Autor/in |
Thema: Obelisken – Exakte Maße |
naunakhte Moderatorin
|
|
Re: Obelisken – Exakte Maße |
|
« Antwort #16, Datum: 29.04.2008 um 07:32:46 » |
|
Zur Verkleidung der Obelisken wird es wohl verschiedene Möglichkeiten gegeben haben. Mir fällt leider die Quelle nicht ein*, in der ich letztens zur Goldkappe des Pariser-Obelisken las, dass bei diesem das Pyramidion zum Schaft etwas zurücksprang. In der Stärke dieses Rücksprunges hat man ihm inzwischen wieder eine Goldverkleidung aufgesetzt. Leider habe ich dies bei keiner anderen Obeliskenspitze gefunden. Im Luxortempel fehlt der Aufzug zum Pyramidion In Carola Vogels 2. Auflage von Habachis Obeliskenwerk wird nur auf die neue Goldverkleidung des Pariser Obelisken hingewiesen und darauf, dass sein Pyramidion unverziert und nicht sehr säuberlich geglättet war. Womit eine gänzlich andere Situation als bei einem reliefverzierten Pyramidion vorliegen könnte. Gruß nauna * gefunden: Borchardt, Allerhand Kleinigkeiten S. 2
|
|
|
nb.y Gast
|
|
Re: Obelisken – Exakte Maße |
|
« Antwort #17, Datum: 29.04.2008 um 14:05:12 » |
|
Hallo, möchte mich kurz vorstellen. Bin Goldschmied und Schmuckdesigner mit über 40 Jahren Berufsefahrung. Somit bin ich mit allen alten und neuen Goldschmiedetechniken bestens vertraut. Mein Interesse ist die ägyptische Goldschmiede- und Bildhauerkunst. @ naunakhte Zitat:
…dass bei diesem das Pyramidion zum Schaft etwas zurücksprang. In der Stärke dieses Rücksprunges hat man ihm inzwischen wieder eine Goldverkleidung aufgesetzt…Leider habe ich dies bei keiner anderen Obeliskenspitze gefunden… |
|
Bei diesem Obelisken aus dem Karnak ist die Spitze für die Elektrumauflage etwas vertieft geschliffen. Bei dieser Bearbeitung konnte die Spitze aus Elektrum einfach aufgesetzt und mit Teer oder einem anderen Haftungsmittel befestigt werden. @Lutz Zitat:
Ich könnte mir vorstellen das eine Art Kappe in der Form des zu bedeckenden Teils des Obelisken gefertigt wurde (theoretisch / technisch dürften die Goldschmiede dazu in der Lage gewesen sein, siehe Goldsarg Tutanchamun). |
|
Für die Herstellung des erwähnten Pyramidions gibt es zwei Möglichkeiten: 1. es wurden 4 Bleche aus Elektrum zusammengelötet oder 2. die Spitze wurde in einem Elektroformingverfahren hergestellt (High Tech) Da für Ägyptologen High Tech ausscheidet, bleibt nur das zusammenlöten aus vier exakten geometrischen Dreiecken als Lösung übrig. Wie das mit den einfachen Methoden, die den ägyptischen Goldschmieden zugebilligt werden, möglich war, bleibt vorerst ein Rätsel genauso wie die Herstellung der Goldmaske und des Goldsarges von Tutanchamun. @ Qedeschet Zitat:
Annalen Assurbanipals …bei der Eroberung Thebens „...2 ausgezeichnete Säulen, Gebilde aus reinem Elektrum von 2500 Talenten Gewicht, die am Tempeltor aufgestellt waren...“ |
|
Das attische Talent zu 26,2 kg = 65500 kg Elektrum. Es kann angenommen werden, dass auch diese Obelisken mit Elektrum verkleidet waren. Gruß nb.y
|
|
|
Lutz Member
|
|
|
« Antwort #18, Datum: 29.04.2008 um 18:51:31 » |
|
Hallo zusammen ! Zitat:
Iuffa : Man darf, was bei dem Obelisken der Hat, der in der Nähe des Heiligen Sees liegt, nicht zu übersehen ist, nicht vergessen, dass die Ikonoklasten der Amarnazeit selbst auf den Pyramidionen den Amun "ausradiert" haben - nachdem sie vorher die Elektrumplatten entfernt haben? |
|
Zitat:
nb.y : Bei diesem Obelisken aus Karnak ist die Spitze für die Elektrumauflage etwas vertieft geschliffen. Bei dieser Bearbeitung konnte die Spitze aus Elektrum einfach aufgesetzt und mit Teer oder einem anderen Haftungsmittel befestigt werden. |
|
Dank an nb.y für das aufschlußreiche Foto. Eventuell muß man ja die zeitgenössischen Schilderungen der Maat-Ka-Ra nicht ganz so ernst nehmen ? Hier noch ein paar Augenzeugenberichte zu den Metallverkleidungen auf der Spitze der Obelisken des Senuseret in Iunu ( Heliopolis ). Nachzulesen online in bereits erwähntem Buch von Gorringe, Henry H.: Egyptian Obelisks ( New York, 1882 ), Seite 123 : Gruß, Lutz.
