Spannungsfilm, Ägyptenfilm – und Sinfonische Dichtung: Das Philharmonische Orchester Freiburg spielt unter Günter A. Buchwald die Musik zum Stummfilm "Das Weib des Pharao". Der Unterschied zwischen Babelsberg und Hollywood liegt in einem Akt. Einem, auf den man in den USA lieber verzichtete, weil dort das Filmschaffen auf Happyend gepolt war – Anfang der 1920er Jahre. Und so lief Ernst Lubitschs Film "Das Weib des Pharao" (1922) in den amerikanischen Kinos ohne den sechsten Akt, endete mit der Krönung des neuen Pharaos Ramphis (Harry Liedtke) und dessen Wiederverbindung mit seiner großen Liebe, der ehemaligen Sklavin Theonis (Dagny Servaes). In der Langfassung dagegen gibt es kein Happyend – das Paar wird von der wütenden Volksmenge gesteinigt, der zurückgekehrte, dem Wahnsinn anheimgefallene Pharao Amenes (Emil Jannings) stirbt vor seiner erneuten Krönung. Eigentlich schon verblüffend, dass das im angeschlagenen Deutschland der Weimarer Republik gesehen werden wollte. ... |