hallo Qedeschet, inzwischen hat mir ein freundlicher Geist (lieben Dank) die Textstellen aus dem Arnold zugeschickt. Für alle zum Mitverfolgen: Arnold (Temples of the Last Pharaohs, 1999 p. 235) schreibt: Zitat:
G. Haeny has convincingly suggested Augustus |
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Haeny hat also eine "überzeugende Vermutung" geäußert. Arnold verweist auf seine Anm. 24. Dort zitiert er Haeny folgendermaßen: Zitat:
"Though the architectural form of the Kiosk is perfectly in keeping with Late Ptolemaic rules, the mere size of the edifice gives the impression of a demonstration of powe,. and also of goodwill. at the beginning of Roman rule in Egypt" (Haeny. "Philae," p. 229). |
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Dieses Zitat stammt aus dem Haeny Artikel aus BIFAO 85 (für alle Interessenten, er findet sich hier online.1) Dort steht der Text allerdings auf Seite 230, Schlusssatz zum Trajanskiosk. Ob er damit nun überzeugend den Kiosk unter Augustus datiert, diese Entscheidung bleibt wohl jedem Leser selbst überlassen. Augustus kommt in die engere Wahl, weil einmal mit ihm die römische Herrschaft in Ägypten ihren Anfang nahm - was aber auch seinen Nachfolger grundsätzlich nicht ausschließen würde - und weil es von Augustus bereits andere Bauten auf Philae gibt. Im übrigen hat der unvollendet gebliebene Trajanskiosk seinen Namen von zwei Namensnennungen des Trajans an seinen Wänden im Inneren des Kiosk. Hölbl (Günther Hölbl: Altägypten im Römischen Reich. Der römische Pharao und seine Tempel II. Die Tempel des römischen Nubien, Mainz 2004 S. 86) formuliert das Ganze etwas vorsichtiger: Zitat:
Fraglich ist, wann der Kiosk selbst geplant und errichtet wurde. In ihm einen Ausdruck der neuen und prächtigen, augusteischen Religionspolitik zu sehen, die die Etablierung der römischen Macht in Nubien begleitete und ideologisch absicherte, hat manches für sich. |
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In seiner Anmerkung verweist er dabei auf Borchardt (Tempel mit Umgang) Giammarusti/Roccati (1980), den uns schon bekannten Haeny-Artikel und Arnold. Ich vermute mal, es handelt sich hier um ein typisches Beispiel wie aus einer Vermutung eine Tatsache wird. Nichts dagegen, wenn dies dem Leser auch klar wird Oder hat noch jemand eine passende Literaturangabe die es klar belegt? Danke nauna PS: da werde ich gerade gefragt was ich mich denn in dieser "für mich so untypischen Zeit rumtreibe". Nun, ganz so einseitig orientiert wie manche Glauben bin ich scheinbar doch wohl nicht
> Antwort auf Beitrag vom: 25.06.2008 um 13:27:18
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