Die Ägyptologien Suzanne Ratié schreibt (Hatschepsut – Die Frau auf dem Thron der Pharaonen, Wiesbaden 1976, S.41f) über die Lage und Gestalt des Felsengrabes folgendes: „Zu dieser Zeit beginnt Hatschepsut den Bau ihres ersten Grabes, das sie niemals benutzen wird. Die Stelle, die sie wählt, ist ein steil aufragender Fels, der die wasserlose Schlucht von Sikket Tâqet Zaid in der Nähe des Tals der Affen, das sich zwischen dem Tal der Könige und dem Tal der Königinnen befindet, überragt. Dieser Ort, der zwischen dem Tal der Könige und dem Tal der Königinnen liegt, scheint beinahe eine warnendes Vorzeichen ihres späteren Schicksals zu sein. Die Grabkammer wird in einer Gesteinsspalte des Felsens in sechzig Meter Höhe ausgerichtet. Sie ist nach westen ausgerichtet. Die letzten Strahlen der sinkenden Sonne fallen gerade in den ersten Gang während der Tagundnachtgleiche im Herbst. Anschließend kommt eine Biegung, und man dringt in die Osiris geweihte Grabkapelle ein. Ein zweiter Gang führt zur Gruft. Dort befindet sich der für die Königin vorgesehene Sarkophag, den man den Namen der ‚Prinzessin, Königstochter, Königsschwester, Gottesgemahlin, Große Königsgemahlin, Herrin der Beiden Länder’ einmeißelt. Man beginnt auf den hierfür vorgesehenen Platten, die Auszüge aus dem Totenbuch zu gravieren, jedoch wird das Vorhaben aufgegeben, man lässt alle an Ort und Stelle, das Grab bleibt unvollendet. Mehrere Jahrhunderte später sind Diebe in diese öde und traurige Landschaft gekommen. Mit Hilfe eines Strickes haben sie sich von oben herab an dem Fels hinuntergelassen und sind kriechend bis zur Gruft vorgedrungen. Im Jahre 1916 entdeckte Carter dieses ausgeplünderte Grab. Auf halsbrecherische Weise konnte er in das Grab eindringen. Der Gang und die Kammer waren bis zur Decke mit Steingeröll angefüllt. Der schwere Sarkophag, der für Hatschepsut vorgesehen und leer geblieben war, konnte unter vielen Schwierigkeiten auf den Grund der Schlucht hinabgelassen werden. Man kann ihn heute im Museum von Kairo ansehen.“ Kann es sein, dass sich der Wadi Sikket Tâquet el-Zaid tatsächlich zwischen dem ‚Tal der Könige’ und dem ‚Tal der Königinnen’ befindet? Hat Suzanne Ratié recht? Es gibt zwischen den beiden Tälern eigentlich keinen Wadi mit derart hohen und schroffen Felswänden! Alle Bilder rausgelöscht, da Quellenangaben fehlen, Iufaa
> Antwort auf Beitrag vom: 21.10.2006 um 12:33:01
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