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Ägyptologie Forum >> Architektur & Kunst


1) Hebsed
Gitta am 04.11.2003 um 23:24:06

Mich würde mal interessieren, ob es so etwas wie eine Formalisierung für die Anbringung von Hebsed-Darstellungen gibt. Man findet sie in Totentempeln (z.B. Amenhotep III.), in Göttertempeln ("Festhöfe"), in Privatgräbern (z.B. Cheruef/Cheriuf), auf einem Barkenschrein (der Roten Kapelle) und, sehr früh, im Nekropolenbezirk des Djoser - das ist das, was mir im Moment so einfällt.

Wurden diese Orte nach einem bestimmten Muster gewählt oder setzte jeder Auftraggeber seine eigenen Ideen um, um dem Beweis der Verjüngung die größte Wirkung zu verleihen?

Und welches war die Motivation für die Darstellung an Tempel- und Grabwänden? Waren sie für die Allgemeinheit bestimmt oder für die Nachwelt? Waren die entsprechenden (Tempel)Räume zugänglich?

Dass das Volk über das Hebsed Pharao's informiert wurde, wissen wir aus Inschriften, z.B. auf Elephantine, wo Chaemwaset das 3. Hebsed Ramses' II. in Stein gemeißelt ankündigte. Und auch ein Hebsed Amenhoteps III. in Malqata dürfte mit großer Öffentlichkeit gefeíert worden sein. Dann wären die (nachträglichen?) Darstellungen eigentlich nichts weiter als eine Dokumentation, also sowas wie eine Autobiografie?

Gitta


2) Re: Hebsed
 semataui am 07.11.2003 um 13:41:07

Hi Gitta,

Den1 (Zeichnung Mitte)
hier findest Du sogar König Den aus der 1. Dyn beim Hebsed-Lauf. (zu erkennen an den je drei halbmondförmigen Bögen rechts und links des Läufers) Diese Darstellung ist auf einer Holzplatte.

Sogar schon auf dem Keulenkopf des Narmer gibt es eine Hebsed-Darstellung Narmer2 (link: Narmer macehead)
Über Sinn und Zweck des Hebsed-Laufes sind sich die Ägyptologen nach wie vor nicht einig (außer, dass es sich m einen "Erneuerungslauf" handelt). So erscheinen bei Narmer drei Läufer vor dem König (wie auch in der Festhalle des Osorkon II).

Wolfgang Decker spricht in seinem Buch "Sport und Spiel im a.Ä." über den Hebsed-Hof des Djoser sogar vom "ältesten Sportstadion der Weltgeschichte", obwohl er einschränkt, dass der wirkliche Lauf wohl nicht hier stattgefunden hat.

sema

PS: leider konnte ich die Bilder nicht direkt einstellen, funktioniert bei Francesco Raffaele nicht...





> Antwort auf Beitrag vom: 04.11.2003 um 23:24:06


1: http://members.xoom.virgilio.it/francescoraf/hesyra/den.html
2: http://members.xoom.virgilio.it/francescoraf/hesyra/narmer.html


3) Re: Hebsed
Gitta am 07.11.2003 um 14:01:21

Hallo sema,

danke, dass Du Dich des Themas angenommen hast

Es gibt ja tatsächlich schon sehr, sehr frühe Darstellungen des Hebseds. Ausser den von Dir genannten auch noch ein Elfenbeinplättchen. Ist glaub' ich auch von Den (hab hier keine Literatur zur Hand). Es gab zu bestimmten Zeiten wohl auch das Ritual, im Laufe der Festivitäten eine Statue des Königs zu bestatten, was einige Wissenschaftler als Überbleibsel des "rituellen Königsmordes" ansehen.

Das lässt ja darauf schließen, dass die Darstellungen - also die Dokumentation des Hebsed - tatsächlich nicht programmiert war, sondern dass jeder König sie dort anbringen ließ, wo es ihm geeignet erschien. Meine Frage war, ob es Erkenntnisse über ein bestimmtes "Dekorationsprogramm" in Bezug auf diese Darstellungen gibt - wie z.B. die immer an Pylonen prangenden Feinderschlagungsszenen. Die gibts natürlich auch an anderen Stellen, aber mir scheint, an Pylonen waren sie besonders wichtig für die Allgemeinheit: Seht her, Pharao besiegt das Chaos. Etwas Ähnliches hatte ich mir für das Hebsed vorgestellt: Sehr her, Pharao hat sich verjüngt, oder so.

Gitta

> Antwort auf Beitrag vom: 07.11.2003 um 13:41:07


4) Re: Hebsed
 semataui am 07.11.2003 um 14:23:06

Ja Gitta,
aber bei allen Darstellungen findest Du die 2 x 3 Halbmonde, "Male", die ja architektonisch im Hebsed-Hof des Djoser nachgeweisen sind. Dort liegen sie 100 Ellen auseinander, was eine Strecke von ca 55 m bedeutet.
Bei drei Umrundungen mußte der "alte Knabe" also 330 m rennen (oder hat er laufen lassen?)

Das "Elfenbeinplättchen" des Den ist laut Decker aus Holz!

sema

> Antwort auf Beitrag vom: 07.11.2003 um 14:01:21


5) Re: Hebsed
 Gast_A. am 07.11.2003 um 16:09:50

Hallo Gitta

Grundlegendes Werk zum Sedfest ist weiterhin:
E. Hornung und E. Staehelin, Studien zum Sedfest, AH 1, Basel - Genf 1974


I. Die Elemente des Sedfestes

Hierfür stehen nur 3 umfangreichere Quellen zur Verfügung:
1.      Niuserre (5. Dyn.) in Abu Gurob
2.      Amenophis III. in Soleb
3.      Osorkon II in Bubastis
Von diesen ist aber tatsächlich nur Beleg 1 für die Reihenfolge als wirklich aufschlussreich zu betrachten.
Die umfangreichen bildlichen Szenen Echnatons aus dem Gem-pa-Aton in Karnak fallen inhaltlich wie stilistisch aus dem Rahmen. Hier ist wohl unter der Bezeichnung „Sedfest“ ein Geburtsmythos und ein Krönungsfest wiedergegeben.
Auch die 6 Einzelpanele des Djoser können kaum zur Rekonstruktion einer Festfolge herangezogen werden, da sie die Festabläufe zu komprimiert wiedergeben.