|
|
|
petrie08 Member
|
|
Re: Obelisken – Exakte Maße |
|
« Antwort #20, Datum: 29.04.2008 um 20:36:54 » |
|
Guten Abend "Gelötet haben die aÄ wohl eher nicht" Paul T. Nicholson and Ian Shaw (Ed.)Ancient Egyptian Materials and Technology Seite 165: "In general the use of soldering was common for gold objects, and mechanical joints were more rare,(...)" Und auch wenn ich 90% der ForumsteilnehmerInnen auf die Nerven gehe: Worte wie "Rätsel", "rätselhaft" etc sind nur in der Däniken-"Ägyptologie" erlaubt. Ich hätte gerne Belege aus der Fachliteratur, was an der Herstellung der Totenmaske oder dem goldenen Innensarg des Tut anch Amun "rätselhaft" sein soll. Aber ernsthafte Belege, die sich von der "Rätselhaftigkeit" des Klanges einer Stradivarigeige oder des Rezepts der Original-Sacher-Torte unterscheiden!
|
|
|
naunakhte Moderatorin
|
|
|
« Antwort #25, Datum: 30.04.2008 um 10:49:17 » |
|
Egal wie oft das Bild nun noch anhängt, ich sehe keine Kante. Ich habe das Bild beschriftet mit den Teilen die ich darauf sehe. Es ist ein Ausschnitt des Fotos von der rechten Seite. A bezeichnet meines Erachtens die Himmelshieroglyphe, die den reliefierten Teil vom undekorierten trennt. Sollte dies eine Kante zum Aufsatz eines Elektronhutes sein, warum sehe ich dann bei B keinen Bruch in der Schräge? Ich bitte weiterhin um Detailfotos dieses Bereiches. Gruß nauna
|
|
|
monja Member
|
|
Re: Obelisken – Exakte Maße | | |
|
« Antwort #26, Datum: 30.04.2008 um 11:47:28 » |
|
.. auch ich sehe dort keine sogenannte Kante, die als Aufsatz dienen könnte. Hier noch 2 Fotos von der Seite. Gruß Monja.
|
|
|
naunakhte Moderatorin
|
|
|
« Antwort #28, Datum: 03.05.2008 um 09:50:27 » |
|
Inzwischen habe ich unter meinen Dias eines von 1986 gefunden, das den Obelisken in Paris zeigt. Das Dia hat keine umwerfende Qualität, der Rücksprung und Buckel des Pyramidions ist aber auch von Ferne deutlich zu erkennen. Ich hänge es als Beispiel hier an. Gruß nauna
|
|
|
naunakhte Moderatorin
|
|
|
« Antwort #29, Datum: 29.11.2008 um 09:36:49 » |
|
Nach dem diesjährigen Besuch in Luxor kann ich nun ein Foto der Obeliskenspitze des noch vor dem Luxortempel stehenden Obelisken hier anhängen. Deutlich ist die oben beschriebene unsaubere Bearbeitung der Spitze zu sehen, und klar und deutlich sind auch die Rücksprünge der Spitze zum Obelisk zu erkennen. Eine Durchsicht der weiteren vor Ort in Karnak befindlichen Obeliskenspitzen zeigte keine vergleichbaren Ergebnisse. Auch andere Spuren die eine Verkleidung mit Edelmetallen belegen würden wurden nicht gefunden. Gruß nauna
|
|
|
|