Beitrag: 1;2;3 oder 1-3 oder 1;2-7;8
 

Anhänge ausblenden | QR-Code einblenden

http://www.aegyptologie.com/forum/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?board=s&action=display&num=1016188623

Ägyptologie Forum >> Nachbarländer


1) Ägypten und die Canaren
 semataui am 15.03.2002 um 11:37:03

Hi,
Cippi hat in der Rubrik "Alltagsleben" unter "Handel" auf Gemeinsamkeiten zwischen Ägypten und den Canaren hingewiesen.
Beim Nachlesen bin ich auf einige Info´s gestossen, die ich Euch nicht vorenthalten möchte.
(Quelle: Dominik Josef Wölfel, Leipzig 1940 und Leonardo Torriani)
1. Die erste Besiedung der Canaren erfolgte im 3. Jhtsd vor Chr. durch Menschen der Cromagnon-Rasse, deren Spuren noch heute in der berberischen Bevölkerung Nordwestafrikas, bei Basken, Bretonen und Westiren vorhanden sind. Etwas später folgte ein Zuzug mit Menschen mediterranen Typs.
2. Die spärlich erhaltenen Sprachreste der Altkanarier haben Gemeinsamkeiten mit der berberischen Sprache, die wie das ägyptische zur libyschen Sprachgruppe gehört (nach Wölfel).
3. Die kanarischen Funde zeigen Beziehungen zum nordafrikanischen Raum im Megalithikum, einschließlich den unterirdischen Mehrkammerbau für Bestattungen.
4. Die Toten wurden mumifiziert, es fehlen jedoch Bandagen (keine Textilherstellung). Die Eingeweide wurden selten entfernt, das Gehirn nie. Zitat: "Sie brachten die Leiche in eine Höhle, streckten sie auf Steine aus und leerten die Bäuche; jeden Tag wuschen sie 2 mal mit frischem Wasser die empfindlichen Teile, die Achselhöhlen, hinter den Ohren, die Weichen, die Stellen zwischen den Fingern, die Nasenlöcher, Hals und Handgelenke. Danach rieben sie die Leichen mit Ziegenbutter ein und füllten ihnen Pulver von Kiefer- und Heidekraut und zerriebenen Bimsstein ein, damit sie nicht verwesten."
Eine direkte Beziehung zwischen altkanarischer und ägyptischer Mumifizierung wird ausgeschlossen, eine gemeinsamer Ursprung jedoch vermutet. Neben der Höhlenbestattung erfolgten auch Bestattungen in Tumuli.
5. Die vorgefundenen Reste von Haushaltsgeräten zeugen von einer primitiven Entwicklungsstufe. Parallelen lassen sich im spätneolithischen Kreta finden. Verbreitet war jedoch die aus Ägypten bekannte Tiefstichkeramik.
6. Die Bevölkerung bestand aus Viehzüchtern und Ackerbauern. Fischerei erfolgte nur vom Ufer aus, Schiffsreste wurden nie gefunden. Die Inseln hatten untereinander keinen Kontakt.
7. Das Herrscherhaus (oder die Herrscher) heirateten nur standesgemäß, Geschwisterehe normal. Die Alleinregentschaft von Königinnen ist belegt.
8. Erstmals nach der Besiedlung der Inseln haben um 1100 v. Chr. die Phönizier von Gades (Cadiz) aus die Inseln angesteuert und von dort die Orchilla-Flechte (Rocella tinctoria) importiert; sie dient zur Purpurherstellung.
Auch die Karthager kannten den Archipel, der jedoch nach dem Untergang dieser Reiche wieder in Vergessenheit geriet.
9. Claudius Ptolomäus (um 85-160 n.Chr.)wählte in seinem Kartenwerk Hierro für seinen Null-Meridian aus und bezeichnete die Inseln als "insulae fortunatae".