Nach W. Barta (Sedfest-Darstellungen Osorkons II., in: SAK 6, 1978, S.28) ist das Sedfest gemäß den Darstellungen bei Niuserre in folgende Sequenzen zu unterteilen:

1.      Anfangsprozession (Verlassen des Palastes durch d. König und die Standartengötter)
2.      Löwenmöbelfolge (König besteigt Löwenbett)
3.      Krönung und Huldigung (Krönung zum König v. Ober- und Unteräg.)
4.      Besuch d. Götterkapellen und Hebsedlauf
     a.      Besuch der Kapellen der oberäg. Götter (zB. des Upuaut)
     b.      Besuch der Kapellen der unteräg. Götter (zB. Apis)
5.      Viehvorführung und Opferzuweisung an die Götter
6.      Sänftenprozession
     a.      Besteigen der oberäg. Sänfte. Rituale vor den Königsahnen (zB. dem Weissen Pavian und den Bau)
     b.      Besteigen der unteräg. Sänfte

Die Reihenfolge ist teilweise strittig und wird zB. von J. Gohary (Akhenaten’s Sedfestival at Karnak, 1992, S. 10) folgendermassen wiedergegeben:

1.       Gründungsrituale
2.       Vieh-Inspektion und Zählung
3.       Prozessionsauftakt
4.       Löwenmöbelfolge
5.       Huldigung 1
6.       Huldigung 2
7.       Min-Folge
8.       Upuaut-Folge
9.      Viehumtrieb und Zuweisung an die Götter
10.      Bringen des Thronsessels
11.      Besteigen des Thronsessels
12.      Abschluss der Thronsessel-Sequenz

Hierbei richtet sie sich streng nach der Vorgabe durch W. Kaiser, Die kleine Hebseddarstellung im Sonnenheiligtum des Niuserre, in: Beiträge zur Bauforschung 12, Wiesbaden 1971, S. 90-91). Insgesamt hatten Bissing und Kees (die Ausgräber des Niuserre-Heiligtums) den Eindruck im Vergleich mit Soleb und Bubastis sei ihre Szenenfolge sehr fragmentarisch. Dies rührt einfach daher, dass in den späteren Belegen (v.a. Bubastis) offenbar Szenen ausführlicher wiedergegeben sind, die bei Niuserre nur angesprochen oder impliziert sind. Daher wird Niuserres Sedfestdarstellung auch als „kleine“ Sedefestdarstellung bezeichnet.

Auch Soleb (Amenophis III.) ist sehr fragmentarisch erhalten, bietet aber noch die Szenen 1 (alle Angaben nach Barta; Anfangritual), 4b (Götteropfer für Unterägypten) und 6 (Sänftenprozession). Da einige zusätzliche Szenen bei Cheruef begegnen (1 + 3) ist anzunehmen, dass ursprünglich die komplette Szenenfolge Niuserres wiedergegeben war.
Die Rekonstruktion der Bubastis-Szenen Osorkons II. bietet zwar ein sehr umfassendes und vollständiges Bild der Einzelelemente (erhalten sind hier die Szenen 1-6), doch ist die Reihenfolge der Szenen schwer festzustellen und wohl auch in der Zeit Osorkons nicht mehr korrekt gewesen. Heute richtet man sich in der Reihenfolge der Szenen nicht mehr ausschliesslich nach Niuserre (s. Barta, op.cit. S. 29f.), sondern hat ein Konglomerat aus Abu Gurob, Soleb und Bubastis rekonstruiert, das einen „sinnvollen“ Prozessionsablauf wiedergibt.


> Antwort auf Beitrag vom: 07.11.2003 um 14:23:06


6) Re: Hebsed
 Gast_A. am 07.11.2003 um 16:15:02

Verteilung der Belege:

Ein Blick in Hornung/Staehelin zeigt, dass bereits bei Skorpion, Narmer und Djer Sedfest-Motive belegt sind (bei Skorpion und Narmer sind es aber eher später gängige Fest-Ikonen, die keinen sicheren Schluss auf ein reales Sedfest zulassen, zB. Kronenumläufe etc.). Sicher ist dass das Fest schon ab der II. Dyn. (s. N. Alexanian, Die Reliefdekoration des Chasechemui, in: Les Critères de Datation Stylistiques à l’Ancien Empire, ed. N. Grimal, Kairo, 1994, S. 1-21) und sehr wahrscheinlich bereits in der I. Dyn. gefeiert worden (s. A. Grimm, Ein zweites Sedfest des Königs Adijb, in: VA 1, 1985, S. 91-98 und K.O. Kuraskiewicz, Noch einmal zum zweiten Sedfest des Adjib, in: GM 167, 1998, S. 73-75 und A. Jimenez Serrano, Royal Festivals in the late predynastic period and the first dynasty, Oxford 2002).

Noch frühere Ansätze (K.M. Cialowicz, Le plus ancien térmoignage de la tradition du heb-sed?, in : Folia Orientalia 33, 1997, S. 39-48) sind kritisch zu bewerten, da spekulativ.
Eine schon etwas ältere Zusammenstellung bildlicher und inschriftlicher Belege zu Sedfest findet sich bei Hornung&Staehelin (s.o.).
Neben den von Dir aufgeführten Anbringungsorten gibt es Sedfestzyklen auch auf kgl. Palastanlagen/Tempelpalästen (zB. die Tordekoration des Apries in Memphis, vgl. W. Kaiser, in: MDAIK 39, 1983, S. 265 Abb. 2).
Noch in der Ptolemäerzeit ist die Sedfest-Szene belegt: Medamud, Zt. Ptolemaios II. (s. Ch. Sambin und J.F. Carlotti, in: BIFAO 95, 1995, S. 383-458) und Edfu (M. Ibrahim, in: ASAE 63, 1979, S. 89-101).


Problematik:

Beim Hebsed besteht in der Deutung des Rituals ein Hauptproblem:
Wir haben ausschliesslich Bilder, um die Ritualabläufe zu rekonstruieren (die gewagte These, die „Dramatischen Ramesseumspapyri“ würden Sedfest-Szenen zeigen ist m.W. noch umstritten; zum Festablauf, s. Barta, in: SAK 6, 1978, S. 25-53)
Ansonsten müssen wir uns mit stereotypen „Sedfestformeln“ begnügen, in denen der König als Empfänger von Sedfesten bezeichnet wird.  Häufig kann es sich nicht um ein „echtes“ Sedfest handeln, da nach dem „ägyptischen Standard“ ein Sedfest nach 30, 34, 37, 40 usw. Jahren begangen wurde (so zB. die Sedfest-Belege bei Amenemhet I., Hatschepsut, Amenophis IV., Osorkon II.) und die meisten der genannten Königs einfach zu jung/früh gestorben sind (vgl. hierzu Hornung & Staehelin, op.cit, S. 51ff.; W.J. Murnane, The Sed Festival: A Problem in Historical Method, in: MDAIK 37, 1981, S. 369-376; J.v. Beckerath, Gedanken zu den Daten der Sed-Feste, in: MDAIK 47, 1991, S. 29-33).
Als sogenannte „pillar benediction“ oder „Pfeilerformel“ bezeichnet, begegnet bei zahllosen ägyptischen Pharaonen (v.a. MR und NR) nicht nur die Formel ein „Hb-sd“ gefeiert zu haben sondern auch ein „zp tpj wHm Hb-sd“ oder „zp tpj wHm“ („Wiederholung des Ersten Males“) erreicht zu haben. Nach Hornung (MDAIK 47, 1991, S. 168) besteht aber auch bei dieser Formel berechtiger Zweifel ob bei vielen der genannten Pharao aus chronologischen Gründen jemals in der Lage war ein „echtes“ Sedfest (nach 30 Jahren) und dann noch ein „2. Sedfest“ im 34. Jahr zu begehen. Die Formel WÜNSCHT nach Hornung (op.cit. S. 170) dem Pharao „ein erstes Sedfest und (unendliche viele) Wiederholungen“, ist also völlig anders zu übersetzen. Ein Realitätsbezug liegt hierbei meist nicht mehr vor. Es handelt sich um eine „erstarrte Formel“.
Da im Sedfest der Regenerationsvollzug auch für die Tempelstatuen galt, ist es möglich, dass auch posthum ein Sedfest eines Königs begangen wurde. So ist zB. für Ramses I. ein solches posthumes Sedfest aus dem Millionenjahrhaus Sethos’ I. in Qurna (Lepsius, Denkmäler III, S. 151b) belegt.

