Ich möchte nochmal kurz auf den (original) südlichen Durchgang und die pylonähnlichen Türme zurückkommen. Wie man der von Iufaa auf den Schautafeln vor Ort abfotografierten Zeichnung entnehmen kann, ist der Hof Thutmosis IV. nur als Verkleidung vor bereits bestehende Bauten gesetzt worden. Bereits bestehende Bauten (hier der Zeit Thutmosis II./Hatschepsut) in der Zeichnung lila, Bauten Thutmosis IV. gelb. Der Bereich des südlichen Durchganges ist im Westen der Rekonstruktion im OAM aufgebaut. - Vollbild - Der Durchgang selber scheint vom Größenverhältnis her allerdings verkleinert worden zu sein. Er ist für den pylonähnlichen Durchgang der Rekonstruktion wie auch dem Maßstab der Zeichnung zu eng. Dies muss aber die Rekonstruktion selber nicht stören, es wird aus Platzgründen wohl so gehandhabt worden sein. Dass sich hinter dieser Wand ein pylonähnlicher Bau befand, an den die Wand angelehnt wurde, macht die Rekonstuktion in ihrer Seitenansicht sehr deutlich. Die Schräge der Mauer an den sich der Durchgang anlehnte ist im Bild gut zu sehen. Gruß nauna PS: manche meiner Ausführungen in diesem Thread waren, gemessen an den Ausgangsfragen, bereits off-topic. Ich bitte dies zu verzeihen, hoffe aber für die Besucher vor Ort etwas zum Verständnis dieser Rekonstuktion beigetragen zu haben. Nachtrag: Noch etwas weiter das Ursprungsthema verlassend, aber im OAM verbleibend, sei mir noch ein Hinweis gestattet. Er betrifft die Alabasterkapelle Amenophis I. Die Rote Kapelle der Hatschepsut trägt im Norden und Süden auf ihrer Aussenseite Darstellungen der Prozession zum Opetfest und zum Schönen Fest vom Wüstental. Hier ist die "Ankunft" des Zuges in Karnak dargestellt. Die Szene findet vor einer Alabasterkapelle (cH-nTr n sS) statt, die den Namen mn-mnw-Jmn trägt. Diese Kapelle wird im allgemeinen mit der gleichnamigen Kapelle Amenophis I. im OAM gleichgesetzt. Zum Zeitpunkt des Festgeschehens stand diese Kapelle bereits an der Stelle, an der Thutmosis IV. sie später in seinen Säulenhof integrierte. Im Allgemeinen geht man aber davon aus, dass es sich hierbei bereits um eine sekundäre Aufstellung handelt. Ihr ursprünglicher Aufstellungsort bleibt noch etwas umstritten. Entweder stand sie vor dem Tempel der Mittleren Reiches, oder im Bereich des später errichteten VII. Pylon. Die Darstellungen an der Roten Kapelle: - Vollbild - (c) Iufaa; Südwand, Block 1021 - Vollbild - (c) Iufaa; Nordwand, Block 1282 So finden sich im OAM zahlreiche Puzzleteile, die einem einen Eindruck eines verlorenen Karnak, gerade in diesem Bereich, bieten.
> Antwort auf Beitrag vom: 01.02.2009 um 11:33:01
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