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   Architektur & Kunst (513)
   Bohrlöcher im Tempel von Medinet Habu (98)
  Autor/in  Thema: Bohrlöcher im Tempel von Medinet Habu
4U2  
Gast

  
Re: Bohrlöcher im Tempel von Medinet Habu 
« Antwort #30, Datum: 20.01.2006 um 19:41:35 »     


Zitat:
Gibt es eine ebenso schlagkräftige Erklärung?

Gibt es Gabi schön das Du da bist
Der Nil brachte neben seinem landwirtschaftlichen Segen der jährlichen Nilüberschwemmung auch eine weitere technische Neuerung ins Land: Die Schlittenkufe.
Technisch dem Rad im Morast haushoch überlegen und weitaus besser geeignet auch schwerste Lasten zu bewegen.
Keine zerbrechlichen Achsen Radnaben usw. Der Schlitten also weit besser geeignet. Eine Hitec erfindung vor 5000 Jahren! So gut das auch nach übernahme des Rades nicht darauf verzichtet wurde. Warum auch
« Letzte Änderung: 20.01.2006 um 20:44:00 von 4U2 »
> Antwort auf Beitrag vom: 20.01.2006 um 19:02:48  Gehe zu Beitrag
Gitta  
Gast

  
Re: Bohrlöcher im Tempel von Medinet Habu schlitten2.jpg - 37 KB
« Antwort #31, Datum: 20.01.2006 um 20:10:33 »     

Dazu gibt es eine wunderbare Darstellung im Grab des Djehutjhotep in Deir el-Bershe, hier in einer Umzeichnung aus Lepsius' Tafelwerken (Abtheilung II, Band 4).

Gitta


- Vollbild -
> Antwort auf Beitrag vom: 20.01.2006 um 19:41:35  Gehe zu Beitrag
4U2  
Gast

  
Re: Bohrlöcher im Tempel von Medinet Habu 
« Antwort #32, Datum: 24.01.2006 um 17:28:11 »     

Zurück zu den Dübellöchern
Zur Vorbereitung meines Aufenthaltes in Theben mitte Februar hab ich mir den Reiseführer von Kent R. Weeks Luxor und das Tal der Könige zugelegt.
Im Kapitel über Medinet Habu, Absatz *Der erste Säulensaal* auf Seite 208 fand ich

Zitat:
Wenn die Priester Opfer darbrachten, wurde die schwere Doppeltüre versiegelt. Die Löcher im unteren Teil der Türpfosten trugen Holzdübel, an denen dünne Bleche aus getriebenem Kupfer befestigt waren

Derselbe Seite 197 Absatz über den Hof zwischen den Zwillingstürmen des Tores im Totentempel Ramses III:

Zitat:
Die in die Wand gebohrten Löcher konnten Schirme oder Schleier aufnehmen, um die Götter zu verhängen.

Reiseführer ohne Fußnoten Aber es deckt sich mit ta_ian.t hervorragendem Beitrag weiter oben.

Auch von zahllosen tiefen Kratzern ist an anderer Stelle die Rede:

Zitat:
Bis in die 1970 Jahre, als die Altertumsverwaltung die Umfassungsmauern um Medinet Habu erneuern ließ, wanderten die Frauen des Dorfes mit Kinderwunsch......zu den Mauern des Totentempels, gewannen dort Steinmehl für Heil-und Zaubertränke oder für die Geburt eines männlichen Kindes...

Auch keine Fußnoten, K Weeks: ein Reiseführer eben. Allerdings ein guter und kein unbekannter
« Letzte Änderung: 24.01.2006 um 17:35:58 von 4U2 »
> Antwort auf Beitrag vom: 20.01.2006 um 20:10:33  Gehe zu Beitrag
Dirk  maennlich
Member



Re: Bohrlöcher im Tempel von Medinet Habu 
« Antwort #33, Datum: 07.02.2006 um 13:51:50 »   

