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  Ägyptologie Forum
   Architektur & Kunst (513)
   Pyramiden (11)
  Autor/in  Thema: Pyramiden
MeneTekel  
Gast

  
Pyramiden 
« Datum: 25.08.2005 um 17:31:45 »     

Hallo und guten Tag!

Hoffentlich bin ich hier richtig und erhalte nicht wieder Hinweise auf von Däniken und von Butlar

Für meine Geschichts-AG stelle ich ein Referat über Pyramiden zusammen. Im Internet und Büchern unserer Bibliothek habe ich schon eine Menge Infos über die Pyramiden in Ägypten, im Sudan und in Südamerika gefunden.
Ein paar Fragen habe ich aber noch:

Gibt es einen Zusammenhang zwischen den ägyptischen und den südamerikanischen Pyramiden (Wissenstransfer)?

Ist die Cheopspyramide die grösste Pyramide oder gibt es grössere?

Stimmt es, dass die Cheopspyramide tatsächlich um 2500 vor Christus und nicht schon viel früher gebaut wurde?

Vorab schon mal ganz vielen Dank.

MeneTekel
Lutz  maennlich
Member



Re: Pyramiden 
« Antwort #1, Datum: 25.08.2005 um 18:14:43 »   

Hallo MeneTekel,
Hallo zusammen,

Zitat:
Gibt es einen Zusammenhang zwischen den ägyptischen und den südamerikanischen Pyramiden (Wissenstransfer)?

nein, nix in dieser Richtung archäologisch nachweisbar.

Zitat:
Ist die Cheopspyramide die grösste Pyramide oder gibt es grössere?

Ja, die größte aus Stein. Nein.

Zitat:
Stimmt es, dass die Cheopspyramide tatsächlich um 2500 vor Christus und nicht schon viel früher gebaut wurde?

Ja.

Gruß, Lutz.
« Letzte Änderung: 27.08.2005 um 04:11:55 von Lutz »
> Antwort auf Beitrag vom: 25.08.2005 um 17:31:45  Gehe zu Beitrag
Mubarek  
Gast

  
Re: Pyramiden XiAn_Pyramide_Lage.JPG - 1,10 MB
« Antwort #2, Datum: 26.08.2005 um 01:23:18 »     

Eine der weltgrößten Pyramiden befindet sich in China, in der Provinz ShanXi, etwa 8 km von der alten Kaiserstadt XiAn (Westlicher Frieden) entfernt. Der Standort nördlich des Gold- und Jadeberges Li und südlich des Flusses Wei wurde aus den tradierten Gründen der "Harmonie zwischen Himmel und Erde" gewählt.
Es ist der monumentale Graboberbau von Shi Huang Di, dem Reichseiniger und ersten Kaiser von China.
Die Bauarbeiten begannen 246 v. Chr. und dauerten 38 Jahre; auf dem Höhepunkt der Bautätigkeit arbeiteten dort etwa 70 000 Menschen.
Die Pyramide ist aus Lehm aufgeschüttet und hatte eine ursprüngliche Höhe von 115 m bei einer Grundfläche von 120750 m²; erosionsbedingt beträgt die jetzige Höhe nur noch 76 m. Die Seiten waren durch Stampfen und Vermischen mit Reismehl gefestigt und sorgfältig geglättet. Die Basis hatte in der Nordsüdrichtung eine Länge von 350 m, in Ostwestrichtung von 345 m; der Böschungswinkel betrug im Mittelwert 34 Grad. Ob an der Spitze ein Pyramidon stand, ob diese abgeflacht oder spitz gestaltet war, ist nicht bekannt. Ebenso können nur Vermutungen angestellt werden, ob für die Seitenflächen ein nie begonnener Überzug geplant war.
Die exakte Lage des Grabes ist noch nicht endgültig bestimmt, der Grabhorizont wird in etwa 4 m Tiefe unter der heutigen Pyramidenbasis vermutet; zur Zeit besteht ein absolutes und unbefristetes Grabungsverbot. Nach jetzigem Wissensstand ist der Eingang nach Norden ausgerichtet.
Der schriftlichen Überlieferung zu Folge ist das Grab dem Palast des Kaisers nachempfunden. Der Fußboden ist aus Kupfer gegossen und gibt die Topographie Chinas wieder, wobei die Gewässer mit Quecksilber markiert wurden. Diese Aussage wird durch Messungen im umgebenden Erdreich gestützt, welches einen überdurchschnittlich hohen und mit zunehmender Entfernung abnehmenden Quecksilbergehalt aufweist.
Die Grabanlage befindet sich in einem von zwei Mauern umgebenen rechteckigen Grabbezirk. In diesem Bezirk befand sich das sogenannte Himmelstor sowie ein Opfertempel, dazu Bauten für das Wachpersonal und die mönchische Priesterschaft. Die Seitenlänge der inneren Mauer beträgt in Nordsüdrichtung 1355 m und in der Ostwestrichtung 580 m; die äußere Mauer hatte eine Gesamtlänge von 6210 m. Beide Mauern weisen an der Basis eine Breite von 8 m auf, die ursprüngliche Höhe ist unbestimmt. An den vier Ecken jeder Mauer befand sich ein Wehrturm, ebenso befanden sich je zwei Tortürme an den Eingängen der nordsüdlich ausgerichteten Mauern; die Innenmauer hatte im Norden einen zusätzlichen Eingang.

