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   Pharao & Hofstaat (308)
   Doppelregentschaft Amenhotep III/Echnaton (9)
  Autor/in  Thema: Doppelregentschaft Amenhotep III/Echnaton
Amunherichopshef  
Gast

  
Doppelregentschaft Amenhotep III/Echnaton 
« Datum: 04.10.2003 um 00:05:58 »     

Ich weiß, es ist ein heikles Thema, aber was denkt ihr darüber? Man geht ja heute weitesgehend davon aus, dass es keine Doppelregentschaft dieser beiden Pharaonen gegeben hat. Ich selbst halte es eigentlich auch für ausgeschlossen, es gibt aber noch immer Ägyptologen, welche die von Aldred stark favorisierte Variante, vertreten. Ich selbst bin der Meinung, die Hornung in "Echnaton-Religion des Lichts" vertritt - sprich ich halte die Doppelregentschaft für nicht haltbar. Ich wüsste aber gerne wir ihr hier so darüber denkt! Mal sehen, vielleicht gibt es ja glühende Verehrer der Doppelregentschaftstheorie!

Gitta  
Gast

  
Re: Doppelregentschaft Amenhotep III/Echnaton 
« Antwort #1, Datum: 04.10.2003 um 09:17:47 »     

Hallo Amunherichopshef,

nachstehende Publikation habe ich seit langer Zeit bei mir rumliegen, bin aber nie dazu gekommen, sie mal durchzuarbeiten:

Amenhotep III and Akhenaten: an examination of the coregency issues

Nun nehme ich sie (u.a.) mit in den Urlaub und hoffe, dort die Zeit zum Lesen zu finden. Danach bin ich vielleicht schlauer und komme gern nochmal auf Deine Frage zurück.

Gitta
> Antwort auf Beitrag vom: 04.10.2003 um 00:05:58  Gehe zu Beitrag
Amunherichopshef  
Gast - Themenstarter

  
Re: Doppelregentschaft Amenhotep III/Echnaton 
« Antwort #2, Datum: 04.10.2003 um 13:12:27 »     

Wunderbar
> Antwort auf Beitrag vom: 04.10.2003 um 09:17:47  Gehe zu Beitrag
Iufaa  maennlich
Moderator



Re: Doppelregentschaft Amenhotep III/Echnaton 
« Antwort #3, Datum: 04.10.2003 um 13:34:19 »   

Hi,

was hälst Du davon, wenn Du mal die von Dir zitierten Quellen abklopfst und hier die Argumente beider Seiten vorstellst - gelesen hast Du sie ja schon, oder?

Erstens haben sicherlich nicht alle Zugang zu diesem Büchern,
zweitens führt die Fragestellung "Was haltet ihr davon" ohne Zitate aus den Quellen nur zu beziehungslosem Gelaber,

und
drittens
Zitat:
Ich selbst halte es eigentlich auch für ausgeschlossen
diskutierst Du das besser an den Argumenten aus den von Dir genannten Quellen.

Iufaa
> Antwort auf Beitrag vom: 04.10.2003 um 00:05:58  Gehe zu Beitrag
Amunherichopshef  
Gast - Themenstarter

  
Re: Doppelregentschaft Amenhotep III/Echnaton 
« Antwort #4, Datum: 04.10.2003 um 13:37:48 »     

Oh, ich möchte aber gar nicht zitieren ! Ich hätte hier gerne einemal einen "meinungsaustausch" und nicht nur ein sich "Zitate an den Kopf werfen". Ich erwarte (bei aller wissenschaftlichkeit) auch revlexion! Ich kann Horung, Assman und Aldred lesen und feststellen, dass alle drei unterschiedliche in sich schlüssige und logische Erklärungen für ihre Ansichten finden. Ich hätte hier gerne diskutiert und einmal eigene Meinungen gehört!
> Antwort auf Beitrag vom: 04.10.2003 um 13:34:19  Gehe zu Beitrag
Iufaa  maennlich
Moderator



Re: Doppelregentschaft Amenhotep III/Echnaton 
« Antwort #5, Datum: 04.10.2003 um 13:54:00 »   

Quark!

Eine Diskussion ohne Argumente - und die können hier nur Verweise auf Befunde und deren Interpretation sein - ist keine Diskussion, und Meinungsaustausch ohne Diskussion ergibt das übliche Stammtischgeschwätz.

Also auf zu den Grundlagen oder hilft Dir eine Aussage, wie "ich meine, es war alles anders" weiter?

Iufaa
> Antwort auf Beitrag vom: 04.10.2003 um 13:37:48  Gehe zu Beitrag
naunakhte  weiblich
Moderatorin



Re: Doppelregentschaft Amenhotep III/Echnaton 
« Antwort #6, Datum: 04.10.2003 um 14:47:06 »   

außerdem haben, nach einem Zitat, alle die Möglichkeit den Text zu interpretieren. Wie Iufaa schon sagte haben nicht alle die entsprechende Fachliteratur zuhause. Nach einen, oder mehreren Zitaten ist aber eine Diskussionsgrundlage vorhanden. Zur Zeit dürfte sie Aufgrund fehlender Quellenlage bei den meisten nur dürftig sein (mich eingeschlossen).

und dann haben wir wieder "ich habe mal gelesen" oder "gehört"   Das ergibt dann immer tolle Diskusionen

