Hallo Nauna, Kessler schreibt in SAK 27 1999 auf Seite 209: Dieser königliche „Sonnenschatten" mit irdischer Re-Opferstelle, dessen Ziel die leibliche Verklärung des Königs und seiner Familie und schließlich sein irdisches Erscheinen als Abbild der Sonne zum Ziel hatte, wäre allenfalls baulich, aber kaum in seiner Funktion, von dem Sonnenheiligtum zu trennen, das als Raumkomplex des sogenannten "Totentempels" bekannt ist. Zum Sonnenheiligtum mußte ein nach oben offener Platz mit Sonnenaltar gehören, um den herum auch Statuen dem Sonnenschatten ausgesetzt wurden, sicherlich auch ein dunkler Raum (des nächtlichen Ablaufes) und eine Hochanlage, wie sie die Totentempel-Sonnenschatten aufweisen. Und in einer zugehörigen Fußnote: In Medinet Habu haben die dunklen Räume des Sonnenheiligtums, in denen wohl die Kosmogonie und die Situation der Schöpfung der Welt wiederholt wurden - kaum zufällig die Darstellung des Amun-Re-Kamutef (Med. Habu VI, pl. 427A). Die "Sonnendächer" hatten eine Nord-Süd-Ausrichtung. Ich weiß im Moment nicht genau, wie diese Wand in Medinet Habu geografisch ausgerichtet ist. Solche "Sonnenschatten" scheinen auch in anderen Totentempeln, z.B. auf Pylonen anhand von Fußspuren, nachweisbar zu sein. Gitta
> Antwort auf Beitrag vom: 10.05.2005 um 18:48:51
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