Zitat:
Leider sagen die Autoren nichts darüber Wo, Wann und vor allem von Wem dieses Teilstück neu in den Brief eingepaßt wurde. Weiß jemand etwas darüber ? |
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Bei Gabolde im "Geheimnis des goldenen Sarges" findet man u.a. folgenden Auszug aus dem Pestgebet von Mursili I. (?? muß das nicht Mursili II. - ca. 1318-1290 - sein?). (KUB XIV, 8) in folgender Übersetzung: Also schickte mein Vater seine Fußtruppen und seine Streitwagen, um die Grenze Ägyptens anzugreifen, die vom Lande Amqa gebildet wurde. Er schickte zusätzlich Truppen, um noch einmal anzugreifen. (Diese Schrifttafel erzählt) wie die Ägypter Angst bekamen und alsbald zu meinem Vater kamen, um ihn um seinen [Sohn] als Herrscher zu bitten, wie mein Vater ihnen seinen [Sohn] gab, wie sie ihn dorthin mitnahmen und ermordeten. Da ließ mein Vater seiner Wut freien Lauf, begab sich nach Ägypten und griff Ägypten an. Gabolde weiter: Ein weiterer, sehr bruchstückhafter Text ist wohl ein Entwurf oder eine Abschrift eines hethitischen Briefes des Königs Suppiluliuma (ca. 1355-1320) an den König von Ägypten (KUB XIX, 20 + KBO 12,23). Auszug: Jetzt komme ich zur Angelegenheit [des Todes?] meines Sohnes [und ]seines [...] [Was anbetrifft das, was du mir geschrieben hast:] >Dein [So]hn (für?) dich nicht [,...] ich wußte keineswegs [...] ...noch nicht [... jetzt jedoch] schreibst du noch als König Ägyptens... [Als man mich hi]er bat, einen Sohn als Gem[ahl] (zu geben), [wuß]te ich nicht. Ich war bereit, meinen Sohn zu schicken, um [kö]nig zu sein. [Aber du warst bereits auf den Thron gestie]gen, und das [wuß]te ich nicht.< [Was anbetrifft das, was du mir] geschrieben hast: >Dein Sohn ist tot, [aber] ich [habe ihm kein] Leid angetan(?).< [Als die Königin Ägyp)tens [mir] von neuem schrieb, warst du/war sie nicht [...]. Wenn du aber [inzwischen den Thron bestiegen hattest(?)], hättest Du meinen Sohn nach Hause schicken müssen (...) dein [Dien]er Hani hat uns als die Verantwortlichen hingestellt [...]. Was [habt ihr] mit meinem Sohn [gemacht]? Was die Tatsache betrifft, dass niemals [vorher zwischen uns] Blut vergossen wurde: Das Blut, [das nun zwischen uns] vergossen worden ist, ist nicht eine gerechte Sache: Aus der Tatsache, dass Blut vergossen worden ist, ist der [Fall eines kapitalen Verbrechens geworden]. Wenn (ihr sagt, dass) ihr vielleicht meinem [Sohn Leid zugefügt] habt, dann habt Ihr ihn vielleicht wirklich getötet. Danach könnte man spekulieren, dass zunächst ein König (Eje?) um einen hethitischen Prinzen bat, als er noch nicht König war, und erst danach die "Dachamunzu" (Anchesenamun?) noch einmal diese Bitte aussprach. Weitere Spekulation: Vielleicht haben die Hehtiter auf Ejes (??) Bitte lange nicht reagiert, Anchesenamun (??) schickte also noch einen Brief hinterher. Und weil das alles zu lange gedauert hat und der ägyptische Thron lange verwaist wäre, setzte sich Eje drauf. Schließlich kam der hethitische Prinz, mit dem man nichts mehr anzufangen wußte. Also hat man ihn entsorgt. So, und jetzt dürft Ihr wegen dieser wilden Spekulation gern über mich herfallen Ich weiß, dass ich hier wieder mal den unwissenschaftlichen Weg gegangen bin, mir einzelne Belege herauszusuchen und daraus eine Geschichte zu entwickeln. Normalerweise muss man selbstverständlich alle vorhandenen Parallelbelege hinzuziehen. Vielleicht kommt dann etwas ganz Anderes heraus. Aber mir fehlt dazu einmal die Zeit (leider )und mit Sicherheit auch einige Quellen. Gitta
> Antwort auf Beitrag vom: 22.11.2003 um 05:50:34
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