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   Pyramiden in der Antike (2)
  Autor/in  Thema: Pyramiden in der Antike
Dscha  maennlich
Member



Pyramiden in der Antike 
« Datum: 08.09.2017 um 08:37:54 »   

Hallo zusammen,
ich bin auf der Suche nach ein paar Informationen bezüglich der Pyramiden von Gizeh (& Sphinx & Tempel). Und zwar würde mich brennend interessieren, ob ihr ein paar Quellen dazu haben, wie die Pyramiden die weitere dynastische Zeit überstanden haben. Ganz besondern interessant für mich ist der Zeitraum Ende 18. Dynastie, genauer Armanazeit (Echnaton/Tutanchamun/Eje/Horemheb).
Wie sie mal aussahen, nach ihrer Fertigstellung, weiß ich auch und auch, dass hin und wieder in der Geschichte Restaurationsarbeiten stattgefunden haben, nur zu genau diesem Zeitpunkt habe ich keine Infos, die sagen, wie sie damals aussahen bzw. erhalten geblieben sind.

Danke & Gruß,
Dscha
Lutz  maennlich
Member



Re: Pyramiden in der Antike 
« Antwort #1, Datum: 09.09.2017 um 12:58:15 »   

Gitta Warnemünde : Die Nekropole von Giza im Neuen Reich. - In: Kemet - Die Zeitschrift für Ägyptenfreunde. - 2010 (2). - S. 32 - 38 ...

... bietet kompakt einen fundierten Überblick zur Thematik. Speziell zum Ende der 18. Dynastie, siehe die Seiten 2 & 3 in der oben verlinkten Online - Version :

Zitat:
"... Von Amenophis III. sind bislang keine Hinterlassenschaften in Giza gefunden worden, mit Ausnahme einer Stele von 20 x 23 cm Größe, die ihn als Sphinx zeigt, vor ihm ein Knabe mit einer Lotusdolde in seiner Hand. Aus der Regierungszeit Echnatons existieren ebenfalls keine Belege, wenn man von der Tilgung des Namens von Amun auf den Stelen Amenophis’ II. absieht, die sicher in seinem Auftrag vorgenommen wurde.

Erst Tutanchamun dürfte Giza wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt haben. Der junge König beklagt auf der Restaurationsstele aus seinem ersten Regierungsjahr, dass die Tempel der Götter und Göttinnen nach der Amarnazeit von Elephantine bis zu den Marschen des Deltas zu Schutthügeln wurden und mit Kraut bewachsen waren. Er berichtet über seine Bestrebungen, dies zu ändern und die Tempel wieder herzustellen. Hinsichtlich dieser Arbeiten werden die Heiligtümer des Amun besonders hervorgehoben, jedoch klingt an, dass auch andere Götter von Tutanchamun mit Wohltaten bedacht wurden, so etwa Ptah in Memphis. Es wäre also verwunderlich, wenn er nicht auch in Giza tätig geworden wäre. Bei Ausgrabungen wurde das Fragment einer Stele gefunden, die ihn und seine Gemahlin Anchesenamun vor dem Sphinx zeigt; allerdings ist ein Teil der Inschriften rüde ausgehackt. Es ist sogar denkbar, dass Tutanchamun in Giza ein Bauwerk errichten ließ. Südwestlich des Taltempels von Chephren wurde ein Torbau gefunden, dessen ursprüngliche Inschriften Tutanchamuns von Ramses II. überschrieben wurden. Das Tor gehört zur Struktur eines von mehreren Gebäuden, die eigentlich Priestern als Wohnstätte dienten. Allerdings gab es dort auch einige Räume, die wegen ihrer komfortablen Ausstattung – einschließlich eines Bades – dem König und seinem Gefolge als Unterkunft gedient haben könnten, vielleicht aus Anlass von Jagdvergnügungen in Giza. Unter den Grabbeigaben Tutanchamuns befinden sich u. a. Streitwagen, Hunderte von Pfeilen und eine große Anzahl unterschiedlicher Bogen. Diese Stücke waren nicht explizit für die Grabausstattung angefertigt worden, sondern sie waren Gebrauchsgegenstände des Königs zu seinen Lebzeiten. Einige Objekte aus seinem Grab sind außerdem mit Jagdszenen dekoriert, z.B. ein Fächer, bestückt mit Straußenfedern, der Seiner Majestät geholt wurde während des Jagens in der Wüste im Osten von Heliopolis (aus dem Text auf der Haltestange des Fächers). Auch wenn derartige Szenarien zum gängigen Kanon königlicher Darstellungen gehören, ist es nicht abwegig anzunehmen, auch Tutanchamun hätte sich wie seine Vorgänger als Jäger betätigt. Der Text auf dem Fächer spricht dafür, dass dies auch in Giza geschah. Allerdings war eine übermäßig aktive Teilnahme wegen seiner Gebrechen wohl eher eingeschränkt.

In der Nähe der Cheops-Pyramide, im Bereich des späteren Tempelchens für Isis, Herrin der Pyramiden, fand man eine Schenkungsstele aus dem dritten Regierungsjahr des Königs Eje. Der König bringt darauf Blumen dar für Hathor, Herrin von Hetepet. Dieser Ort befindet sich in der Nähe von Heliopolis und die so bezeichnete Hathor steht für eine dort verehrte Brunnengöttin. Im Text ist zu erfahren, dass man nach Memphis gekommen war und Eje Land aus dem Besitz eines gewissen Isut an dessen Ehefrau Mutnedjmet überschreiben ließ. Besagtes Stück Land grenzte südlich an die Domäne von Thutmosis IV. sowie nördlich an die Domäne von Amenophis II. und die Tempeldomäne des Ptah. Es ist unklar, wie diese Stele nach Giza gelangte bzw. ob sie dort ursprünglich tatsächlich aufgestellt war. Ihrem Inhalt zufolge waren noch zwei königliche Domänen, nämlich diejenigen von Amenophis II. und Thutmosis IV. in der Nähe von Giza, nach immerhin rund hundert Jahren noch in Betrieb. ..."

Gruß, Lutz.
« Letzte Änderung: 09.09.2017 um 14:12:42 von Lutz »
> Antwort auf Beitrag vom: 08.09.2017 um 08:37:54  Gehe zu Beitrag
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