Hallo, die Schreibung bei Amenophis III. (Soleb, Säulensaal, Säule IV, N4) kann dem angehängten Bild entnommen werden (Beispiel 1: Säule IV N4a2 aus Soleb; Beispiel 2: Einzelfragment aus Soleb). Weitere Belege für den Namen finden sich in der Liste Ramses’ II. in Amarah-West (KRI II, S. 217 Nr. 96) und eventuell in einer Liste Ramses’ III. in Medinet Habu (Simons, Topographical Lists, 1937, Liste XXVII Nr. 115. In Amarah-West begegnet eine längere Sequenz an Schasu-Namen (evtl. von den Soleb-Listen übernommen), die immer in der stereotypen Formel „Land der Schasu: XY“ vorkommen (s. Bild). Die Identität und genaue Lokalisierung dieser Schasu-Namen ist trotz diverser Deutungsversuche (vgl. z.B. S. Ahituv, Canaanite Toponyms, 1984, S. 121f. m. Anm. 295, dort weitere Lit.; Ahituv vokalisiert „Jahu“) weitgehend offen. Bisherige Identifizierungen und Lokalisierungen werden bei M. Görg (Jahwe - ein Toponym?, in: Biblische Notizen 1, 1976, 7-14; ders., Punon - ein weiterer Distrikt der SAsw-Beduinen?, in: Biblische Notizen 19, 1982, 15-21) behandelt. Zuletzt hat N. Grimal eine Lokalisierung von tA-SAsw: twrbjr (s. Amenophis III. Liste) südöstlich des See Gennesaret vorgeschlagen. Die übrigen Schasu-Namen wären dann wohl in dieser Umgebung zu suchen. Die Schreibungen und die möglicherweise daraus rekonstruierbare Lautformen der oben genannten Belege des Neuen Reiches lassen grundsätzlich eine Assoziation mit dem Tetragramm zu - allerdings ist der genaue Bezug des Namens (Regionalname oder Stammesname) offen. Auch gibt die Analyse der hieroglyphischen Schreibung nichts über die Qualität des Tetragramms als Gottesname her. Allerdings ist an das Beispiel „Assur“ zu denken, wo die Benennung des regionalen Schutzgottes sowohl als Stammes-. Landes- und Gottesname dient (Görg, BN 1, 14). R. Hannig (Großes Handwörterbuch Äg-Deu, Mainz 1995, 1311) hat den frühen Identifizierungsvorschlag von R. Giveon (Toponymes ouest-asiatiques à Soleb, in: Vetus Testamentum 14, 1964, 239-255) mit dem im Mittleren Reich erwähnten Erzabbaugebiet Jhwjw übernommen. Allerdings läßt sich dieser Beleg nur mit Mühe mit dem Tetrgramm gleichstellen; eine Lokalisation im südpalästinischen (transjordanischen) Gebiet kann nur als möglich, keineswegs als bewiesen gelten (Görg, op.cit., 8-9). Gruß G_A
> Antwort auf Beitrag vom: 10.01.2007 um 14:20:01
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