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Warum Begriffe, die eher aus Mafia-Filmen stammen, wie "Schutzgeld", "der Feind meines Feindes", "Sponsern", "Erzfeind" auf den Alten Orient angewendet werden, ist mir allerdings unklar |
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Meine Güte, hat Ihnen etwa jemand damit auf die Füße getreten? Mafia kann man jegliche Verhältnisse nennen in welchen Menschen Macht bzw. Herrschaft über andere Menschen ausüben, und somit bestehen Mafia-ähnliche Verhältnisse bereits seit Beginn der Staatlichkeit und damit der Steuerabgaben (welche eindeutig sich aus "Schutzgelderpressungen" heraus entwickelten). In den Tell-el-Amarna Briefen reden die Könige Babylons, Assyriens, des Hethitischen Reiches sowie des Mitanni Reiches den Pharao von Ägypten zumeist mit Bruder an, während die Vasallenkönige Kanaans ihn eher meist mit "Herr" "mein Gott" anreden. Der Grund dafür das die Könige sich gegenseitig mit Bruder anreden, darf nicht bloß als Höflichkeitsfloskel abetan werden, sondern könnte durchaus auf genetische also tatsächliche Verwandschaft verweisen, indem ägyptische Nebenfrauen den babylonischen, assyrischen, mitannischen, hethitischen Herrschern überlassen wurden und deren Kinder selbstverständlich damit halbe Ägypter waren. Wenn (nach einem Amarna-Brief) auch keine Pharaonentöchter hergegeben wurden, so schließt es wohl nicht aus das des öfteren Schwestern der Pharaonen mit fremden Herrschern vermählt wurden. Cogito ergo sum: Schutzgelderpressungen bestehen seit Jahrtausenden, wenn auch die altorientalischen Könige sicher keine Schutzgelderpressungen von den ägyptischen Pharaonen erhielten, da es viel eher Bittgesuche an den allmächtigen Pharao darstellten. Kurzum: verschiedenste Formen von Mafia existieren seit Jahrtausenden- Goldman Sachs des Altertums! (aber den Namen darf man heute ja nicht in den Mund nehmen und Kritik an dieser Bande nehmen)
> Antwort auf Beitrag vom: 19.06.2007 um 19:20:21
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