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   Architektur & Kunst (513)
   Stadtmauern/Schutzwälle (2)
  Autor/in  Thema: Stadtmauern/Schutzwälle
Mrks  
Gast

  
Stadtmauern/Schutzwälle 
« Datum: 25.09.2007 um 19:37:14 »     

Guten Tag,

Da ich leider kein Ägyptologe bin und mich auch erst seit kurzem rein privat mit der Materie befasse, hätte ich eine kleine Frage.

Inwieweit waren ägyptische Städte, Siedlungen inklusive Tempelanlagen durch Stadtmauern oder Wälle geschützt?
Inwieweit wären sie zum Beispiel mit dem Aufbau mittelalterlicher Städte zu vergleichen, um eine ungefähre Vorstellung zu aben.

Ich bedanke mich.

Gruß
Mrks
Lutz  maennlich
Member



Re: Stadtmauern/Schutzwälle 
« Antwort #1, Datum: 26.09.2007 um 01:46:59 »   

Hallo Mrks !

Zitat:
Inwieweit waren ägyptische Städte, Siedlungen inklusive Tempelanlagen durch Stadtmauern oder Wälle geschützt?

Hier ein paar Zitate aus einem längeren Artikel von Manfred Bietak : " Stadt(anlage) " ( LÄ V - Sp.: 1233 - 1249 ) :

Zitat:
Die Städtepalett
e
aus der Zeit der Reichseinigung dürfte uns ein Bild von der Gründung (nicht Zerstörung) solcher St. durch königliche Numina (Falke, Löwe, Skorpion) vermitteln.

Das wichtig­ste piktographische Element der St. sind die Um­fassungsmauern, die alle einen gerundet quadra­tisch-rechteckigen Grundriß zeigen und Bastionen aufweisen. Sogar Details wie die hochgezogene Brüstung der Stadtmauern sind dabei angeführt.

Im Inneren der St. finden wir rechteckige Ele­mente, Häuser oder Häuserblocks darstellend. Sie sind nicht regelmäßig angeordnet, sondern fügen sich z.T. in bewusst unregelmäßig gestaltete senkrecht oder waagerechte Zeilen.

Den größten Teil des Inneren füllt jedoch eine Protohieroglyphe oder in einem Fall ein Baum, in wieder einem anderen ein großes detailliertes Gebäude (Tem­pel?, Palast?) aus, um die jeweilige St. zu identifi­zieren.

Im zuletzt genannten Fall scheint auch eine Rangordnung der Gebäude angedeutet zu sein.


Zitat:
Die uns wenigstens rudimentär bekannten St. des AR zeigen bereits wichtige anerkannte Merkmale städtischer Siedlung wie :

1. Konzentrierte kompakte Siedlungsweise hinter Stadtmauern. Die ursprüngliche Größe dieser annähernd rechteckigen Anlagen beläuft sich zwischen 16000 und 20 000 qm.
Vorstadtsiedlungen, die sich zunächst außerhalb der Stadtmauern entwickeln, werden meist von einer zweiten Umwallung umfasst, die bis mehr als das Doppelte der ursprünglichen Siedlungsfläche einschließt.


Zitat:
NR : Die städtische Entwicklung des NR wird einerseits durch die anfängliche innere Sicherheit, andererseits durch die starke Vergrößerung (Bevölkerungszunahme) gekennzeichnet.
...
Theben war in dieser starken Wachstumsphase [gemeint ist die Zeit der 18. & 19. Dynastie] sicherlich ohne Schutz durch Stadtmauern, die damals in der Zeit stabiler innerer Verhältnisse unnötig und der Stadtentwicklung hinderlich gewesen wären.
Teilbezirke hingegen, wie eben die Tempelbezirke und Arbeitersiedlungen (Deir el-Medineh) und gewiss auch militärische Installa­tionen und Verwaltungspaläste, erhielten jeweils ihre eigenen Umfassungsmauern.


Bd.V erschien 1985, der Artikel könnte allerdings durchaus älter sein (Bd.I : 1975).

Unter dem Index - Stichwort " Stadtmauer " findest Du bei : Aigyptos - Datenbank zur Literaturrecherche
21 Einträge.

Gruß, Lutz.
« Letzte Änderung: 29.09.2007 um 14:21:49 von Lutz »
> Antwort auf Beitrag vom: 25.09.2007 um 19:37:14  Gehe zu Beitrag
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