Hallo,
bei meiner 2. Ägyptereise Ende Jänner habe ich mich auch etwas mit dem Fragenkomplex Dübellöcher/Bohrlöcher beschäftigt. Einige Beobachtungen folgen demnächst. Dabei bin ich auch auf eine historische
Aufnah
me mit Dübellöchern in Philae
gestoßen. In diesem Zusammenhang meine Frage: wo befindet sich in Philae/Agilkia diese "Facade of the Pylon called Rosetti"

Grüße Dirk
> Antwort auf Beitrag vom: 07.01.2006 um 18:28:51  Gehe zu Beitrag
naunakhte  weiblich
Moderatorin



Re: Bohrlöcher im Tempel von Medinet Habu philae-5.jpg - 47 KB
« Antwort #34, Datum: 07.02.2006 um 15:29:07 »   

Hallo Dirk,

die abgebildete Szene findest Du auf dem Plan, an der Rückwand des 2. Pylones. Gerade da wo die Zahl "2" steht. Wie der Pylon genannt wird weiß ich allerdings nicht.

reicht das auch

Gruß
nauna

Damit nun niemand auf die Idee kommt zu denken ich kenne mich in Philae aus, sei mir die Anmerkung gestattet: diese Wand ist abgebildet bei Sauneron, Stierlin: Die letzten Tempel Ägyptens S. 168

Der Plan stammt aus G. Hölbl, Altägypten im Römischen reich II, Abb. 49b
« Letzte Änderung: 07.02.2006 um 15:36:23 von naunakhte »

> Antwort auf Beitrag vom: 07.02.2006 um 13:51:50  Gehe zu Beitrag
Dirk  maennlich
Member



Re: Bohrlöcher im Tempel von Medinet Habu 
« Antwort #35, Datum: 07.02.2006 um 15:55:11 »   

Hallo Naunakhte,

ja. Danke. Die Wand ist mir leider entgangen. Hast Du vielleicht eine Aufnahme, aus der zu entnehmen ist, wie die Lage im Verhältnis zum Bodenniveau ist? Woher stammt egentlich der tolle Grundriß?

Grüße Dirk

P. S.: sorry, ich habe den Rest vom Text überlesen - die Frage hat sich erledigt.
« Letzte Änderung: 07.02.2006 um 15:57:57 von Dirk »
> Antwort auf Beitrag vom: 07.02.2006 um 15:29:07  Gehe zu Beitrag
4U2  
Gast

  
Re: Bohrlöcher Obelisk 
« Antwort #36, Datum: 10.02.2006 um 17:26:53 »     

hi Dirk
Sind dir die Bohr(Dübel)Löcher am umgestürzten Obelisk in Karnak auch aufgefallen ?

und diese?
Hatschepsut prahlte mit Elektrum-Beschlägen ihrer Obelisken


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> Antwort auf Beitrag vom: 07.02.2006 um 13:51:50  Gehe zu Beitrag
Iufaa  maennlich
Moderator



Re: Bohrlöcher Obelisk 
« Antwort #37, Datum: 11.02.2006 um 21:10:11 »   


Zitat:
und diese?
Hatschepsut prahlte mit Elektrum-Beschlägen ihrer Obelisken
- stimmt, nur der hier ist, wie draufsteht, von Men-kheper-Ra, diesem kleinen unbedeutenden Stiefsohn

Haben wir denn bei den Obelisken der Hatschepsut auch Bohrlöcher oder wie hat die ihr Elektrumblech befestigen lassen?

Gruss, Iufaa
> Antwort auf Beitrag vom: 10.02.2006 um 17:37:28  Gehe zu Beitrag
4U2  
Gast

  
Re: Bohrlöcher Obelisk 
« Antwort #38, Datum: 13.02.2006 um 13:57:47 »     

Ups
Hatte gedacht, der Schlingel hat den Obelix nur Umbenannt ?
> Antwort auf Beitrag vom: 11.02.2006 um 21:10:11  Gehe zu Beitrag
Iufaa  maennlich
Moderator



Re: Bohrlöcher Obelisk 
« Antwort #39, Datum: 14.02.2006 um 11:40:45 »   


Zitat:
... hat den Obelisken nur umbenannt ?
wie kommst Du auf die Idee?