Zur Stufenpyramide auf Teneriffa habe ich nichts ermitteln können. Hierzu brauche ich die genaue Lage/Bezeichnung.

semataui




2) Re: Ägypten und die Canaren
Gitta am 15.03.2002 um 14:42:35

Ich meine, mal Folgendes entweder gelesen oder als TV-Doku gesehen zu haben:

In prädynastischer Zeit muss es so eine Art "Mini-Völkerwanderung" in Nordafrika gegeben haben. Ein Teil der Bevölkerung wanderte west-, ein anderer ostwärts. Es gibt z.B. ich glaube in Marokko auch Felsgräber, die denen der Kanaren ähnlich sind (angeblich auch denen der Ägypter, mit Säulenhallen u.ä.). Vielleicht liegen hier die Ursprünge für die Ähnlichkeiten von frühzeitlicher Sprache, Kunst und Bestattungsriten.

Vielleicht finde ich die Quelle, aus der ich das habe, ja wieder. Werde mal forschen.

Gitta


3) Re: Ägypten und die Canaren
 semataui am 15.03.2002 um 15:41:03

Hi,
eine prädynastische Kultur in der Sahara ist ja wohl belegt.
Mit der beginnenden Versteppung zum Ende der letzten Eiszeit sind die Menschen wohl ausgewandert- die einen zu Nil hin, andere zum Mittelmeer und in den Atlas.
Möglicherweise hat man gemeinsame Bräuche mitgenommen.

Die Besiedlung der Kanaren ist von Marokko aus erfolgt- Lanzarote liegt nur ca. 60 SM entfernt.

Trotzdem: die Altkanarier hatten eine Steinzeitkultur!
An spätere ägyptische Einflüsse (Pyramiden!) kann ich nicht glauben, zumal auch die Ägypter erst nach der Besiedlung des Niltals mit dem Bau der Pyramiden begonnen haben.


Güimar (Tenerife), Hauptort des fruchtbaren Güimar-Tales, Umschlagplatz für landwirtschaftliche Produkte, in der Umgebung viele Terrassenkulturen (TOmaten, Kartoffeln, Bananen, Zitrusfrüchte).
Das war´s.

sema



4) Re: Ägypten und die Canaren
cippi1234 am 16.03.2002 um 20:25:31

hi

semataui jetzt weiche ich mal kurz vom thema ab, aber woher wussten die Guanchen wo sie den menschen wuschen mussten denn sie wuschen ihn ja da wo die Bakterien gedeihen können, Ok selbst die Neandertaler wussten das sie keine Inzucht betreiben dürfen, aber bis vor 100 Jahren haben wir Europäer nicht mal vorstellen können das es überhaupt Bakterien bzw Viren gibt. Also woher wussten die Guanchen das nun hat jemand von euch ne ahnung ( das würde mich echt mal interresieren)?
Und wie lange wuschen sie die Toten denn? Wenn man das über Jahrezehnte macht müssten doch Leichenberge wie in dt KZ entstanden sein? Habt ihr ne ahnung?

cu cippi


5) Re: Ägypten und die Canaren
 semataui am 18.03.2002 um 10:54:05

Hi,
das ist eine Frage für Iuffa, der ist Biologe.
Die Verwesung eines Körpers beginnt m.E. im Hirn und den Innereien, es folgen die "Weichteile".
Das Waschen mit -glaube ich- Salzwasser kann den Prozess nur aufhalten. Daher sind die "Mumien" der Guanchen in sehr schlechtem Zustand. Die Waschungen erfolgten wohl nur wenige Tage. Wichtiger war auch der Ort der Bestattung.
In Trockengebieten, wie auf Lanzarote, Fuerteventura und im Süden von Gran Canaria und Tenerife hat die niedrige Luftfeuchtigkeit zur Konservierung beigetragen. Im Norden der Inseln mit ihren starken Regenfällen hat´s nichts gebracht. In Ägypten ist es ähnlich: manche Mumie, die man unkonserviert im Sand gefunden hat, ist besser erhalten als die so aufwendig präparierten der Spätzeit (z.B. Hennutaui).