Wie in Ägypten wurden auch in China die frühen Herrscher in schlichten Grabgruben beigesetzt, aus denen sich dann über Ausmauerung und Abdeckung die ersten Kammergräber und Mastabas entwickelten. Der bauliche Höhepunkt des monumentalen Graboberbaus war mit dem Bau der Pyramide bei XiAn erreicht. Vorangegangene und folgende Bauten fielen erheblich bescheidener aus. Die Pyramiden wurden durch kreisrunde Grabhügel abgelöst, welche aus einer an der Basis ummauerten Erdaufschüttung bestanden. Das Grab befindet sich allerdings nicht im Hügel, sondern wurde bis zu 25 m tief darunter in den Fels geschlagen. Die Nordung der Eingänge wurde in Anpassung an topologische Gegebenheiten aufgegeben.
Ähnlich der Situation im Tal der Könige erfolgte die Beisetzung über mehrere Hundert Jahre in abgesperrten und bewachten Arealen. Ein klassisches Beispiel sind die Ming-Gräber, nicht ganz 50 km nördlich von Peking, in denen zwischen dem frühen 15. und dem mittleren 17. Jahrhundert 13 Kaiser mit ihren Frauen und Nebenfrauen beigesetzt wurden. Verglichen mit den ägyptischen Gräbern sind die chinesischen eher als karg zu bezeichnen. Zum Grabbezirk gehören Tempel und andere Kultbauten, zum Beispiel der traditionelle "Schildkrötenpavillon der Ewigkeit", ebenso eine mit den ägyptischen Sphingenalleen vergleichbare Prozessionsstrasse.

Da der zeitliche Versatz mehr als 2000 Jahre ausmacht, kann von einer Parallelentwicklung keine Rede sein, bestenfalls von einer kongruenten Entwicklung. Aber auch diese Bewertung ist sehr gewagt, da sowohl Bestattungsmerkmale als auch Grabgestaltung und -konstruktion völlig anderer Natur sind.
Die Herrscher wurden in aufrechter Hockstellung in hölzernen Särgen beigesetzt; balsamiert aber nicht mumifiziert. Eine vorläufig nicht nachweisbare Ausnahme soll Shi Huang Di sein, eben jener erste Kaiser; er soll als Mumie in einem marmornen Sarkophag liegend bestattet worden sein.

Quelle:
P.W.F. Heller
The Development of the Imperial Tombs
Lifeng Yagao Changcheng, Beijing, 2003
« Letzte Änderung: 26.08.2005 um 03:20:38 von Mubarek »


- Vollbild -
> Antwort auf Beitrag vom: 25.08.2005 um 18:14:43  Gehe zu Beitrag
Gerdchen  
Gast

  
Re: Pyramiden 
« Antwort #3, Datum: 26.08.2005 um 18:35:54 »     

>>Die nächste der Pyramiden, welche wir erforschten, war das Pingling, Grab von Kaiser Zhao-Di (87 v. Chr. - 74 v. Chr. ). Bei dem Besteigen aller Pyramiden benutzte ich einen Höhenmesser, der mir die Basishöhe und die obere Höhe anzeigte. Bei der Pyramide von Kaiser Zhao Di war z. B. die Basishöhe 355 Meter, die obere Höhe der Pyramide 387 Meter. Nachdem ich die Pyramide bestiegen hatte, fand ich auf der oberen Plattform einen kleinen quadratischen Betonstein mit der Zahl 32, der sich mit meiner Höhenermittlung in Metern deckte. Ferner bemerkte ich, daß diese Pyramide mehrere Stufen hatte.

