Es ist wohl davon auszugehen, dass die Könige lesen und schreiben konnten. Allgemeine bekannt ist, dass Königssöhne eine hochwertige Ausbildung genossen. Das Schreiben hat sicher dazu gehört. Es wäre ja auch fatal, wenn der König Texte, die er auf Stelen und Tempelmauern verewigen ließ, nicht auf ihren Inhalt hätte überprüfen können. Im Grabschatz des Tutanchamun fand man 15 Schreiberpaletten, Farben usw. Einige der Stücke waren eigens als Grabbeigaben hergestellt worden, einige waren aber nach Beurteilung Carters benutzt. Sie dürften also dem König zu Lebzeiten als Utensilien gedient haben. Auf einer Stele des Königs Neferhotep (13. Dynastie) sagt dieser "Mein Herz wünscht die uranfänglichen Schriften des Atum zu sehen. Entrollt für mich die Große Inventarliste" Diese Schriften gehören zwar ins Reich der Mythologie, aber immerhin deutet der Text darauf hin, dass der König sie selbst lesen möchte. Und schließlich heißt es in den Pyramidentexten, dass der König nach seinem Tod zum Schreiber des Sonnengottes würde (schreibt N. Reeves in "The Complete Tutanchamun" - ich hab's nicht nochmal nachgeprüft). Sicherlich gibt es noch viel mehr Hinweise, Indizien und Belege dafür, dass die ägyptischen Könige in der Regel des Lesens und Schreibens mächtig waren. Gitta
> Antwort auf Beitrag vom: 18.03.2006 um 20:14:35
|