Über das ältere Erscheinungsfenster ist nicht viel zu sagen, unser Bild (Tafel V) erklärt sich, selber. Das Fenster hat bescheidene Abmessungen, es mißt im Lichten nur 1,05 m. Es konnte durch zweiflüglige Läden gleich Türen geschlossen werden. Das steinerne Gewände war sauber geschliffen, mit Stoff beklebt und dann mit Gipsstuck überzogen. Ich vermute, daß letzterer zart reliefiert und dann vergoldet war. Oben ist das Gewände von einem Hohlkehlengesimse mit Schlangenfries bekrönt; unten steht es auf einem Gesimse auf, das auf einer Reihe vollplastisch gearbeiteter Köpfe von Gefangenen der nördlichen und südlichen Fremdvölker ruht. ... Der spätere Umbau und die Erweiterung des Erscheinungsfensters ging offensichtlich von dem Wunsche aus, mehr Platz für den Herrscher und seine Begleitung zu gewinnen. Man ging dabei folgendermaßen vor: Das eigentliche Gewände des Fensters wurde herausgerissen, das Hohlkehlengesims und der Schlangenfries abgemeißelt, die Fensterbrüstung mit den Gefangenenköpfen herausgebrochen. ... |