Gruss
semataui



6) Re: Ägypten und die Canaren
 Iufaa am 18.03.2002 um 18:37:28

Hi,

sie wußten nichts von Bakterien, woher auch. Aber sie haben natürlich beobachtet, wo tote Tiere (und Menschen) anfingen zu gammeln.
Die Waschungen dürften darüber hinaus zuerst mal nur zur Reinigung der Toten gedient haben - man tritt halt sauber vor den Göttern an. Die Verwendung von Salzen und "Spezereien" dürften dann gezeigt haben, daß die auf den Verfallsprozess eine "hindernde" Wirkung hatten.

Gruss, Iufaa


7) Re: Ägypten und die Canaren
cippi1234 am 18.03.2002 um 22:04:13

hi
danke gut zu wissen, das mit den lagerstätten der mumien, hab ich nicht gewusst, obwohl es logisch ist! und ich hab mal weiter herumgekuckt wegen ägypten und latainamerika ( ich screib das jetzt hier ins thema rein): Chitzen Iza hat 365 Stufen ( steht zu 99% für die 365 Tage) und hatte 52 Wandplatten ( steht wahrscheinlich für die Wochen ), aber die Juden haben doch die Woche erfunden um ihren Gott Jahwe zu ehren, und die Woche ist nicht Astronomisch! Also muss es eine verbindung geben! Oder haben sich so viele Wissenschaftler geirrt? Aber mein Buch kann auch wieder zu alt sien und es ist wieder widerlegt!
Aber was haltet iht davon von diesem Argument?

csa cippi


8) Re: Ägypten und die Canaren
 semataui am 19.03.2002 um 10:59:50

Hi cippi,

Zitat:
Dein Buch beruht wohl auf der alten These, dass die Zivilisation einen gemeinsamen Ursprung hatte und sich ähnlich wie eine Grippewelle auf dem Globus ausgebreitet hat. Diese Ansicht ist allerdings schon einige Jahre widerlegt.

Glaube es nur, es gibt absolut keine Verbindung zwischen Ägypten und Mexiko! Die in Deinem Buch aufgestellte Theorie stammt aus dem 19. Jahrhundert.
Die Tatsache, dass die Erde für die Umkreisung der Sonne 365 Tage braucht, ist nicht umbedingt ägyptisch. Diese Beobachtung haben auch andere gemacht, genau so wie auch die Kugelform der Erde mehrfach und von verschiedenen Personen festgestellt wurde.
Wenn 52 Wandplatten festgestellt werden, denkt man natürlich an Wochen. Aber bewiesen ist da nix! (Man suche so lange, bis man was finde!) Wären es nur 12 Platten gewesen, hätte man das mit den Monaten in Zusammenhang gebracht. Bei sieben mit den Tagen und bei 60 mit den Minuten pro Stunde oder den Kilometern oder Meilen bis zur Küste oder der Anzahl der Ehefrauen oder oder oder.
Man kann sich eben alles passend machen.
Gruss
semataui


9) Re: Ägypten und die Canaren
cippi1234 am 19.03.2002 um 18:31:19

hi semataui!

365 Tage muss ja echt nicht von den ägyptern stammen, aber 52 Wochen und eine woche ist nicht astronomisch sondern frei erfunden und wenn 2 Kulturen die 10.000KM weit von einander entfernt leben und beide Völker nie so mächtig waren das sie so eine Expedition zu machen! Also hat wohl ein anderes Volk gemacht und deshalb schließe ich auf die Ägypter oder Phönikier, und das alle Zivilitiaonen ihren gemeinsamen Ursprung haben ich nicht Behauptet und mein Buch auch nich!

csa cippi


10) Re: Ägypten und die Canaren
cippi1234 am 20.03.2002 um 20:02:30

Hi

Was haltet ihr davon: Atlantis=Canren? Und ihr müsst jetzt darauf antworten die Canaren sind zu Klein für ein Kontinent, aber woher wussten die Menschen in der Antike wie groß ein Kontinent ist und das mit der Riesen Seestreitmacht kann ja erfunden sein, oder selbst wenn die Guanchen keine Seefahrer waren, es gab ja noch die Phönikier die es beherschten und man kennt das doch von den Ägyptern und vor allem von den Griechen das sie immer "aus einer Mücke ein Elefanten machen". Und warum soll es schon wieder ein Märchen von Platon sein? Wenn es wahr wäre?
Und auf die Canaren passen 3 Wichtige Punkte:
1 Atlantis soll hinter den " Säulen des Herakles"(Gibraltar) liegen
2 Es gibt ein Vulkan auf den Canaren
3 Die Canaren waren Zivilisiert!

