Einen schöneren Sonntag an alle, jetzt wird die Sache interessant. Es scheint sich also um eine Darstellung, in welcher der Grundriß des Gebäudes mit dem Aufriß einzener, für die Schilderung wichtiger Elemente, kombiniert wird. Die Architektur ist meiner Ansicht nach also topographisch verkürzt und die Details auf das Wesentliche beschränkt: Grundriß eines Gebäudekomplexes, dessen Mauern mit einem Chekerfries geschmückt sind. Der Fries hat wohl auch einen symbolischen Inhalt(?). Das Tor, repräsentiert durch den Torflügel, ist wichtig für die Geschichte. Problem: wie mache ich ein Rechteck als Torflügel kenntlich? -> indem ich die wesentlichsten Elemente der Konstruktion andeute: die technisch notwendigen Querbänder, die - wie wir ja in einem anderen Thread gesehen haben - nicht unbedingt Scharnierbänder sein müssen. Ein Türblatt braucht bei größerer Breite, insbesondere wenn es aus senkrechten Brettern zusammengesetzt ist, eine "Aussteiffung", sonst hängt die Tür durch ihr Eigengewicht nach unten und verzieht sich zum Parallelogramm. Dazu gehören Querbänder, die durch Schrägbänder gestützt werden. Und genau diesieht man auf den Bildern: zB Badawy Nr. 3 - ein auf Zug beanspruchtes Schrägband in Edfu (siehe Beginn des Threads bzw. Antwort #2) sind es ein oberes Zugband und ein unteres Schrägband, das auf Druck beansprucht wird. Solche Konstruktionen sind heute noch üblich (Innenseite von Lattenzaum-Toren ansehen ) Aus dieser Konstruktion leiten sich zumindesten später ganz allgemein die Ziermotive an Türaußenseiten ab. (Wenn man die horizontalen Zierbänder auf die Türpfosten überträgt ... könnte daß nicht eine Erklärung für die mich noch immer nicht loslassenden Bohrloch-Doppelreihen sein? Wäre zumindest als verspäteter Aprilscherz zum "Andenken" geeignet. Eigenartig ist ja die Darstellung auf dem Edfubild (Threadanfang). Der "Türflügel" mit Fries (halbhohe Tür wie bei Pylonen )ist größer als die scheinbar anschließende Mauer. Das spricht ebenfalls dafür, daß das "Ding" mit den Schrägbändern nicht Teil einer Mauerverzierung ist, sondern die aufgeklappte Tür. P. S.: was versteht man unter Pfortenbuch? Grüße Dirk
> Antwort auf Beitrag vom: 02.04.2006 um 13:01:36
|