Hallo Naunakkhte, also dieser Türkammer-Terminus klingt schon etwas seltsam und die dazugehörige Kampp-Abbildung ist so skizzenhaft, daß ich mir so gut wie garnichts darunter vorstellen kann. Jetzt nicht unmittelbar auf die ägypt. Architektur bezogen gibt es eigentlich nur den Begriff der Torkammer und damit ist meist ein korridorartiger Bereich hinter einem Tor gemeint. Am anderen Ende einer Torkammer befindet sich dann ein weiteres Tor oder es findet wieder eine Raumerweiterung statt, welche die korridorartige Situation beendet. Also etwa der verteidigbare Bereich bei einem Torturm (Durchgang durch eine Stadtmauer etc.), aber auch etwa eine Schleusenkammer in der Schiffahrt. Es geht also bei der Torkammer um die Gesamtheit einer Toranlage, von der die Tür (= der eigentliche versperrbare Teil) nur eine Teilkomponente ist. Falls also Kampp tatsächlich zwischen Tor und Tür unterscheidet, kann eigentlich nur ein Bereich in unmittelbarer Nähe der Türkonstruktion gemeint sein. So ein Beispiel wäre meiner Ansicht nach Bei Arnold's Abb. 3 a gegeben. Hier findet gegenüber dem anschließenden Korridor eine Querschnittsänderung statt, also eine kleine Erweiterung (= Kammer)die mit dem Raumbedarf des Türflügels in Zusammenhang gesehen werden kann. Falls es dafür überhaupt einen terminus technicus gibt, dann würde hier "Türkammer" am Besten passen. Die Kampp-Zeichnung ist möglicherweise zu schematisch, weil jeglicher Hinweis auf die Türkonstruktion fehlt. Die Verengung unmittelbar hinter dem Türgewände bzw. Türpfosten, auf die (Deine?) Pfeile zeigen, kann wohl nicht gemeint sein. Entweder fehlen hier Details oder sie meint den gesamten Korridor bis zum nächsten Pfostenpaar (Verengung zu dem Querraum). Frage zum Querraum: endet hier der begehbare Bereich und ist in der Mitte nur eine Nische eingezeichnet? Zur Arnold-Zeichnung: Leider kenne ich nicht den Kontext dazu, aber vorsichtig nachgedacht: kann hier eine typologische Reihe angedeutet sein? a= Ausgangstyp mit beidseitiger Nische, in die an der rechten Seite der Türflügel bei geöffneter Tür bündig mit dem Mauerwerk des Korridors abschließt. b= Zwischenlösung. Als typologisches Rudiment findet sich die Andeutung der Nische bzw. Einschubrinne an der rechten Korridorseite noch in der Pflasterung angedeutet. Der Gewände- bzw. Türpfostenbereich wird als vereinfachte Architektur separat eingesetzt (andere Schraffur!) c= Endphase. Der Drehmechanismus (unser typisches, viertelkreisförmiges Drehlager) ist nicht mehr Teil der Kammerarchitektur (wie bei a) oder des Korridorbodens (a und b), sondern Teil des gesondert (Schraffur!) eingebauten Türrahmens (wie bei b vorbereitet). Aber das ist alles - wie gesagt - nur eine Gedankenspielerei aufgrund der Zeichnungen und ohne Information zum textlichen Zusammenhang. Grüße Dirk (Namen korrigiert)
> Antwort auf Beitrag vom: 06.06.2006 um 11:07:32
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