Ok ich halte das auch eher für unwahrscheinlich, aber ich wolte mal wissen was Ihr davon haltet! Achja bevor ich es vergesse die anderen Länder wo man Atlantis meint
Minoische Reich ( ist lange wiederlegt)
Britische Inseln
Azoren
Malta
Sahara
Grönland
Helgoland
Spitzbergen
Arktis
Krim
Nigermündung
Skandinavien
Amerika( Latainamerika?)

csa cippi


11) Re: Ägypten und die Canaren
 manetho am 20.03.2002 um 20:25:14

Atlantis ist und bleibt ein Mythos


12) Re: Ägypten und die Canaren
cippi1234 am 20.03.2002 um 20:30:57

manetoh meinst du wirklich! warum soll es ein mythos sein nur weil es noch nicht bewiesen ist? mythos ist immer leicht zu sagen, weil man dann zu faul ist um zu die fragen zu beantworten, denn manche fragen sind lebensaufgaben!

csa cippi


13) Re: Ägypten und die Canaren
 Apedemak am 20.03.2002 um 20:48:11


Zitat:
Atlantis soll hinter den " Säulen des Herakles" (Gibraltar) liegen


Na da fallen aber ein paar Orte (Malta, Spitzbergen usw.) aus deiner Liste raus. Aha sogar der nackte Felsen Helgoland ist mit dabei. Ich schließe mich der Meinung von manetho an.

http://www.skeptischeecke.de/Worterbuch/Atlantis/atlantis.html
http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/lis/9624/1.html


14) Re: Ägypten und die Canaren
 semataui am 21.03.2002 um 10:36:52

Hi,
...und die Canaren fallen geologisch raus.

semataui


15) Re: Ägypten und die Canaren
cippi1234 am 21.03.2002 um 17:25:49

semataui warum fallen die canaren geologisch aus?
und gaubst du an atlantis, semataui?

csa cippi


16) Re: Ägypten und die Canaren/Ergänzung
 semataui am 21.03.2002 um 18:06:32

Hi,
die Canaren sind vulkanischen Ursprungs und aus dem Meer emporgestiegen. Ein Festlandsockel fehlt völlig.
Letzte Vulkanausbrüche auf Lanzarote z.B. um 1750 bis 1790 (und Vergrößerung der Insel), La Palma 1955!!
Anders: die Berge setzen sich unter Wasser fort, steile Abhänge.
Ende der 60er Jahre des 20. Jh. haben Geologen festgestellt, dass sich das Canarische Archipel auf der tektonischen Platte des Atlantiks und nicht auf der afrikanischen befindet. Fuerteventura und wahrscheinlich Lanzarote entstanden vor ca. 12 Mio Jahren, die anderen Inseln vor 2 Mio Jahren durch Eruptionen an den Nähten beider Platten.
Atlantis? Warum nicht. Ich denke Santorin passt am besten.
Die Säulen des Herakles können auch die Felsen an der Meerenge zwischen Italien und Sizilien sein. Aber Mythos!

Gruss
semataui


17) Re: Ägypten und die Canaren
Benedikt am 21.03.2002 um 19:00:55

Hi

Der Timaios- und Kritiasdialog, die Hauptquelle der Atlantissage, ist von ihrem Charakter her eine Kosmogonie. Von der Entstehung der Welt bis zu den ersten Menschen und Staaten. Der Dialog bricht dann irgendwann unvermittelt ab. Genau so gut kann man meines Erachtens einen historischen Kern in den Schöpfungsmythen der Bibel suchen. Doch bringen tut das letztendlich nichts. Was fehlt sind handfeste Beweise archäologischer Natur die leider bisher allen Atlantistheorien die mir geläufig sind abgehen.