Hatschepsut schreibt man 4 Obelisken zu, je ein Paar wurde auf der West- bzw. Ostseite des Tempels errichtet. Auf der Westseite setht noch einer, der abgebrochene obere Teil des anderen Zwillings liegt am Heiligen See.
Das Pärchen auf der Ostseite ist komplett zerstört, ein Pyramidion ist erhalten und vor dem Museum in Kairo aufgestellt worden, die Reste des anderen liegen einschließlich der Teile des Pyramidions im Trümmerfeld auf der Ostseite.

Was Dich wohl verleitet hat, ist die große Ähnlichkeit in der Darstellung auf dem Pyramidion - da waren wohl die gleichen Handwerker an der Arbeit.

Ansonsten, bei den Obelisken der Hatschepsut sind mir noch keine Bohrlöcher aufgefallen.

Iufaa
> Antwort auf Beitrag vom: 13.02.2006 um 13:57:47  Gehe zu Beitrag
4U2  
Gast

  
Re: Bohrlöcher Obelisk 
« Antwort #40, Datum: 14.02.2006 um 21:33:29 »     

hi@Iuffa
Ich werde mir die Dinger mal nächste Woche genauer vorknöpfen und versuchen brauchbare Bilder zu machen.
Näheres dazu dann nach dem (kurz) Urlaub in Ägypten
> Antwort auf Beitrag vom: 14.02.2006 um 11:40:45  Gehe zu Beitrag
Iufaa  maennlich
Moderator



Re: Bohrlöcher Obelisk 
« Antwort #41, Datum: 14.02.2006 um 21:37:39 »   

Hi 4U2,

das kannst Du auch jetzt schon, siehe Anhang. Das linke Photo zeigt den Oberteil des Obelisken, der in der Nähe des Heiligen Sees liegt, das rechte das Pyramidion in Kairo.

Iufaa
« Letzte Änderung: 14.02.2006 um 21:38:06 von Iufaa »


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> Antwort auf Beitrag vom: 14.02.2006 um 21:33:29  Gehe zu Beitrag
Speaker  
Gast

  
Re: Bohrlöcher im Tempel von Medinet Habu 
« Antwort #42, Datum: 14.02.2006 um 23:06:15 »     

Die Löcher im ersten Bild (Taharqua) sind mMn zu dicht beieinander, um als Dübellöcher zu gelten. Sie würden bei Belastung zu leicht ausbrechen...
Wenn die daran zu befestigenden Teile allerdings hauptsächlich auf der Erde stehend am Türpfosten angebracht sind, ist es nicht notwendig so viele Löcher zu machen.
« Letzte Änderung: 14.02.2006 um 23:10:53 von Speaker »
> Antwort auf Beitrag vom: 15.01.2006 um 10:28:49  Gehe zu Beitrag
Dirk  maennlich
Member



Re: Bohrlöcher im Tempel von Medinet Habu 
« Antwort #43, Datum: 16.02.2006 um 17:25:54 »   

Hallo

Die bisherige Diskussion um die Böhrlöcher/Dübellöcher bringt einge neue Aspekte. Wahrscheinlich muß man da bereits zwischen  den (runden) Bohrlöchern und den (viereckigen) Dübellöchern unterscheiden, obwohl die Bohrlöcher im engeren Sinn eine gleiche Funktion wie die viereckigen Ausstemmungen hatten (Metall?-Stifte zur Befestigung).

Die kleinen Bohrlöcher sind - jedenfalls nach den bisherigen Fotos zu schließen - auf glatten Flächen im Sockelbereich angebracht und hier kann ich mir gut einen um Darstellungen quasi "angenieteten" erhabenen Rahmen vorstellen. Neu ist die Befestigung von Metall(?)-Einlagen mit solchen Stiften bei den Obelisken. Mir scheint, daß hier die Löcher feiner sind. Das Trägermaterial (Kalkstein oder Granit) scheint egal zu sein. Bei den Obelisken ist auch eigenartig, daß da von Metallverkleidungen (zB die Spitze) die Rede ist, wohingegen an den Obelisken der Hatschepsut nichts von Befestigungslöchern zu sehen ist. Möglicherweise saß die Verkleidung wie ein Hut auf dem Pyramidion.