Die Pyramiden in China
> Antwort auf Beitrag vom: 26.08.2005 um 01:23:18  Gehe zu Beitrag
heka-waset  maennlich
Member



Re: Pyramiden 
« Antwort #4, Datum: 26.08.2005 um 20:52:46 »   

Die größte Pyramide steht aber in Mittelamerika und ist einem der dortigen indianischen Völkern, wohl den Tolteken, zu zuweisen. Es ist die von Cholula.
> Antwort auf Beitrag vom: 26.08.2005 um 18:35:54  Gehe zu Beitrag
Mubarek  
Gast

  
Re: Pyramiden 
« Antwort #5, Datum: 26.08.2005 um 22:53:48 »     

Gerdchen@

Beim Pingling Grab von Kaiser Zhao-Di ist umstritten, ob es sich überhaupt um eine Pyramide gehandelt hat. Es ist viel wahrscheinlicher, dass es eine Aufschüttung in runder oder ovaler Form ist.
Der "32er" Stein ist als geodätische Markierung wohlbekannt.
Weder im "Steinwald" (Archiv von in Stein geschlagenen Dokumenten über einen Zeitraum von 5000 Jahren) von XiAn noch im Nationalarchiv von Peking (was nichts heissen soll) sind Informationen über diese "Pyramide", ganz im Gegensatz von der bei XiAn, vorhanden.
Bei der Auswertung von barometrischen Höhenmessern, insbesondere der von Touristen, ist Zurückhaltung geboten. Der sich schnell ändernde Luftdruck, vor allem in dieser Region, setzt eine Funkbrücke zum nächsten Flughafen als unabdinggbar voraus.
« Letzte Änderung: 26.08.2005 um 23:00:24 von Mubarek »
> Antwort auf Beitrag vom: 26.08.2005 um 20:52:46  Gehe zu Beitrag
Gerdchen  
Gast

  
Re: Pyramiden 
« Antwort #6, Datum: 27.08.2005 um 01:03:46 »     

Die Höhe mag vielleicht nicht auf den Meter stimmen, aber es ist mehr als zu bezweifeln, dass der Höhenmesser sich gegenüber den 115 m mehr als 250 m verschätzt. Außerdem steht dort nicht welchen Höhenmesser Schrader benutzt hat. Es gibt genügend, die ohne Flughafen auskommen.
Das es sich um eine Pyramide handelt dürfte außer Frage stehen, weil sie auch von anderen, Hausdorf z.B., eindeutig als solche beschrieben wird.


Gerdchen
> Antwort auf Beitrag vom: 26.08.2005 um 22:53:48  Gehe zu Beitrag
Mubarek  
Gast

  
Re: Pyramiden XiAn_Ppyramide_Foto_Guo_Youmin.JPG - 677 KB
« Antwort #7, Datum: 27.08.2005 um 09:30:32 »     

Gerdchen@

Die von Dir zitierte Pyramide, so sie denn tatsächlich eine ist, hat eine Höhe von 32 m, was meiner Aussage über die XiAn-Pyramide nicht widerspricht (Pyramidenscheitel 387 m minus Basishöhe 355 m = 32 m).
Leider habe ich kein Foto zur Hand, welches ich hier präsentieren könnte. Aber so "eindeutig" ist der Grabhügel nicht als Pyramide zu erkennen, was den Pyramidencharakter nicht ausschliessen muss. Es gibt Vermutungen, dass es sich um eine natürliche Formation handeln könnte, welche aus der Hügelkuppe herausgearbeitet wurde.
Dem "Erforschen" á la Schrader sind in der Volksrepublik gewisse Grenzen gezogen, zumindest wenn dieses privater und nicht offizieller Natur ist. Auch allzu intensives Interesse an erhöhten Punkten kann schon mal auf Misstrauen stossen. Nur am Rande sei erwähnt, dass auf Fundunterschlagung und Raubgrabung die Todesstrafe droht und bereits (an einem Chinesen) vollstreckt wurde.
Um eine Vorstellung von einer chinesischen Pyramide zu vermitteln, füge ich im Anhang ein Bild der Pyramide von XiAn bei.
« Letzte Änderung: 27.08.2005 um 15:52:44 von Mubarek »