Wenn wir nun die älteren Darstellungen von Niuserre (Bissingen/Kees, Das Re-Heiligtum des Königs Newoser-Re (Rathures) II, Leipzig 1923 und III, 1928) heranziehen, so fällt auf, dass zB. Amenophis III. von „wurmstichigen“ uralten Vorlagen abschreibenbzw. abmalen liess (die beamten rühmen sich ja in ihren Autobiographien solche zerfressenen Papyri konsultiert zu haben). Titel (die es unter Amenophis III. schon lange nicht mehr regulär gab) und Festszenen/Abläufe sind zT. detailiert kopiert worden. Dasselbe Ergebnis ist bei der Tordekoration  Osorkons II. festzustellen, die teilweise 1:1 identisch mit den Soleb-Szenen Amenophis III. ist. Es handelt sich also in den Regel bei späteren Belegen um Anachronismen.

Andererseits ist bereits für die Belege des MR eine Vermischung mit Elementen des allgemeinen Osiris-Festgeschehens feststellbar. Die Grundthematik beider Feste ist ja in weiten Teilen deckungsgleich (Regeneration des alten Herrschers durch dessen symbolischen Tod und die anschliessende Wiederauferstehung als verjüngter König) und begegnet zB. beim auch Choijak-, Neujahrs- und Opetfest. Es dürfte sich also bei vielen Darstellungen von „Sefest-Motiven“ um Neujahrszeremonien handeln, bei denen ja auch ein intensiver Königs-Statuenkult betrieben wurde. Ab dem NR fallen diese Feste ja teilweise mit dem Krönungsjubiläum des Königs zusammen. Bei den Feierlichkeiten wurden Götter wie König in den Gebutshäusern (Mammisi) der Landestempeln „neugeboren“. Die Vermischung von Komponenten der einzelnen Feste ist ein Charakteristikum für die ägyptischen Auffassung dieser Feste. Es geht primär um den Regenerationseffekt. Dass dabei Erneuerungs-Elemente ehemals getrennter Festrituale zusammengezogen und umkomponiert werden ist typisch. So sind zB. die zahlreichen „Festläufe“ (s. H. Kees, Opfertanz, München 1912) wie Vogellauf, Vasenlauf, Ruderlauf und Sedfestlauf offenbar als Einzelmotive bereits im MR austauschbar bzw. als pars pro toto Symbol für die Regenrations- und Osirisfeierlichkeiten (Einzelmotive bzw. Protagonisten sind zwischen den einzelnen Lauf-Ikonen austauschbar). Wenn also eine scheinbare Sedfest-Szene in einem Relief begegnen, so bedeutet dies nicht, dass hier konkret das Sedfest gemeint ist. Vielmehr handelt es sich womöglich um allgemeine Regenerationssymbolik ohne einen konkreten Situationsbezug. Generell ist jedoch die Regerationsthematik aufs engste mit dem Königskult verbunden, da der Herrscher ja jährlich (beim Neujahrsfest) einer vollständigen Erneuerung unterzogen wird. Auch bei anderen „Erneuerungsfesten“ (Choijak, Neheb-Kau u.a.) ist es letztendlich immer auch die Erneuerung des Königs, die im Hintergrund mitschwingt.
Andere Meinung: H. Goedicke, Zoser’s funerary Monument II, in: BACE 8, 1997, S. 44: „The celebration of the Sed-Festival is not an integral part of a king’s reign but rather a requirement from the lenght of a king’s reign“ (was aber klar die vielen „Pseudo-Sedfest-Belege“ ignoriert).

> Antwort auf Beitrag vom: 07.11.2003 um 16:09:50


7) Re: Hebsed
 Gast_A. am 07.11.2003 um 16:19:12

Zum Kanon:

Die Sedfestdarstellungen Niuserres, Amenophis’ III. und Osorkons II.unterliegen klar einem Kanon und sind keinesfalls als innovativ oder gar realistisch einzuschätzen (Ausnahmen: Die Darstellungen des Cheruef weisen dagegen besondere Betonungen bestimmter Elemente auf – zB. des Tanzes, während die Darstellungen des Echnaton in Karnak klar Szenen präsentieren, die sonst explizit nicht belegt sind – aber vermutlich implizit ausgedrückt waren, zB. die „Bettszene“ mit seiner Gemahlin).


Zum geographischen Verteilungsmuster:

Es gibt keines. Bereits früh herrschte Uneinigkeit zwischen den Ägyptologen WO denn nun das Sedfest zelebriert wurde. Bisher konnte keine Einigung erziehlt werden.
Gardiner (in JEA 30, 1944, S. 27) vermutete – noch in Anschluss an die Funde aus dem Niuserre-Tempel – eine Sedfest-Zentrale in Memphis. Dagegen spricht aber, dass wir auch den Obelisken Sesostris’ I. aus Heliopolis haben (Simpson, in: JARCE 2, 1963, S. 61), der ein Sedfest nennt. Sesostris III. zeichnet ein Sedfest in Medamud auf. Aus Karnak besitzen wir dagegen die Sedfest-Kapellen Amenophis’ I. und II. (PM II, 134, 185) und auch Thutmosis III. verzeichnet hier seine Sedfeste. Aus Malqata (Palast Amenophis’ III. in Theben West) besitzen wir Siegelabdrücke, die ein Sedfest des Herrschers nennen. Gelegentlich wird der ganze dortige Komplex als Sedfestbühne gedeutet. Die mangelhafte Belegsituation zu Ramses II., der ja definitiv einige Jahre auf dem Buckel hatte und somit auch sicher Sedfeste feierte (anderweitig ja sicher dokumentiert) wird i.d.R. damit erklärt, dass die Fest-Szenen und das Fest selber in Qantir (Piramesse) begangen wurde. Von dort ist aber so gut wie nichts erhalten (bzw. die Tempelanlagen sind noch nicht ergraben; s. Habachi, in: ZÄS 97, 1971, S. 67).
Ramses III. feierte sein Sedfest vielleicht ebenfalls in Piramesse.
Nach dem Umzug nach Tanis dürfte man dort die Sedfest-Zentrale vermuten. Doch Osorkon II. dokumentiert sein Sedfest in Bubastis (wo seine Familie übrigens herkommt! S. Naville, Festival Hall of Osorkon II, London 1892). Allgemeinhin wird der familiäre Bezug zur Heimatstadt für Osorkon als Motivation gesehen.
Aufgrund des häufigen Titels „Herr der Sedfeste wie Ptah-Tatennen“ bei Ptolemäerkönigen wird für die Ptolemäerteit das Sedfest in Memphis vermutet. Allerdings sprechen dagegen die Darstellungen in den oberägyptischen Tempelanlagen (s.o.). Auch ist zu berücksichtigen, dass dieser Titel erstmals bei Ramses II. begegnet und seitdem zum inhaltslosen Topos mutiert (Hornung&Staehelin, S. 81).