Die Pyramiden von Ägypten und Amerika unterscheiden sich in meinen Augen von ihrem Charakter den diese im religiösen Leben der Staaten spielten. Die ägyptische Pyramide ist ein Grab, die den Leichnam des Pharaos in sich verbirgt, während die Pyramiden in Mesoamerika mit einem kleinen Tempel auf ihrer Spitze geschmückt waren, in denen religiöse Rituale vollzogen wurden. Eher also noch einem mesopotamischen Zikkurat vergleichbar. Die äußerliche Form scheint erst mal identisch, und zu recht fragt man sich nach gleichen Urhebern dieser Architektur. Aber religionspolitisch sind das zwei verschiedene paar Schuhe. Die äußere Form ergibt sich vielleicht zwangsläufig. Gibt man Kindern eine Anzahl von Bauklötzen zum spielen kommt irgendwann immer eine Pyramide heraus.

So sind auch die Kalender trotz Gemeinsamkeiten unterschiedlich. Die Ägypter hatten 12 Monate zu 30 Tage plus 5 Epagomenen. Der Mayakalender hat ebenfalls fünf Epagomenen dort Uayeb genannt, aber 18 Monate zu  20 Tagen. Das ein Jahr zu rund 365 Tagen besteht kann man an jeder Stelle der Erde durch Beobachtung und Berechnung feststellen. Und das man bei einer Aufteilung in gleiche Abschnitte immer einen Rest von 5 Tagen hat ergibt sich in Amerika ebenso wie in Asien, Afrika oder Europa. Auch die Unterteilung eines Mondmonats in eine Gewisse Anzahl von Abschnitten kann zwangsläufig zu 4x7 Tagen führen, ohne das die Entwicklung solcher Kalender sich gegenseitig in irgendeiner Form bedingt haben müssen. Könnten sich also so auch die 52 Wochen in zwei Kalenderberechnungen herleiten, die unabhängig von einander konzipiert wurden. Die Maya hatten zwei Kalender in Betrieb. Einen mit 260 Tagen und einen weiteren mit 360 Tagen plus den 5 Tagen am Ende des Jahres. Diese liefen synchron zueinander und stimmten alle 52 Jahre wieder überein. Vielleicht beziehen sich die 52 Platten auch auf diesen Zyklus.

Grüße Benne


18) Re: Ägypten und die Canaren
Gitta am 24.03.2002 um 17:47:56

Ich habe gerade nachstehende Pressenotiz aus dem Netz gefischt und in die News gesetzt:


Zitat:
Die Abura II erreichte am 23.03.2002 Alexandria. Sie nimmt teil an den offiziellen Eröffnungsfeierlichkeiten für die neue alexandrinische Bibliothek am 23.04.2002, sagte der Direktor der Bibliothek. Ismail Serag Eddin berichtete anlässlich einer Pressekonferenz, dass es sich bei diesem Boot um die Arbeit deutscher Jugendlicher handele. Mit einem Kostenaufwand von 100.000 $ bauten sie das Boot aus traditionellem Papyrus-Material. Sie orientierten sich an Darstellungen oberägyptischer Wandreliefs. Laut Serag Eddin erhielt es seinen Namen nach einer "sehr antiken ägyptischen Gottheit der Kanarischen Inseln"(?).

Das 12 m lange und 4 m breite Gefährt wird nach den Feierlichkeiten in Alexandria in den Libanon und die Ägäis weitersegeln.


Wer oder was ist Abura  

Gitta


19) Re: Ägypten und die Canaren
 Taharqa am 24.03.2002 um 19:12:12

Hi Gitta !
Abura ist eine Holzart (Mitragyna ciliata)und ist in
West- und Zentralafrika verbreitet. Der Laubbaum wächst in den Küstensumpfwäldern des tropischen Westafrika von Sierra Leone und Liberia bis nach Kamerun und Gabun.


