde auf ihre Relevanz bezüglich der Fragestellung zu untersuchen, war der Zweck dieses Kapitels. Die Befunde selbst erlauben keinen schlüssigen Beweis der Richtigkeit der Zuweisung, machen diese aber plausibel. Vielleicht läßt sich in der Frage der Identifizierung des Grabes von Amenophis I. auch nicht mehr erwarten als eine Zuweisung mit einer gewissen Plausibilität. Die Möglichkeit, daß das Grab des Herrschers in einer neuen Ausgrabung in der thebanischen Nekropole zweifelsfrei identifiziert wird, ist nicht vollkommen auszuschließen. Es fehlt auch in jüngerer Zeit nicht an Versuchen, dieses Grab gezielt zu suchen, meist auf der Grundlage einer neuen Interpretation der Angaben des Papyrus Abbott. Solange sich aber keine gegenteiligen Befunde aus neuen Ausgrabungen ergeben, kann die Felsgrabanlage K 93.11 in Dra' Abu el-Naga mit einiger Wahrscheinlicheit als das lange verschollene Königsgrab Amenophis' I. angesehen werden. ... |