Allein aus einer Darstellung in einem Tempel oder Königsnamen lässt sich sicher nicht der Ort des Rituals selbst ableiten. Das Sedfest gehört als königliches Erneuerungsritual zu den landesweit gefeierten Festen. Die bedeutet, dass alle Landestempel in irgendeiner Form am Festtag den Tod und die Wiedergeburt des Königs bzw. Orisis’ nachstellten und feierten – und somit auch im Relief darstellen konnten. Die angeblichen „Zentren“ der Sedfeste, die aus den Abbildungen o.a. abgeleitet werden spiegeln einfach die regionale Belegsituation einer Epoche wieder (AR = Memphis; MR = Mitteläg. Faiyum, Oberäg.; NR = Thebais; III. Zw.Zt = Delta; Spätzt. + Ptol.zT. = Memphis, Oberäg. usw.). Wo konkret der König seine persönlichen Riten abhilt ist wohl unwichtig (es handelt sich immer um ein Palast–Tempel–Palast-Handlungsmuster. Wo der Palast und der Tempel standen ist letztendlich unwichtig).



> Antwort auf Beitrag vom: 07.11.2003 um 16:16:24


8) Re: Hebsed
 Gast_A. am 07.11.2003 um 16:22:12

Zur „öffentlichen“ Zugänglichkeit:

Wenn N. Alexanian (Die Reliefdekoration des Chasechemui, in: Les Critères de Datation Stylistiques à l’Ancien Empire, ed. N. Grimal, Kairo, 1994, S. 1-21) zum Chasechemui-Fort in Abydos nur aus der Anbringung von Sedfest-Szenen, der Nähe zum Königsgrab und der imposanten Baustruktur auf einen „öffentlichkeitswirksamen“ Zweck des Baus schliesst (sie sieht dort „Feste, Rituale und Veranstaltungen“ zelebriert), so ist dies sicher voreilig. Wie Hornung & Staehelin (1974, S. ) anmerken gehörte die Sedfest-Dekoration in der IV.-VI. Dyn. zum königlichen Dekorationsprogramm der kgl Grabanlage (speziell in der V. Dyn. ist eine Unsicherheit in der Aufteilung auf Totentempel und „Sonnenheiligtümer“ feststellbar).
Auch für die 12. Dyn. gilt dieses Prinzip (kgl. Totentempel). Gleichzeitig wird im MR die Szene auch auf Göttertempel (die wir ja aus dem AR nur in sehr eingeschränktem Masse haben) ausgeweitet (Medamud, Karnak, Bubastis, Heliopolis).

Zu unterscheiden ist generell in die „Öffentlichkeit“ beim Ritualvollzug selbst und der „Öffentlichkeit“ der allgemeinen Festsituation. Wie bei allen überregionalen  großen Landesfesten (zB. Chojak-, Neujahr- und Thotfest) war das Volk „im Fest“ und beging „einen schönen Tag“, wie uns sowohl die offiziellen Festschriften selber, wie auch zahllose Ostraka zeigen. An den Festtagen (i.d.R. der 10., 20 und 30. Montstag ansonsten auch alle anderen großen Festtage) nahm man als Festteilnehmer an Prozessionen teil (aber auch hier nur zum rituellen „Jubeln“, nicht um das Kultbild nach katholischem Marienkultvorbild selbst zu tragen) und konnte den Priestern Petitionsanfragen geben, die diese der Götterbarke bei ihrem Erscheinen (chaj) vorlegten. Die Ritualhandlungen selbst konnten ausschliesslich von „authorisiertem“ Personal (d.h. sem, wab, it-nTr und Hm-nTr Priestern) durchgeführt werden.
Die Ritualhandlungen im Tempel konnten auch nicht von der Bevökerung „besucht“ werden. Hier agierte eine kleine ausgesuchte Gruppe aus Priester, Vorsängern, Chor und Tänzern, die nach festen Regeln die Rituale ausführten. Massenandrang herrschte bei diesem elitären Zirkel bestimmt nicht. Wenn wir von Herodot erfahren, dass das gesamte Volk in den rituellen „Schaukämpfen“ mitwirkt, so ist diese Aktion doch ausschliesslich auf den äusseren Tempelbereich beschränkt. Auch ist die Aussage Herodots nur bedingt glaubwürdig, da er ja die Einbindung der Akteure in Kultgruppen nicht erkennen konnte. Wie zB. die Untersuchung von M.-T. Derchain-Urtel (Die Festbesucher in Esna, in: ÄAT 33,2, S. 12ff.) zeigt, hatten die Menschen ausserhalb des Tempels speziell die Aufgabe am Morgen beim Anbruch des Festgeschehens zu „jubeln“ (auch dieser Jubel ist mythologisch bedingt – also vorgeschrieben – und die Menschen treten auch hier in der Rolle der sog. rechit und pat, dem Menschengeschlecht der mythischen Schöpfungssituation auf).
Bei den Sedfestdarstellungen (egal welcher Epoche) ist nie eine „Masse“ an Leuten dargestellt. Immer sind es spezifische Protagonisten, die konkrete Rollen ausüben. (so zB. auch schon auf dem Narmer-Keulenkopf; s. A. Krol, The Representation of the „Sed-Platform“ in the Early Dynastic Monuments, in: GM 184 (2001), S. 27-33 Abb. 1)

Die Anbringung der Szenen innerhalb des Tempel-Komplexes verdeutlicht recht klar, dass es sich nicht um publikumswirksame Anbringungen handelt:
Die Szenen bei Djoser (s. F.D. Friedman, The Underground Relief Panels of King Djoser at the Step Pyramid Complex, in: JARCE 32, 1995, S. 1-42) sind unter der Stufenpyramide selbst und im Komplex des Südgrabes untergebracht und sicher nicht öffentlich zugänglich gewesen. Die kultische Funktion der Südgrabanlage ist nach wie vor umstritten (Hawass hält das gesamte Südgrab für den jenseitigen „Königspalast“ des Djoser, was dann gute Parallelen zu den spätzeitlichen Anbringungen der Sedfestszene auf Kultpalästen zB. des Apries in Memphis hätte; s. Hawass, Funerary Establishments, S. 498f. dagegen: Altenmüller, in: MDAIK 28, 1972, S. 4 Anm. 22). Hawass denkt, dass im Südgrab die An-/Umkleideriten stattfanden, bevor der Herrscher seinen Sedfestlauf im nördlichen Hof vollzog. Da das Südgrab wie Altenmüller richtig feststellt aber verschlossen und unzugänglich war, entfallen Parallelsetzungen mit den zugänglichen Kultpyramiden, die Hawass ebenfalls im Sedfestkontext sehen will. Keine der Sedfest-Ikonen war also zugänglich und daher auch nicht als „realer“ Dekor zu denken, der von Zuschauern (im Südgrab?)  „gelesen“ wurde.
Amenophis III. dekoriert seinen Zentralbau von Soleb, der innerhalb einer äusseren Umgassungsmauer lag (die Szenen befinden sich „on the west face of the north wing of the pylon and on the north face of the north side of the gateway between the court and the outer hypostyle“ s. PM VII, S. 168 (7) und Gohary, op.cit. S. 11 und Breasted, AJSL XXV, 1908, S. 89ff.). Wie bei Osorkon ist also der Durchgang hier mit Sedfestszenen dekoriert worden. Auch hier ist der direkte Bezug zum „Volk“ nicht gegeben, ist doch der erste Hof bereits „Sperrzone“ für nicht-Zutrittberechtigte.


