Ich kann meinen Vorrednern nur zustimmen! Man sollte nicht ohne Zitate/Literaturhinweise diskutieren. Allerdings muss ich zu dem Thema trotzdem kurz meinen Senf abgeben: Heute ist die Theorie der Mitregentschaft eigentlich sowieso nicht mehr relevant. Nur noch wenige Ägyptologen ziehen sie in Betracht - die "besten" deutschen Ägyptologen Hornung und Assmann halten sie für unhaltbar! (Man vergleiche hierzu Seite 38f in "Echnaton- die Religion des Lichts") "Der Thronwechsel ist aufs engste mit dem Problem einer gemeinsamn Regierung beider Herrscher (Amenhotep III und Echnaton Anm. des verfassers) verbunden. Als erster hat Petrie an eine Mitregierung des neuen Königs mit seinem Vater gedacht, da er bei seinen Grabungen in Armana Hinwiese auf den älteren König gefunden hatte. Eine solche Regierung zweier Partner wurde mit Mittleren Reich beliebt und brachte dem ägyptischen Staat eine erhöhte Stabilität. Auch im Neuen Reich machte man von dieser Regelung Gebrauch, so vor allem Hatschepsut für ihren zunächst unmündigen Neffen Thutmosis III, und dieser vielleicht für seinen Sohn Amenhophis II. Seit 1951, als Fairman im dritten Ban der City of Akhenaten die Idee einer Mitregierung Echnatons erneut aufgriff ind durch verschiedene Indizien zu stützen suchte, sind viele Autoren dieser Annahme gefolgt, und vor allem Aldred hat immer wieder eine lange, zwölfjährige Coregentschaft der beiden Herrscher verfochten. Das würde für die Alleinherrschaft des Echnaton nur fünf Jahre übrig lassen und hätte natürlich tiefgreifende Konsequenzen, auf die wir bereits am Ende des ersten Kapitels hingewiesen haben. Es ist in letzter Zeit kein wirklich stichhaltiges neues Indiz für eine Mitregentschaft aufgetaucht, denn eine Darstellung Amenophis III am dritten Pylon von Karnak zeigt eine Bildhauerkorrektur und auf keinen Fall die spätere Tilgung eines kleiner dargestellten "Mitregenten" (im Bedeutungsmaßstab müßten beide gleich groß sein!) Postiv ist darauf hinzuweisen, daß der Name des Amun im Grab Amenophis III überall intakt ist und daß die hieratische Aufschrift auf dem Armanabrief 27 doch als "Jahr 2" zu lesen ist und damit für eine direkte Nachfolge spricht. So kann man als Ergenis einer langen und heftigen Diskussion nur festhalten, daß eine längere Mitregntschaft der beiden Könige nicht zu halten ist" Ich halte es da tatsächlich mit Hornung! Eine Mitregentschaft halte ich für (beinahe völlig) ausgeschlossen. Die großartigen Reformen und Umstürze des Echnaton zeitgleich mit Amenhotep III Ich denke eine solch radikale Revolution wäre bei einer Mitregentschaft der beiden Könige nicht möglich gewesen. Editiert von Iufaa da: Hatschepsuts Neffe Thutmosis III und nicht II war, und der Sohn von Thutmosis III war A. II (nicht I).
> Antwort auf Beitrag vom: 04.10.2003 um 14:47:06
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