20) Re: Ägypten und die Canaren
Gitta am 24.03.2002 um 19:37:12

Hmmm

und was hat das mit ägyptischen Göttern zu tun



21) Re: Ägypten und die Canaren
 Taharqa am 24.03.2002 um 20:13:15

Hi Gitta !
Du fragtest ja auch nur nach Abura. Mit Göttern hat das sicher nichts zu tun. Ist nur eine Holzsorte die vorzugsweise von Modellschiffbauern benutzt wird.
MfG


22) Re: Ägypten und die Canaren
Gitta am 24.03.2002 um 23:17:37

Stimmt - falsche Fragestellung  

Also nochmal: das von den Jungs (+ Mädchen ?) gebaute Papyrus-Boot heisst Abura. Und diesen Namen erhielt es nach Aussage des Museumsdirektors von Alexandria nach einem antiken ägyptischen Gott der Kanarischen Inseln

Gitta


23) Re: Ägypten und die Canaren
 Taharqa am 31.03.2002 um 20:47:26

Hi Gitta !
Das Schilfboot heißt Abora. Ich habe hier den Link zum Projekt: ABORA1
Also doch eine kanarische Schutzgöttin. Was ein Buchstabe ausmacht.
MfG Taharqa


1: http://www.htwm.de/abora/?nocount


24) Re: Ägypten und die Canaren
Gitta am 01.04.2002 um 09:36:52

Hallo Taharqa,
ich habe es inzwischen auch mitgekriegt. Leider sind die original ägyptischen Presse-Kurzmitteilungen manchmal mit der heissen Nadel gestrickt und mit den Namen stehen sie sowieso auf Kriegsfuß. In Al-Ahram weekly gibt es einen langen Artikel über das Schilfboot. Darin steht u.a.:


Zitat:
What is "Abora"? In its original incarnation, Abora is the power of goodness depicted by a sign that can be found on step pyramids, similar to the Saqqara step pyramid, all over the Mediterranean region. For modern-day historians, Abora is a strong indication of links between the peoples of the Mediterranean sea dating back to prehistoric times.


Ausserdem handelt es sich lt. Al-Ahram nicht um ein pharaonisch gestaltetes Schiff, sondern um eine prähistorische Bauart. Denn der Erbauer, der Biologielehrer Görlitz, hat sich an pähistorischen Felszeichnungen, z.B. im Wadi Hamamat, orientiert.

Hier ist der komplette Artikel nachzulesen:

http://www.ahram.org.eg/weekly/2002/579/fe2.htm

Ich werde den News-Beitrag noch entsprechend überarbeiten.

Danke für den Link

Gitta

PS: Bisher haben wir darüber diskutiert, ob die Ägypter Kontakte nach Übersee hatten und haben das meist verworfen, weil ihre Schiffe nicht seetüchtig waren. Aber dass es viel früher vielleicht Kontakte gab, sozusagen in vor-kultureller Zeit, das haben wir dabei ausser Acht gelassen.


25) Re: Ägypten und die Canaren
alvet am 20.04.2002 um 10:44:07

Habe einen Link zu den Pyramiden in Güimar.

Mehr Infos unter www.ferco.org (mit Th. Heyerdahl)



26) Re: Ägypten und die Canaren
Benedikt am 20.04.2002 um 22:12:01

Hallo Gitta


Zitat:
PS: Bisher haben wir darüber diskutiert, ob die Ägypter Kontakte nach Übersee hatten und haben das meist verworfen, weil ihre Schiffe nicht seetüchtig waren. Aber dass es viel früher vielleicht Kontakte gab, sozusagen in vor-kultureller Zeit, das haben wir dabei ausser Acht gelassen.