> Antwort auf Beitrag vom: 07.11.2003 um 16:19:12


9) Re: Hebsed
 Gast_A. am 07.11.2003 um 16:23:49

Das Vorkommen von Sedfestszenen im  Grab des Cheruef (s. Fakhry, in: ASAE 42, 1943, S. 447ff.) ist insofern nicht überraschend als dieser Mann Kammerherr der Teje, Königsbote und  war und daneben die zentrale Rolle in den Sedfestrituaolen als „Vorlesepriester“ spielte. Er war offenbar besonders intensiv in der „Recherche“ nach originalen Festabläufen involviert, denn er sagt selbst, dass der König „entsprechend alter Dokumente“ das Fest zelebriert habe. Er bildet auch logischerweise nur die Szenen ab, in denen er selbst agierte. Er dokumentiert sozusagen nur Ausschnitte aus seinem Amtbereich, und begeht damit keineswegs ein Sakrileg (Auch in den Grabanlagen anderer hoher Beamter, die mit dem Sedfest zu tun hatten sind Sedfest-Szenen erhalten, zB. Amenophis sa Hapu und Khaemhat (TT 57), der auch von Cheruef als „Koordinator“ des Festes bezeichnet wird; Urk. IV, 1867, S. 15-16).
Auch bei Echnaton waren die Szenen des Sedfests im Großen Atontempel von Karnak (Gem pa Aton) im Innenbereich des Tempelhofes angebracht und somit nicht der Öffentlichkeit zugänglich (vgl. J. Gohary, Akhenaten’s Sedfestival at Karnak, London-NY 1992, S. 34ff.). Die Szenen selbst geben an, dass der König im Palast Ankleiderituale vollzog, danach mit Militär und Priestereskorte zum tempel zog und dort einen Großteil der Rituale vollzog (einen genauen Festverlauf des Sedfestes bei Osorkon findet man bei Barta, in: SAK 6, 1978, S. 25-53). Auch hier handelt es sich nicht um ein publikes Ereignis.
Osorkons „Festival Gate“ (s. Barta, Sedfest-Darstellungen Osorkons II., in: SAK 6, 1978, S. 25-53) war – wie bei Soleb – in die Mauer zwischen Hypostyl und äußerem Hof eingelassen (so jedenfalls nach Naville, Festival Hall, S. 2f.). Auch hier war also das Motiv nur den wab-Priestern und den übrigen Tempelbediensteten zugänglich.

Grundsätzlich ist beim Thema „Öffentlichkeitsbezug von Ritualhandlungen“ zu bedenken:
Die Feste „werden grundsätzlich an „heiligen Orten“ begangen, d.h. in Tempeln, Ritualpalast und Grab“ (Gundlach, Tempelfeste und Etappen der Königsherrschaft in der der 18. Dynastie, in: ÄAT 33,2, 1998, S. 56). Die Prozession und das Zusammentreffen mit den Zuschauern war also nie eigentlicher Zweck einer Festhandlung, sondern immer nur Begleiterscheinung. Auch das reale Sedfest des Königs dürfte – hinter verschlossenen Türen – im geheimen Bereich des Palastes vollzogen worden sein.

Gruss A.



> Antwort auf Beitrag vom: 07.11.2003 um 16:22:12


10) Re: Hebsed
 semataui am 07.11.2003 um 17:01:36

Wow!

Ich habe mir erlaubt, den Artikel unter Hebsed-Fest in unser Lexikon zu stellen.
Ich hoffe, Gast A. ist einverstanden, sonst bitte melden!

Gruß
semataui

> Antwort auf Beitrag vom: 07.11.2003 um 16:23:49


11) Re: Hebsed
Gitta am 09.11.2003 um 17:40:37 - Anhang: hebsed.jpg

@sema


Zitat:
Das "Elfenbeinplättchen" des Den ist laut Decker aus Holz!


Wer wird denn so kleinlich sein .

Es ist tatsächlich aus Ebenholz. Das wertvolle Material könnte eigentlich darauf schließen lassen, dass es sich um ein Stück handelt, das zu Repräsentationszwecken angefertigt wurde. Es war aber wohl nur an einem Ölkrug angebracht.

@Gast A.,

zunächst mal herzlichen Dank für die wie immer sehr ausführlichen und fundierten Ausführungen.


Zitat:
Grundlegendes Werk zum Sedfest ist weiterhin:
E. Hornung und E. Staehelin, Studien zum Sedfest, AH 1, Basel - Genf 1974


Das habe ich schon mitbekommen. Dieses Buch steht bei allen Literaturhinweisen zum Thema an erster Stelle. Ich habe es  leider nicht zur Verfügung.


Zitat:
Auch das reale Sedfest des Königs dürfte – hinter verschlossenen Türen – im geheimen Bereich des Palastes vollzogen worden sein.


Dass die Riten - ob nun real oder virtuell vollzogen - vor Publikum stattfanden, habe ich nicht angenommen, aber zu Deiner Feststellung


Zitat:
Die Prozession und das Zusammentreffen mit den Zuschauern war also nie eigentlicher Zweck einer Festhandlung, sondern immer nur Begleiterscheinung.


bleiben bei mir doch ein paar Fragezeichen.

Kann man das ägyptische Volk wirklich darauf reduzieren, dass für sie Feste nur dazu da waren, um es sich mal wieder gut gehen zu lassen? Einige überlieferte Texte zeugen doch von tiefer Besorgnis oder auch Angst vor dem Zusammenbruch der Ordnung, vor dem Chaos. Ich denke dabei an Ipuwer oder auch an Cha-Cheper-Re-Seneb "...Es ist so, dass ich darüber nachdenke, was geschehen ist, über die Zustände, die im Lande eingetreten sind.... Die Ma'at ist hinausgeworfen, Unrecht ist im Kabinett. Die Pläne Gottes hat man verwirrt, ihre Weisungen vernachlässigt..." (aus Brunner "Die Weisheitsbücher der Ägypter"). Demzufolge machten sich die Menschen Gedanken über ihre Zukunft, die wiederum abhängig war von der Stärke und den Fähigkeiten des Königs. Daraus schließe ich dann umgekehrt, dass entsprechende Vorkehrungen zur Aufrechterhaltung der Ordnung, zu denen ich das Hebsed zählen würde, nur aus Selbstzweck und ohne Einbeziehung der Gesamtheit der Ägypter ihren Sinn verfehlen müssten. Gerade wenn es irgendwann zu einer Vermischung des Neujahrs- mit dem Sedfest kam, ist dies wegen des Zusammentreffens mit dem Ansteigen der Nilflut ein existentieller Bestandteil des Lebens Aller. Es ist für mich deshalb nur schwer vorstellbar, dass Zuschauer (bei der Prozession oder was auch immer an Feierlichkeiten stattfand) nur eine Begleiterscheinung waren, hing doch ihr Dasein unmittelbar mit dem erfolgreichen Vollzug des Rituals zusammen. Deshalb kam mir auch der Gedanke, dass ihre "schriftliche" Dokumentation ein Garant für das Wohlergehen des Volkes war, eine Art "Regierungserklärung während der Legislaturperiode", um es mal modern auszudrücken.