Anders dürfte die Situation bei den rechteckigen Dübellöchern zu sein. Es war zwar beim Beispiel der Rückwand des Ptah-Tempels verlockend, an kastenförmige hängende oder schreinartig am Boden aufstehende Verbauungen zu denken, die mit rechteckigen Stiften (Dübeln) an der Wand befestigt oder zumindest gesichert waren. Allerdings gibt es Fälle, wo beides (Kasten oder Schrein) wegen der Höhenlage nicht nachvollziehbar ist (siehe Beispiel 2). Waren es daher ebenfalls nur Befestigungslöcher für Rahmen, die - aus irgendeinem heute nicht mehr unmittelbar einsichtigen Grund - mit stärker dimensionierten Rechteckdübeln "angenagelt" wurden? Es wären also dann rechteckige Rahmungen rekonstruierbar (siehe Beispiel 1) - nur es gibt (wie sollte es bei den Ägyptern anders sein) Fälle, wo ich mir die Form der Umrahmung nicht recht rekonstruieren kann. Dazu drei Beispiele:

Beispiel 1: Karnak. Die beiden Götter (*) links und rechts des Pharaos sind annähernd gleichmäßig von den Dübellöchern umgeben. Das entspricht beinahe der rekonstruierbaren "Normalform" eines Rahmens, allerdings überschneidet er teilweise die Atefkrone links und lädiert die rechte Schulter des opfernden Pharaos. Die Kartusche bei der rechten Gottheit links oben wird auch überdeckt. Nota bene: nur die Götter verdienen die rahmenden Löcher.



Beispiel 2: Philae bzw. Agilkia, 1. Pylon, Innenseite rechts. Wieder ist der Pharao ohne rahmende Dübellöcher, die Göttin daneben hat zwar rahmede Löcher, aber der Rahmen würde ihren linken Unterarm überscneiden. Beidseits der Krone zwei etwas enger stehende Löcher, die irgendwie dazugehören, aber ebenfalls zu Überschneidungen führen würden. Es geht sich eigentlich nur ein oben offener Rahmen aus. Die Disposition mit den Löchern wiederholt sich spiegelbildlich links neben dem Portal. Solche oben eingezogene Rahmen gibt es auch an anderen Bauten.



Beispiel 3: Edfu. Um Horus ebenfalls ein ab den Schultern offener Rahmen, darüber einzelne, offensichtlich zugehörige Dübellöcher, die lose dem Kontur der Kopfpartie folgen und den Hieroglyphentexten ausweichen. Der Pharao geht wieder leer aus.



Versucht man sich vorzustellen, wie die etwa von Arnold (Lexikon, 163f.) genannten Metallbeläge ausgesehen haben, von denen uns nur die Dübellöcher einen Nachweis bringen, dann fällt man offensichtlich in ein schwarzes Loch

Grüße

Dirk


(*) Ich bitte um Nachsicht wegen des noch fehlenden Who-is_who
> Antwort auf Beitrag vom: 14.02.2006 um 23:06:15  Gehe zu Beitrag
4U2  
Gast

  
Re: Bohrlöcher im Tempel von Medinet Habu 
« Antwort #44, Datum: 16.02.2006 um 18:24:50 »     

hi Dirk
Bild 3
Über der Doppelkrone des Horus scheint links neben dem großen (ev später ausgebrochenen) Loch noch ein Dübelloch zu sein. Die Angrenzende Flanke des Steins ist modern angesetzt? oder täuscht das auf dem Bild?
Denn sonst kommt man zu einer guten Umfassenden Anordnung der Dübellöcher
> Antwort auf Beitrag vom: 16.02.2006 um 17:25:54  Gehe zu Beitrag
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