"... Bereits im Alten Reich findet sich das Fest des Sokar in Opferformeln aus allen Regionen Ägyptens erwähnt (Gaballa, G.A. / Kitchen, K.A. : The Festival of Sokar. - Orientalia 38. - 1969. - S. 21) und dürfte deshalb auch außerhalb von Memphis von Bedeutung gewesen sein. Stelen von Privatleuten belegen eine Verehrung des Sokar in Theben im Mittleren Reich, und spätestens im Neuen Reich gab es feste Kultzentren für Sokar auf beiden Ufern von Theben (Lexikon der Ägyptologie V, 1063; Graindorge-Héreil 1994, bes. 39-54). Ob außer den Sokar-Heiligtümern in der Gegend um Memphis weitere eigene Tempel für Sokar errichtet worden sind, ist fraglich; selten sind sie in jedem Fall (einen möglichen Fall nennen Ricke, H. / Habachi, L. / Haeny, G. : Untersuchungen im Totentempel Amenophis’ III. - Wiesbaden, 1981. - Beiträge zur ägyptischen Bauforschung und Altertumskunde 11. - S. 31-37). Jedoch ist in jedem Heiligtum für Osiris immer auch (Ptah-)Sokar als Aspekt des Totengottes präsent (s. zuvor, 5.2) und tritt entsprechend regelmäßig als Kultempfänger auf, so noch prominent in den Tempeln aus ptolemäisch-römischer Zeit. ..." |