Von den pyramidenformen  religiöser Kultstätten mal abgesehen gibt es viele Gemeinsamkeiten bei denen ich mich frage ob die Aussage „es gab keine Kontakte“ nicht vielleicht „unmöglich“ heißen muß. Z. B. Pfeil und Bogen, Speer, Axt, Schrift, Architektur, Masken für rituelle Tänze, Haustiere, Dörfer und Städte, Boote, Religion, Spiele, Landwirtschaft, Straßen, etc.. .  Ist das alles jeweils aus den menschlichen Gemeinschaften in den verschiedenen Kontinenten selbst hervorgegangen? Z. B. die Axt. Man schafft durch die Verbindung eines entsprechend zugerichteten Steines mit einem Holzstab einen längeren Hebel und kommt definitiv mit seiner Arbeit schneller voran. Etwas durchaus logisches wo jeder Mensch unter bestimmten Bedingungen selbst drauf kommen kann. Oder hat die jemand irgendwo erfunden, und diese Idee hat anschließend ihren Zug durch die Welt angetreten? Gab es also quasi eine Uraxt? Oder Ballspiele. Etwas ist rundlich, rollt länger, und alle laufen hinterher um es zu fangen. Sieht man aber ja schon bei Katzen und Hunden. Oder die Diskussion um die 365 Tage Kalender. Die Erde dreht sich halt an allen Orten in diesem Zeitraum um die Erde. Ich komme bei solchen Überlegungen ob es nun interkulturelle Kontakte gab oder nicht, nie zu einem mich befriedigenden Ergebnis.  Zum einen gibt es – wie billig – keine Aufzeichnungen. Und bei einem archäologischen Fund kann man immer davon ausgehen das irgendwo vielleicht ja auch noch was älteres steht oder liegt. Oder genau so wahrscheinlich. Irgendwo mal lag oder stand. Über das denken kann ich mir solche Sachen immer von 2 Seiten her logisch erklären. Das ist das Problem das ich damit habe. Das geht von den „einfachen“ Dingen wie Feuer machen, bis hin zur Schrift und Architektur.  Und das sind noch die einfacheren Fragen was die Geschichte der Menschen auf diesem Planeten betrifft.

Grüße Benne

PS: Ups, etwas lang geworden


27) Re: Ägypten und die Canaren
alvet am 21.04.2002 um 15:33:38

Re: auf Semataui 18.3.2002 10:45:05


Zitat:
Die Verwesung des Körpers beginnt m.E. im Hirn und den Innereien, es folgen die Weichteile


Ich möchte das noch ein wenig differenzierter betrachten. Vielleicht ist es für einige informativ...

Vor der Verwesung kommen noch Autolyse, Fäulnis – und dann erst die Verwesung. Alles zusammen wird als biologischer Tod bezeichnet.
Weitere Unterteilung:
- frühe Leichenerscheinungen = postmortale Phase
- späte Leichenerscheinungen = kadaveröses Stadium.

Wem es jetzt zu gruselig wird – dann nicht weiterlesen...
Von den äußeren und individuellen Verhältnissen hängt es ab, ob der Körper früher oder später abkühlt. So erfolgt die Abkühlung durch Strahlung langsamer als durch Leitung (z.B. Verschüttete). Nicht zuletzt ist die Außentemperatur von Bedeutung:
Trockengebiete,
Luftfeuchtigkeit
Späte Leichenveränderungen (Verwesung)
Autolyse ist die Zersetzung organischer Strukturen durch körpereigene Fermente. Und da hat natürlich Iufaa recht (Antwort # 5, 18.3.2002, 18:37:28). Die Bewohner haben mit Sicherheit das Aufquellen von Tierkadavern beobachtet. Also mußte man was machen um sauber vor die Götter zu treten.
Nur Waschungen reichten natürlich nicht aus (allenfalls kann man die Pilzbewachsung verhindern).
Waren anatomische Kenntnisse vorhanden um die sehr schnell einsetzende Autolyse zu verhindern?
z.B. die sehr schnelle Erweichung der Thymusdrüse bei Jugendlichen, oder die regelmäßige Andauung der Magenschleimhaut durch das schleimhauteigene Pepsin.