Gruß

naunakhte
> Antwort auf Beitrag vom: 04.10.2003 um 13:54:00  Gehe zu Beitrag
heka-waset  maennlich
Member



Re: Doppelregentschaft Amenhotep III/Echnaton 
« Antwort #7, Datum: 04.10.2003 um 15:51:56 »   

Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen! Man sollte nicht ohne Zitate/Literaturhinweise diskutieren. Allerdings muss ich zu dem Thema trotzdem kurz meinen Senf abgeben: Heute ist die Theorie der Mitregentschaft eigentlich sowieso nicht mehr relevant. Nur noch wenige Ägyptologen ziehen sie in Betracht - die "besten" deutschen Ägyptologen Hornung und Assmann halten sie für unhaltbar! (Man vergleiche hierzu Seite 38f in "Echnaton- die Religion des Lichts")
"Der Thronwechsel ist aufs engste mit dem Problem einer gemeinsamn Regierung beider Herrscher (Amenhotep III und Echnaton Anm. des verfassers) verbunden. Als erster hat Petrie an eine Mitregierung des neuen Königs mit seinem Vater gedacht, da er bei seinen Grabungen in Armana Hinwiese auf den älteren König gefunden hatte. Eine solche Regierung zweier Partner wurde mit Mittleren Reich beliebt und brachte dem ägyptischen Staat eine erhöhte Stabilität. Auch im Neuen Reich machte man von dieser Regelung Gebrauch, so vor allem Hatschepsut für ihren zunächst unmündigen Neffen Thutmosis III, und dieser vielleicht für seinen Sohn Amenhophis II. Seit 1951, als Fairman im dritten Ban der City of Akhenaten die Idee einer Mitregierung Echnatons erneut aufgriff ind durch verschiedene Indizien zu stützen suchte, sind viele Autoren dieser Annahme gefolgt, und vor allem Aldred hat immer wieder eine lange, zwölfjährige Coregentschaft der beiden Herrscher verfochten. Das würde für die Alleinherrschaft des Echnaton nur fünf Jahre übrig lassen und hätte natürlich tiefgreifende Konsequenzen, auf die wir bereits am Ende des ersten Kapitels hingewiesen haben. Es ist in letzter Zeit kein wirklich stichhaltiges neues Indiz für eine Mitregentschaft aufgetaucht, denn eine Darstellung Amenophis III am dritten Pylon von Karnak zeigt eine Bildhauerkorrektur und auf keinen Fall die spätere Tilgung eines kleiner dargestellten "Mitregenten" (im Bedeutungsmaßstab müßten beide gleich groß sein!) Postiv ist darauf hinzuweisen, daß der Name des Amun im Grab Amenophis III überall intakt ist und daß die hieratische Aufschrift auf dem Armanabrief 27 doch als "Jahr 2" zu lesen ist und damit für eine direkte Nachfolge spricht. So kann man als Ergenis einer langen und heftigen Diskussion nur festhalten, daß eine längere Mitregntschaft der beiden Könige nicht zu halten ist"

Ich halte es da tatsächlich mit Hornung! Eine Mitregentschaft halte ich für (beinahe völlig) ausgeschlossen. Die großartigen Reformen und Umstürze des Echnaton zeitgleich mit Amenhotep III Ich denke eine solch radikale Revolution wäre bei einer Mitregentschaft der beiden Könige nicht möglich gewesen.

Editiert von Iufaa da:

Hatschepsuts Neffe Thutmosis III und nicht II war, und der Sohn von Thutmosis III war A. II (nicht I).
« Letzte Änderung: 04.10.2003 um 16:02:39 von Iufaa »
> Antwort auf Beitrag vom: 04.10.2003 um 14:47:06  Gehe zu Beitrag
Ti  weiblich
Member



Re: Doppelregentschaft Amenhotep III/Echnaton 
« Antwort #8, Datum: 07.01.2004 um 09:12:42 »   

Hi,

ich weiß, daß ich ein wenig spät dran bin, um zu diesem Thema noch etwas beizutragen. Das liegt daran, daß ich erst gestern auf das Ägyptologie-Forum gestoßen bin. Die Idee der Co-Regentschaft Echnatons mit Amenhotep III. halte ich inzwischen auch für eher unwahrscheinlich. Schlögl führt hier die Gräber von Cheriuf und Parenefer an:
"So zeigen etwa die thebanischen Gräber des Cheriuf und des Parenefer, zweier hoher Beamter aus der Regierungszeit Amenophis' III., daß die ersten Regierungsjahre Amenophis IV. auf die letzten seines Vaters folgten und nicht parallel mit ihnen verliefen. Im Cheriufgrab wird das 37. Regierungsjahr Amenophis' III. genannt und der Herrscher im Begleittext als 'geliebt von Sokar'bezeichnet,..., während an anderer Stelle im gleichen Grab Amenophis IV.zusammen mit seiner Mutter Teje vor verschiedenen Gottheiten dargestellt erscheint."
Als "Beweise" für die Mitregentschaft wurden von Aldred und Uphill die für Amenophis IV. angenommenen Sedfeste im 2., 6. und 9. Regierungsjahr angesehen und mit den Sedfesten seines Vaters verbunden, was jedoch ebenfalls von Hornung und Straehlin widerlegt wurde.

Liebe Grüße Ti
> Antwort auf Beitrag vom: 04.10.2003 um 00:05:58  Gehe zu Beitrag
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