- Vollbild -
> Antwort auf Beitrag vom: 27.08.2005 um 01:03:46  Gehe zu Beitrag
Mubarek  
Gast

  
Re: Pyramiden 
« Antwort #8, Datum: 27.08.2005 um 12:43:51 »     

Um das Thema "China" zu beenden, immerhin ist das hier ein Ägyptologie Forum, noch ein paar Bilder aus dem Bezirk der Ming-Gräber:

Das linke zeigt die Sargkammer; die rote Kiste ganz links ist der Sarg des 1573 verstorbenen Wanli-Kaisers.
Im mittleren Bild ist der ursprüngliche Grabeingang zu sehen, der erst bei Öffnung des Grabes gefunden wurde und heute als Ausgang dient.
Das rechte Bild zeigt den Eingang zur Prozessionsallee.

Wer die sonst allgegenwärtigen Touristen vermisst, dem sei erklärt, dass zum Zeitpunkt der Aufnahmen das gesamte Areal wegen Restaurierungsarbeiten für die Öffentlichkeit gesperrt war.


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> Antwort auf Beitrag vom: 27.08.2005 um 09:30:32  Gehe zu Beitrag
Mubarek  
Gast

  
Re: Pyramiden 
« Antwort #9, Datum: 30.08.2005 um 03:39:04 »     

Gerdchen@


Zitat:
Außerdem steht dort nicht welchen Höhenmesser Schrader benutzt hat. Es gibt genügend, die ohne Flughafen auskommen.


Da hast Du völlig recht. Ausser den barometrischen Höhenmessern für den terrestrischen Einsatz gibt es noch Höhenmesser sowohl auf der Basis von Radar als auch Laser und Ultraschall, welche letztlich jedoch nur Entfernungsmesser (zum Beispiel Flugzeug - Erdboden; Satellit - Erdboden und umgekehrt) sind. Diese Systeme werden für Messungen im Lot eingesetzt.
In der Archäologie bedient man sich üblicherweise trigonometrischer Messungen zur Höhenbestimmung, basierend auf der Basislänge und der Winkel zum Scheitelpunkt.

Schraders Beitrag in "China heute" ist der wunderschöne Reisebericht eines begeisterten Touristen. Mehr nicht. Aber auch nicht weniger.
« Letzte Änderung: 30.08.2005 um 04:12:43 von Mubarek »
> Antwort auf Beitrag vom: 28.08.2005 um 19:43:09  Gehe zu Beitrag
Gerdchen  
Gast

  
Re: Pyramiden 
« Antwort #10, Datum: 30.08.2005 um 18:44:40 »     

Hallo,

spontan dachte ich an barometrische Höhenmesser, die viele Wanderer oder Radsportler benutzen. Deren Genauigkeit ist für ein paar Euro schon sehr beeindruckend.
Was chinesische Pyramiden betrifft, so gibt es da uch immer noch die Berichte um die "Weisse Pyramide" deren Höhe ca. 300 m betragen. Was den Bericht angeht, sollte man auch beachten, dass der immerhin auf der Seite der chinesischen Botschaft veröffentlicht worden ist. So gesehen sind das bis auf eine winzige Pyramide alles Erdhügel und da muss man sich schon die Frage stellen, ob das alles vielleicht gar keine Pyramiden waren.

Aber um von China wieder nach Ägypten zu kommen - Weiß zufällig jemand, wo man Höhenangaben über die Bauwerke auf dem Gizeh Plateau finden kann? Auf welcher Höhe über Null stehen die Pyramiden, der Sphinx, oder auch der Eingang zum Osirisschacht? Eventuell wäre auch die Höhe über den damals normalen Nilpegel interessant. Für Auskünfte wäre ich sehr verbunden.


Gerdchen
> Antwort auf Beitrag vom: 30.08.2005 um 03:39:04  Gehe zu Beitrag
Thema wurde als gelöst markiert. Vielen Dank für eure Beiträge :-).
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