Ich glaube, da haben die Ägypter den besseren Durchblick gehabt (Kanopen).
Währscheinlich wurden in Ägypten Natronsalze eingesetzt um die beginnende Verflüssigung zu stoppen und es gar nicht zur Fäulnisbildung kommen zu lassen, die dann in Gasbildung endet.

Da vielleicht außer Waschungen nichts gemacht wurde (?), tritt schließlich das Stadium der Verwesung ein – die Gewebe vermodern einfach, schon deshalb werden wir keine Leichenberge finden (Cippi1234, Antwort # 3, 16.3.2002, 20:25:31).
Bei Trockenheit und guter Luftzufuhr kann es durch starke Verdunstung der Körpersäfte zur Mumifikation kommen. Der Körper verliert stark an Gewicht und schrumpft (ca ½ bis 1 Jahr), bei Kindern Monate.
Meiner Meinung nach scheidet eine Fettwachsbildung in diesen Regionen aus, da der Körper längere Zeit unter gänzlichem Luftabschluß im feuchten Milieu liegen muß.

Tja, kein angemehmes Thema aber...
Für Hartgesottene empfehle ich: Gerichtliche Medizin, Wolfgang Dürwald, ein Lehrbuch für Studenten.


28) Re: Ägypten und die Canaren
Gitta am 21.04.2002 um 22:34:07

Uii, das hört sich ja an wie ein Vortrag von Dr. Quincy

Nicht uninteressant. Könnte vielleicht bei einer Diskussion über Mumifizierung mal hilfreich sein.

Gitta

> Antwort auf Beitrag vom: 21.04.2002 um 15:33:38


29) Re: Ägypten und die Canaren
 Iufaa am 21.04.2002 um 23:13:06

Kleine Ergänzung hierzu:

das Einsalzen in Natron hat natürlich zum Ziel, gleich möglichst früh dem Gewebe Wasser zu entziehen. Nicht nur zersetzende Bakterien und Pilze sind darauf angewiesen, sondern natürlich auch die körpereigenen Enzyme - legt man die einfach "trocken", dann unterbindet man ihre Funktion.

Das "Ausweiden" ist bei dem Verfahren ebenfalls notwendig, damit man das Salz überhaupt erst mal in die Nähe der wichtigen  Orte  - d.h. ins Körperinnere kriegt. Von außen ist die Trocknung durch das Wasser-anziehende Salz zu langsam.

Gruss, Iufaa

> Antwort auf Beitrag vom: 21.04.2002 um 15:33:38


30) Re: Ägypten und die Canaren
heinz am 19.10.2002 um 13:00:58

Genau,
wer sagt uns, dass die Guanchen jemals nicht auf den kanarischen Inseln waren? Vielleicht sind sie tatsächlich die Urbevölkerung von Atlantis.

> Antwort auf Beitrag vom: 20.03.2002 um 20:02:30


31) Re: Ägypten und die Canaren
Seqenenre am 30.01.2004 um 16:42:29

Nach eingehender Besichtigung der "Stufenpyramiden von Güimar" kann ich nur sagen: mit ägypt. Pyramiden ham die bestimmt rein gar nix zu tun. Weder vom Material her (unbehauene kleinere Steine oder Steinbrocken), noch von der Form (sind gar keine Pyramiden) noch von der Bestimmung (bestimmt keine Gräber, auch keine Innenräume).

Ich bin eher der Ansicht, die auch schon mal in einem Bericht im Fernsehen erwähnt wurde, daß es einfach Steinhaufen sind, die aus Steinen zusammengewürfelt wurden, die die Bauern auf ihren Äckern nicht haben wollten. Im Fernsehen hieß es damals sogar, sie wären nicht älter als 200 Jahre...

P.S.: Um die "Bauwerke" einigermaßen in Form zu halten (oder zu bringen) hat man Maschendraht gespannt...

> Antwort auf Beitrag vom: 19.10.2002 um 13:00:58