Joann Fletcher schreibt in ihrem "Amenophis III. Tagebuch" (kein wirklich wissenschaftliches Werk, aber die Dame wird sich das hoffentlich nicht aus den Fingern gesogen haben):

Wenn man allein die Zahl der mit entsprechenden Inschriften versehenen Gefäße bedenkt, die auf dem Gelände von Malkata gefunden wurden, muss der Konsum von Fleisch, Obst, Honig, Bier und Wein beim Sedfest immens gewesen sein.

Wie immens, schreibt sie leider nicht (keine Angabe irgendwelcher Zahlen). Da hört sich aber doch gerade so an, als wären die Teilnehmer sehr zahlreich gewesen. War das nur der engste Kreis des Königs?

Hier noch eine interessante Parallele zu einer Hebsed-Darstellung Sesostris' III. aus Medamud (aus der von Dir erwähnten GM-Ausgabe 184, Seite 34, Abb. 2). Sie zeigt Amenhotep I. in doppelter Ausfertigung auf dem Hebsed-Thron. Unklar ist mir die Bedeutung des Imiut, den die rechte Figur in den Händen hält. Das Relief befindet sich im Freilichtmuseum in Karnak.

Gitta

> Antwort auf Beitrag vom: 07.11.2003 um 16:23:49


12) Re: Hebsed
Gitta am 09.11.2003 um 18:54:32


Zitat:
Unklar ist mir die Bedeutung des Imiut, den die rechte Figur in den Händen hält.


Dazu bin ich inzwischen bei Bonnet fündig geworden (was täte ich bloß ohne diesen Wälzer):

Imiut heißt ein alter Fetisch, der bereits auf Denkmälern der I. Dynastie begegnet. ... Ursprünglich könnte er (der Name) vielleicht mit einem veralteten Wort für "groß, hoch" (wtj) zusammenhängen, mit dem ein alter Text den Schakal als erstgeborenen Erben d.h. Horus bezeichnet. Dazu würde die auffällig nahe Verbindung des Imiut mit dem Königtum passen, die besonders bei dem Dreißigjahrfest zu Tage tritt. Er reicht dem König das Machtszepter und nimmt unter den Horusgeleitsgöttern eine bevorzugte Stellung ein, ähnlich der des Upuaut.

Das paßt zu der Annahme, dass das Hebsed uralte Wurzeln hat.

Gitta

> Antwort auf Beitrag vom: 09.11.2003 um 17:40:37


13) Re: Hebsed
 Gast_A. am 09.11.2003 um 22:27:01

Hallo Gitta,


Zitat:
„Kann man das ägyptische Volk wirklich darauf reduzieren, dass für sie Feste nur dazu da waren, um es sich mal wieder gut gehen zu lassen?“


Davon habe ich doch gar nicht gesprochen. Das „machen eines schönen Tages“ ist eine ägyptische Phrase für das (offizielle) feiern. Von „Freizeit“ oder „Spass“ war da kein Wort geschrieben. Auch eine fromme Motivation der Bevölkerung möchte ich ihr nicht absprechen. Ich denke aber, dass aus den Quellen, die uns erhalten sind, dieser Aspekt (oder vielleicht eher „Segment“) völlig ausgeklammert ist.

Wenn Du meinen Beitrag gelesen hast, wird dir nicht entgangen sein, dass ich die Rolle der Bevölkerung im Festgeschehen thematisiert habe. Von „unmotivierter Party“ oder einer Abwertung der frommen Motivation ist da nichts geschrieben. Auch soll nicht abgesprochen werden, dass die Bevölkerung das Fest als Phase besonderer Gottesnähe erfuhr. Die Rolle der Bevölkerung blieb m.E. jedoch im institutionalisierten Kultgeschehen – wie es uns belegt ist – auf konkrete Funktionen beschränkt und war räumlich wie zeitlich gebunden. Denn: Kultausübung war verbunden mit Wissen, Wissen war in stratifizierten Gesellschaften, wie es eben die ägyptische wohl in Extremform gewesen ist, auf bestimmte soziale Gruppen beschränkt. Die Kultausübenden sind grundsätzlich Priester gewesen, die sich aus höheren Gesellschaftsschichten rekrutierten.
Dass der Bauer aus Theben zB. beim Opetfest bestimmte nichtoffizielle fromme Handlungen ausführte, ist sehr wahrscheinlich annehmbar. Derartige Belege sind für uns aber nicht erhalten. Auch dass der einfache Bauer, der sicher niemals in den Tempel eingetreten ist, die ägyptische Theologie ausschliesslich aus der Perspektive des Festteilnehmers kennengelernt hat, ist wohl kaum zu bezweifeln. Die zahllosen Kultregeln und theologischen Konzeptionen wird er wohl höchsten rudimentär oder aus Erzählungen gekannt haben.

Für den Bauern ist die ägyptische Religion Realität in Form eines Dramas . Dieses Drama waren eben das periodische Erscheinen der Götterbarke in der Prozession. Vielleicht haben die unteren Schichten die Konzeption der ägyptischen Gottesvorstellung auch nur über die Feste realisiert und von den komplexen Systemen gar nichts gewußt/verstanden?
In der ägyptischen Theologie war es m.E. nicht Ziel eines Gottes dem einfachen Volk im Fest zu erscheinen. Die Prozession war nicht die eigentliche Zweckbestimmung der ägyptischen Feste. Mittelpunkt des Geschehens waren immer das „Ruhen“ in einem entfernt gelegenen Schrein bzw. einer Kapelle, um dort die Heilige Hochzeit zu vollziehen bzw. sich zu verjüngen. Wenn ein Großteil der Bevölkerung, die den Gott nur an den großen Festen zu Gesicht bekam eben diese Gotteserscheinungen als eigentliche Zweckbestimmung aufgefasst hat so ist auch dies möglich aber leider durch nichts bezeugt.

Von dieser Seite der ägyptischen Volksreligion (nicht im Sinne von Sadeks’ vielzitierter „popular religion“ aufgefasst; A.I. Sadek, Popular Religion in Ancient Egypt during the New Kingdom, Hildesheim 1987) ist nichts erhalten geblieben (auch wenn Sadek alles, wo nicht explizit „König“ draufsteht zur „Volksreligion“ degradiert), das uns tiefere Einblicke ins Gottesverständnis des einfachen Mannes gewährt. Wir wissen einfach nicht, wie stark die Wirkungen der Religion auf die Ägypter waren und wie tief sie ihren Alltag durchdrungen haben (die einseitige Belegsituation suggeriert hier meiner Meinung nach ein extremes Bild einer durch und durch religiösen Gesellschaft).

