Zunächst vielen Dank für die Buchempfehlungen, auch wenn ich "Religion und Mythologie der Alten Ägypter" von Brugsch und ebenso Platons Politeia in meiner Bücherkiste habe. Ich komme nicht umhin, Dir ebenfalls ein recht interessantes Werk zu empfehlen, welches sich in Teilbereichen sehr intensiv mit grundlegenden Ideen der Staatsbildung auseinandersetzt: Fischer, Hugo; Die Geburt der Hochkultur in Ägypten und Mesopotamien; Klett-Cotta im Ullstein Taschenbuch; 1981 Auch die Hethiter haben Fein- und Unsinniges über den Staat der Ägypter und seine Lenker und Leiter von sich gegeben. So Dich das Material interessiert, ist es in vorzüglicher Ausarbeitung bei Forrer zu finden: Forrer, Emil; Die Keilschrift von Boghazköi; J. C. Hinrichs’sche Buchhandlung, Leipzig; 1922 Forrer, Emil; Geschichtliche Texte aus Boghazkoi; J. C. Hinrichs’sche Buchhandlung, Leipzig; 1926 Zitat:
Zu den Zwischenzeiten, wenn Du die Hyksos u. a. ansprichst, so spricht man vom "Antistaat", es ist das Dreieck, welches im Davidstern mit der Spitze nach unten gerichtet ist, der "Staat" ist das Dreieck mit der Spitze nach oben beide in einen Kreis gefasst - der Davidstern(in d.römischen Staatslehre als Auswirkung ähnlich:"das Staatsrad",wo an einer Kurbel gedreht zwei Scheiben gegengleich sich immer schneller drehen; p.s. ich will Dich nicht verwirren), eigentlich sind es im dreidimensionalen zwei Pyramiden als Staat und Antistaat ineinander verwoben, in einer Kugel, welche sich immer in Bewegung befindet, einmal der Staat als Pyramide nach oben, oder umgekehrt, ergänzen diese Phänomene als geistiges Kontinuum und bedingen sich gegenseitig; ohne dem "Guten" gäbe es kein "Böses" u. umgekehrt, Du kannst es in allen Gesetzen anwenden, man kann alles verdrehen... |
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Die von Dir angeführte Symbolik des Davidsterns ist in der Tat etwas verwirrend. Ähnliches habe ich einmal in einem Traktat lesen dürfen, welches wohl mehr an die Freunde des Übersinnlichen gerichtet war. Zitat:
... und die genialen Schreiber und Juristen im alten Ägypten hatten Erkenntnis darin und formulierten kontinuierlich diese Idee aus... |
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Sei bitte so freundlich und nenne mir ein paar Belegstellen. - Vielleicht aus einem der Werke von Kurt Sethe? Um beim Alten Ägypten zu bleiben, Pharao schien nicht gleich Pharao gewesen zu sein und ganz offensichtlich gab das Staatsvolk seinem Unmut über die Staatsführung auch gebührend Ausdruck, wenn sich diese "erfolgreiche Staatskonstruktion" als doch nicht ganz so erfolgreich erwies. Zum Beispiel mit der Revolte unter Harwennefer gegen Ptolemaios IV. Philopator, welche unter Anchwennefer gegen Ptolemaios V. Epiphanus mit unglücklichem Ausgang fortgesetzt wurde, Oberägypten aber immerhin für fast zwanzig Jahre von der makedonisch-griechischen Ptolemäerherrschaft (und einem gesalbten Pharao im fernen Alexandria) befreite. Ganz aussichtslos und völlig in den leeren Raum gestellt, schien das Unternehmen der Revoluzzer nicht gewesen zu sein, denn das Königreich von Meroe ließ es sich nicht nehmen, Anchwennefer mit Hilfstruppen auszustatten, wenngleich auch gegen Zusagen pekuniärer Natur. Die "Pharaonische Staatsform", also das Model der ägyptischen Theokratie, die "Staatskonstruktion des Alten Ägyptens", wurde demnach auch in Ägypten selbst nicht grundsätzlich und unwidersprochen als beglückend empfunden, zumindest dann nicht, wenn der gottgleiche König ein Ptolemäer war, wie es sich am vorgenannten Beispiel und ebenso dem von Lykopolis zeigt. Und es funktionierte nicht unbedingt, wie Harwennefer, Amun habe ihn selig, schlagkräftig und für die Altägypter nicht überraschend, ebenfalls bewies.
> Antwort auf Beitrag vom: 06.12.2005 um 19:45:05
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