Hallo, Leute! Ja, in manchen Ausstellungen ist es so schummerig, dass man meint, bei Unachtsamkeit gegen die Vitrinen zu stolpern. Aber: Unbestritten machen Licht und Klima erhebliche Probleme bei der Präsentation von Exponaten. Ich bin selbst in der Museumsbranche, wenn auch nicht bei den Archäologen, und kenne die Probleme. Schon moderne Materialien sind oft ein Alptraum, z.B. Fotos, Kunststoff. Auch Holz kann ausbleichen, von den Schwierigkeiten mit der Luftfeuchtigkeit mal zu schweigen. Papier und Textilien verändern sich unter Lichteinfluß und zwar nicht nur die Farben, da wird das bei Papyrus nicht anders sein. Viele Leihgeber schreiben in ihre Leihverträge genaue Bedingungen für die Präsentation der Objekte. Ein Museum hat da einfach keine Spielräume, wenn es seinen Ruf bei den Leihgebern, oft Kollegen oder private Sammler, nicht ruinieren will. Und schließlich: Selbst wenn es technische Lösungen gibt - die Anschaffungsetats der Häuser, ob für Technik oder Sammlungsbestand, lesen sich wie griechische Tragödien - unaufhaltsam dem Ende entgegen. Ich gehe nicht davon aus, dass es archäologischen/ägyptologischen Museen da besser geht als anderen. Oje, wenn etwas kaputt geht. Die Geldbeschaffung für neueste Technik, Licht, Klima, Vitrinen etc., wird da zur Betteltour durch Städte, Länder und Gemeinden. Selbst wenn man Erfolg hat, ist das technische Konzept dann veraltet, weil längst neueres auf dem Markt ist. Also hilft man sich mit dem, was man hat. Habt also Mitleid mit denen, die versuchen die Relikte der Vergangenheit, wie alt auch immer, zu zeigen. Denn zeigen wir sie dem Publikum nicht, gibt es kein öffentliches Interesse, gibt es auch immer weniger Geld. So sieht´s aus. Juscha
> Antwort auf Beitrag vom: 16.09.2006 um 12:19:07
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