Die von dir angesprochenen Massen an Essensrationen, die auf Ostraka (auch in Deir el-Medineh) verzeichnet sind, stammen sämtlich aus Tempelvorräten. Sie wurden aber (dies ist bislang wegen der Belegsituation v.a. für DeM feststellbar) nicht etwa als „christliche Gabe“ („Brot und Spiele“? ) an die Armen verteilt um ihnen das Feiern zu ermöglichen, sondern waren in ein komplexes System von sogenannten Umlaufopfern eingebunden. Hierbei wurde (im Falle von DeM) von Medinet Habu als zentrale königliche Versorgungsstätte bestimmte Kultstellen (zB. das Ptah-Heiligtum und der Hathor-Tempel von DeM) mit Rationen beliefert, die dann als Opfer zunächst an den Schreinen der in Medinet Habu eingeschriebenen Grabstelen und –schreinen abgelegt und teilweise (v.a. die Rinderschenkel) verbrannt wurden. Der Rest ging an die Gruppe der Priester und deren Familie, die die betreffende Kultstelle versorgten. Da die meisten der Opfer-Stellen von temporären Wab-Priestern besetzt waren, deren Personal regelmäßig wechselte, war ein Teil der mittleren Bevölkerungsschicht (die an die Wab-Priester angeschlossenen Kultgemeinschaften) in dieses System eingebunden und dadurch mit bestimmten Lebensmitteln und Gebrauchtsgütern versorgt (in Deir el-Medine waren ja so gut wie alle Personen in einem Status, der es ihnen erlaubte aktiv am Kultgeschehen teilzunehmen. Daher auch die hohe Zahl an Rationsempfängern in dieser ‚community’). Es handelt sich hierbei also eher um eine Art Staatspension/Bezahlung und keineswegs um einen Hinweis für eine verbreitete Frömmigkeit oder eine ausser-staatliche Kultbeteiligung.


> Antwort auf Beitrag vom: 09.11.2003 um 18:54:32


14) Re: Hebsed
 Gast_A. am 09.11.2003 um 22:33:48

Das „Trinken“ und gemeinsame Verzehren von Opferspeisen gehörte innerhalb der im Tempel und dem Palast agierenden Kultgemeinschaft (so zB. zahlreich für DeM belegt) zum festen Bestandteil (hierfür wurde den Teilnehmern dieser Zeremonie auch „arbeitsfrei“ gegeben – so zB. im Nekropolentagebuch dokumentiert). Die von dir zitierten Texte aus Malqata ...


Zitat:
Wie immens, schreibt sie leider nicht (keine Angabe irgendwelcher Zahlen). Da hört sich aber doch gerade so an, als wären die Teilnehmer sehr zahlreich gewesen. War das nur der engste Kreis des Königs?


... nennen übrigens fast sämtlich hohe Beamte des Palastes (zB. den Beamten Meriptah, der auch des Sedfest mit ausrichtete), an die die Trank- und Speiserationen ausgegeben wurden. Diese Personengruppe war es eben auch, die mit den Sedfest- und Palastriten um den Pharao beauftragt war. Diese Personen versoffen das gute Bier natürlich nicht selbst. Ihr Haushalt umfasste zum einen teils dutzende bis hunderte Personen, zum anderen waren sie selbst für die Weiterleitung der Rationen an die verschiedenen Kultstellen im Palast zuständig. Über diese Kultstellen waren dann ja auch die anderen Palastgruppen an die Versorgung angeschlossen. Ein unkontrollierter „Freibier-Ausschank“ ist nicht belegt. Die Versorgung der Festteilnehmer erfolgte also durch staatliche Organe und in beschränktem und kontrolliertem Maße (in DeM wurde zB. genau protokolliert wer wann mit wem beim kultischen „Trinken“ teilgenommen hat und welche Rationen er dabei aus seinem eigenen Inventar beigesteuert hat. Die Gruppen waren übrigens immer sehr klein).

Eine sehr spannend zu lesende Analyse der administrativen, ökonomischen und kultischen Verflechtungen in der Nekropolenverwaltung von Theben-West bietet zB. B. J. J. Haring (Divine Households. Administrative and Economic Aspects of the New Kingdom Royal Memorial Tempels in Western Thebes. Leiden, Nederlands Instituut voor het Nabije Oosten, 1997) der auch die Verpflegung der Nekropolenarbeiter und von Malqata behandelt.

Die von dir angesprochene Debatte ist im Grunde das klassische Missverständnis das in der Ägyptologie zu meist sinnlosen Schlagabtäuschen führt, da die Parteien aneinander vorbeidiskutieren.
Einerseits die Partei der „common-sense“ -Argumentation: Nach Schütz (A. Schütz, The Problem of Social Reality, Collected Papers Bd. I, Den Haag 1962, S. 119f.) ist dies die  Weise des „Sehens“. Hierbei wird die Welt, deren Gegenstände und Prozesse einfach als das angenommen, was sie zu sein scheinen. Dies wird zuweilen auch als „naiv realistisch“ bezeichnet. In der Ikonologie nennt man diese Methode auch „Sehbild“-Interpretation, womit grob ausgedrückt wird, dass hierbei der Text/das Bild einfach „GELESEN“ wird (die Deutung der Inhalte erfolgt allein aus dem eigenen kulturellen Basiswissen heraus), ohne religiöse, sprachliche oder bildliche Symbolik tatsächlich zu behandelt. Für die Ägyptologie hat diese leider sehr verbreitete  Methode erstmals Kessler (D. Kessler (1998), Dissidentenliteratur oder kultischer Hintergrund?, in: SAK 25, S. 161-188) heftig kritisiert. Ein hervorragendes Beispiel einer solchen Methode bietet zB. Sternberg-El Hotabi (Untersuchungen zur Überlieferungsgeschichte der Horusstelen. Wiesbaden, Harrassowitz Verlag 1999), die in ihrer „Analyse“ der Horusstelen zum glorreichen Schluss kommt „Ja es gibt solche Stelen! Und sie waren bestimmt in die „Persönliche Frömmigkeit“ eingebettet, weil sie so grotesk aussehen und die armen Bauern solche Angst vor Skorpionen und Schlangen hatten!“ (etwas überspitzt ausgedrückt).

Auf der anderen Seite steht die Argumentation der „religiösen Persektive“ (oder zB. der „wissenschaftlichen Perspektive“): Bei dieser Interpretationsmethode wird einem Objekt, einem Prozess oder einer Handlung eine umfassendere Realität zugestanden als der Realität des Alltagslebens. Es geht hierbei vor allem um die Interpretation „religiöser Symbole“ (s. hierzu C. Geertz, Dichte Beschreibung, Frankurt a.M. 1983). Die gesammte Debatte der "Volksreligion" und der „Persönlichen Frömmigkeit“ sowie die Ausweitung von begrenzten Forschungsergebnissen auf die ganze ägyptische Gesellschaft fusst im Grunde immer auf einer „Common-Sense“-Argumentation. Religiöse (mythologische) Symbol-Bedeutung hinter Sprache, Handlungen und Prozessen wird ignoriert.
Die von mir angesprochene Rolle der Bevölkerung im Festgeschehen ist nach „Common-Sense“-Schema die eines einfachen Festbesuchers, der aus irgendwelchen Motivationen (Frömmigkeit?) beim Fest teilnimmt (diesen „zufälligen“ Aspekt verstärkt ja das hierbei auch gern gebrauchte Wort „Festbesucher“). Gehen wir aber nach dem reinen Feststellen, dass die Bevölkerung am Fest irgendwie teilnahm einen Schritt weiter und analysieren ihre Beteiligung aus einer „religiösen Perspektive“, so fallen auch hier den einzelnen Festteilnehmern spezifische mythologische Rollen zu, die es erst ermöglichen die Situation zu deuten und den SINN des Festes selbst zu erkennen. Geertz spricht bei diesem Prozess vom „korrigieren und ergänzen“ der Alltags-Realität (S. 77).



