Hallo monja, Danke für das Bild. Jaritz erwähnt in seinem Artikel häufiger, dass eine solche Tribune beim Opetfest im Luxortempel dargestellt ist. Zum Beispiel in dem von dir eingestellten Bildausschnitt. Da die heutige Plattform vor dem Karnaktempel ursprünglich von Haremhab errichtet wurde, handelt es sich bei der im Luxortempel dargestellten dann um einen Vorgängerbau. Dieser stand, nach Jaritz auch nicht an der Stelle der heutigen Plattform, sondern wohl vor dem 3. Pylon. Der Westgrenze von Karnak zur Zeit Tutanchamuns. Zur Szene selber: auf einem Podium werden Opfer vor den Barken der thebanischen Göttertriade dargebracht. Die drei Barken, in der Darstellung hintereinander aufgereiht, in "Wirklichkeit" nebeneinander auf dem Podium stehend sind noch gut zu erkennen. Die Opfer ebenfalls und wer genau hinschaut erkennt auch im südlichen, linken, Bildrand eine Darstellung des 3. Pylons von Karnak. Nach dem Podium muss man etwas suchen. Da du mir deine Bilder auch im Original zur Vergügung gestellt hast, kann ich hier Bildausschnitte bringen, die es erleichtern die Details in deiner Panoramaansicht zu finden. Am äußersten rechten Bildrand, an der Ecke, sieht die Standfläche der Szene folgendermaßen aus: - Vollbild - Zu sehen ist, dass diese nicht einfach aus einer Linie besteht sondern aus einem Gebilde aus drei doppelten Linien die einen unteren, aufrechten Teil darstellen, bekrönt durch einen Hohlkehlenabschluss. Zeichen eines Architekturbauteiles. Nach Jaritz (u.anderen) ein Podest (Plattform, Tribüne). Das Endstück dieser Plattform ist in der Darstellung leider ziemlich zerstört. - Vollbild - Man erkennt aber noch recht gut, dass die rechte Hälfte der Standflächenbegrenzung (Plattform) deutlich über der weiterführenden Standflächendarstellung liegt. Das Ende der Plattform mit der Stelle der zerstörten Hohlkehle wird durch den roten Pfeil angezeigt. Der blaue Pfeil zeigt die weiterführende Standfläche, deren Innenstruktur sie sicherlich auch nicht als Bodenfläche sondern Ständer, Tische usw. für die Opfergaben kennzeichnet. Diese ganze Szenerie möchte Jaritz nun auch auf die noch heute vor Karnak befindliche Plattform übertragen. Dort (und anderswo) wären dann Opfer/Rituale vor dem endgültigen Barkenauszug zelebriert worden. Die Barken seien aber dann nicht direkt von dieser Plattform aus auf die Schiffe gebracht worden, die sie auf die andere Nilseite brachten, sondern hätten die Plattform zuerst verlassen um dann seitlich zu einer Anlegestelle (Kai) gebracht zu werden. Gerade wird in Karnak, südlich der Plattform von dem SCA eine Rampe ausgegraben die sich hierfür vorzüglich eignet. In ihrer Mitte befindet sich eine Treppe, rechts und links lediglich Schrägen. Dieser Zugang zum Wasser (und die Ausgräber sind vom Nilverlauf an dieser Stelle auf Grund der gefundenen Sedimentschichten überzeugt) wird von einer kleinen Brüstung begrenzt, daneben befinden sich dann breitere Rampen. Die Plattform selber (und hier stimme ich Jaritz mit vollem Herzen zu) ist ihm für eine Kaianlage zu hoch angelegt. Sie diente dann "lediglich" dazu, als Bühne dem Publikum eine bessere Sicht auf die stattfindenden Kulthandlungen zu geben. Sie taucht in einer Zeit erstmals auf, Anfang der 18. Dynastie unter Hatschepsut und Thutmosis III., in der die Religion und das Kultgeschehen sich angeblich wandeln und das gemeine Volk stärker daran teilhaben lassen. Danke für deine Bilder. Gruß
> Antwort auf Beitrag vom: 07.02.2008 um 13:31:38
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