Liebe Leute, zur Beantwortung der Frage, ob die Obelisken der Hatschepsut mit Elektrum umkleidet waren, muß man nicht die Annalen Assurbanipals bemühen; es reicht, sich näher mit der Inschrift auf der Basis des einen noch stehenden zu beschäftigen. Zitat:
Sie machte als ihr Denkmal für ihren Vater Amun, den Herrn der Throne der beiden Länder und Ersten von Karnak, daß für ihn die beiden Obelisken aus hartem Granit des Südbezirkes (aus Assuan) hergestellt wurden. Ihre Oberteile sind aus Elektron vom Besten aller Fremdländer, so daß man sie auf beiden Flußufern sehen kann. Ihre Strahlen übergießen die beiden Länder, wenn die Sonne zwischen ihnen aufgeht, (ist es) als ob sie am Horizont des Himmels erscheint. |
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Etwas weiter spricht die Königin selbst: Zitat:
Ich also saß im Palast und gedachte dessen, der mich geschaffen hat. Mein Herz leitete mich, für ihn die beiden Obelisken aus Elektron zu schaffen, deren Spitzen bis zum Himmel reichen ... Was also die beiden großen Obelisken betrifft, so hat Meine Majestät sie für meinen Vater Amun mit Elektron beschlagen, damit mein Name in diesem Tempel bis zur Ewigkeit und immer dauern und bleiben wird ... Hört! Ich gab dafür Elektron von bester Qualität und maß es in Scheffeln wie Korn. (Elke Blumenthal, Ingeborg Müller, Walter F. Reineke, Adelheid Burkhardt (Hrsg.), Urkunden der 18. Dynastie. Übersetzung zu den Heften 5-16, Berlin, 1984, S. 32-34) |
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Nachdem also das Elektron eine so prominente Rolle in der Widmungsinschrift spielt, kann kaum ein Zweifel bestehen, daß die beiden Obelisken seinerzeit tatsächlich damit versehen waren, wo immer es zwischenzeitlich abgeblieben ist bzw. wie immer es angebracht worden sein mag. Der hieroglyphische Text findet sich in LD III, 24d1 bzw. in Urk. IV2, 361-369 Viele Grüße, Michael Tilgner
> Antwort auf Beitrag vom: 28.04.2008 um 22:32:23
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