> Antwort auf Beitrag vom: 09.11.2003 um 22:27:01


15) Re: Hebsed
 Gast_A. am 09.11.2003 um 22:39:21

Deine Zitate aus Brunner bestätigen die von mir angesprochen Dialektik recht gut. Ohne zu berücksichtigen, dass wir es:
1.      mit einer völlig anderen Quellengattung und
2.      mit völlig anderen symbolischen Formen
zu tun haben, werden hier oberflächliche Parallelen (auf der Sehbildebene) erstellt. Das Ergebnis scheint auf den ersten Blick nachvollziehbar („Die Ägypter machten sich persönlich Sorgen um die Zukunft des Landes und unterstützten daher den Festbetrieb mit allen Kräften“), ist jedoch wissenschaftlich gesehen völlig unbefriedigend und amethodisch gewonnen.

Die Brunner’schen Zitate sind kaum auf ein allgemeines Gottesverständnis oder gar eine Frömmigkeit/Religiösität der breiten Bevölkerung auszuweiten (von der Herauslesbarkeit einer „Persönlichen Frömmigkeit“ aus standardisierten Textenphrasen ist Brunner ja felsenfest überzeugt; vgl. Brunner, H. (1958). "Eine Dankesstele an Upuaut." MDAIK 16: 5-19, in der er sich in abstrus-romantische Rekonstruktionen „persönlicher Schicksalsschläge als Motor tiefer Frömmigkeit“ versteigt). Chacheperraseneb ist im Text selbst als Priester in Heliopolis charakterisiert. Seine Worte sind als die der Elite gekennzeichnet. Innerhalb der Elite sind „Klagen“ und „Mahnworte“ fest in der Grab- und Festsituation verankert (man denke nur an die „Harfnerlieder“ oder das „Gespräch eines Lebensmüden mit seinem Ba“). Chacheperraseneb datiert sich selbst unter Sesostris II. Eine Zeit also, die keineswegs vom Chaos gekennzeichnet ist, vielmehr die unter Amenemhet I. und Sesostris I. begonnen Erfolge geniessen und vermehren konnte.
Wenn Du also Chacheperraseneb für bare Münze nimmst und mittels einer „Common-Sense“-Herangehensweise seine Worte für die BESCHREIBUNG einer faktischen Realität hälst, so kommst du letztendlich zwar zu einem romantischen Bild eines  „Vereinsamten, der unter seinen Mitmenschen keine Zuhörer hat“ (Assmann, Königsdogma und Heilserwartung, Tübingen, 1983, S. 355) oder eines Menschen der „sein innerstes Selbst“ auswringen muss, um mit etwas Eigenem und Neuem gegenüber der Tradition bestehen zu können“ (Assmann, Das kulturelle Gedächtnis, München 1992, S. 99), doch das ist eine oberflächliche Analysemethode, die Quellen singulär betrachtet und verallgemeinert. Die Motivation für diesen Text, die kultischen Bereich liegt bleibt dabei verborgen. Auch die standardisierte Phraseologie dieser Texte wird hierdurch zerrissen und individualisiert.

Wenn Du mir also eine „Unterbewertung“ der Gefühle und Motivationen des „Kleinen Mannes“ vorwirfst, dann hälst Du mir hier etwas vor, was Du aus deinem eigenen (modernen) „Normen- und Wertemuster“ konstruiert hast (derartige Vorwürfe resultieren ja i.d.R. aus dem unbewussten Wunsch, die jeweilige Kultur als besonders „edel/modern/lesbar“ erscheinen zu lassen. Wenn wir Religion als ein grundlegendes „Kulturbedürfnis“ verstehen (nach B. Malinowski, Eine wissenschaftliche Theorie der Kultur, Zürich 1975, S. 123ff.) und annehmen, auch die „Kulturreaktion“ sei zwangsläufig kulturübergreifend identisch, so fallen wir eben allzuleicht in die „Common-Sense“ bzw. „Sehbild“-Sparte).
Ich entwerte die ägyptische Frömmigkeit durch meine Rekonstruktionsidee nicht, ich versuche nur von einem modernen Normenkodex wegzukommen um religiöse Symbolik im Blickfeld ihrer ursprünglichen Rezeption und Interpretation zu deuten.

„Fest“ bedeutete bei den Ägyptern eben m.E. nicht „Fest“ wie wir es verstehen...


Gruss A.


> Antwort auf Beitrag vom: 09.11.2003 um 22:33:48


16) Re: Hebsed
Gitta am 10.11.2003 um 00:51:37

Hallo Gast_A,

es war nicht meine Absicht, Dir etwas vorzuwerfen. Solltest Du das so aufgefasst haben, dann habe ich mich missverständlich ausgedrückt.

Meine ursprüngliche Frage hatte genau genommen auch überhaupt nichts damit zu tun, ob das Volk religös war und wie es diese Religiosität zum Ausdruck brachte. Sie zielte auf die Lebensumstände, deren Verbesserung (oder zumindest deren Erhaltung) man sich möglicherweise durch die Regeneration des Königs erhoffte, so dass das Hebsed als Ereignis begrüßt und gefeiert wurde. Damit ist nicht gesagt, dass Religion dabei keine Rolle spielte. Ohne Gläubigkeit ist die Wirksamkeit von Regenerationsriten wenig überzeugend.

Aber wie dem auch sei: es gibt keine Belege oder Erkenntnisse, um diese Frage weiter zu erörtern oder gar zu beantworten - wie leider sehr oft.

Chacheperreseneb habe ich zitiert, weil der Text zwar wohl aus dem MR stammt, aber scheinbar weiterhin Bedeutung hatte. Nach Brunner stammt die Abschrift aus der 18. Dynastie. Es handelt sich dabei wohl um eine Schultafel. Möglich, dass der Text nicht wegen des Inhaltes auch später noch behandelt wurde, sondern aus anderen Motiven. In der Ramessidenzeit soll Chacheperreseneb gar zu den acht großen Weisen der Vergangenheit gezählt worden sein.

Gitta

> Antwort auf Beitrag vom: 09.11.2003 um 22:39:21


17) Re: Hebsed
 Cherubim am 10.01.2004 um 00:10:39

Hallo Gast_A,

bin erst jetzt auf deine sehr schönen Darstellungen hier gestoßen.

Du schreibst allerdings:
Heute richtet man sich in der Reihenfolge der Szenen nicht mehr ausschliesslich nach Niuserre (s. Barta, op.cit. S. 29f.), sondern hat ein Konglomerat aus Abu Gurob, Soleb und Bubastis rekonstruiert, das einen „sinnvollen“ Prozessionsablauf wiedergibt.

Wo findet man diesen "Sinnvollen Prozessionsablauf"?? (Literatur)

Danke im Voraus


> Antwort auf Beitrag vom: 07.11.2003 um 16:09:50