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Ägyptologie Forum >> Pharao & Hofstaat


1) Echnatons Kindheit
Taia am 05.06.2008 um 21:04:35

Hi

Soweit ich weiß, tauchte der Name von Amenophis IV. erst auf, nachdem er zum König  erhoben worden war. Ich habe irgendwo gelesen, dass er seine Kindheit im Ausland verbracht hat, weiß jemand etwas dazu?

Wenn Mutemuja die Mutter von Amenophis III war, dann wäre sie seine Großmutter. Wenn man davon ausgeht, dass er aus der Art schlug, wäre es durchaus denkbar, dass man ihn vor der ägyptischen Öffentlichkeit  verstecken wollte.

Sollte diese Frage  bereit vom Forum beantworten worden sein, bitte um einen Hinweis.  Danke.

Taia


2) Re: Echnatons Kindheit
 Iufaa am 05.06.2008 um 22:03:42

Hi,

man fragt sich, was man hier beantworten soll:

Zitat:
soweit ich weiß, tauchte der Name von Amenophis IV. erst auf, nachdem er zum König  erhoben worden war.
Der hieß auch vorher schon Amenophis (Amenhotep) und gerät natürlich erst ins Blickfeld, als der Kronprinz Thutmose stirbt.


Zitat:
Ich habe irgendwo gelesen, dass er seine Kindheit im Ausland verbracht hat, weiß jemand etwas dazu?
Fragen, die mit "ich habe irgendwo gelesen" anfangen, sind nicht zu beantworten. Woher sollen wir wissen, was Du gelesen hast, und wie dort solche Aussagen belegt sind?


Zitat:
Wenn Mutemuja die Mutter von Amenophis III war, dann wäre sie seine Großmutter.
Mutemwija ist in der Geburtslegende des A. III. im Luxor-Tempel als dessen Mutter genannt. Da es keinen Grund gibt, an dieser Darstellung zu zweifeln, ist sie zwangsläufig die Großmutter aller Kinder von Amenhotep III - was ist daran verwunderlich?


Zitat:
Wenn man davon ausgeht, dass er aus der Art schlug, wäre es durchaus denkbar, dass man ihn vor der ägyptischen Öffentlichkeit  verstecken wollte.
Liegen Dir Berichte aus seiner Kindheit vor, die auf "Verwunderlichkeit" schließen lassen? War er Enuretiker oder was hast Du sonst noch für Vermutungen?
Gibt es überhaupt Belege, dass Königskinder "versteckt" wurden - und vielleicht gar nicht auftauchten?

Ich schlage vor, über die Fragestellung nochmals nachzudenken.

Iufaa

> Antwort auf Beitrag vom: 05.06.2008 um 21:04:35


3) Re: Echnatons Kindheit
Taia am 05.06.2008 um 22:25:34

Wir haben uns mißverstanden.Ich wollte wissen, ob jemand etwas zum Thema der Kindheit von Echnaton weiß und zum Thema seines eventuellen Aufenthaltes im Ausland. Darüber, ob Echnaton gesund war oder nicht, will ich hier nicht diskutieren, auch die Frage, ob es schon Fälle von versteckten Kindern gab oder nicht, ist  weder gestellt noch zur Diskussion gestell worden. "Verwunderlich" ist auch  nicht, dass Mutemwija die Großmutter von Echnaton ist. Diese Feststellung ist lediglich ein Hinweis darauf, dass eine familiäre Beziehung zwischen Echnaton und dem mittannischen Königshof bestehen mußte. So einfach ist es. "Nicht verwunderlich" wäre es demnach, wenn Echnaton sich auf dem mittanischen Hof aufhalten würde; ich wollte damit einfach den Hintergrund meiner Frage erläutern.  
Ich danke dir für die MÜhe, mit der du aufgezählt hast, was dich in meinem "Beitrag" verwirrt hat, aber  mir wäre lieber, du hättest meine Frage beantwortet, statt mich zu belehren, dass es offensichtlich ist, dass eine Frau die Großmutter der Kinder ihres Sohnes ist.
Danke! Taia

> Antwort auf Beitrag vom: 05.06.2008 um 22:03:42


4) Re: Echnatons Kindheit
 Qedeschet am 05.06.2008 um 22:46:04

Hallo,


Zitat:
Diese Feststellung ist lediglich ein Hinweis darauf, dass eine familiäre Beziehung zwischen Echnaton und dem mittannischen Königshof bestehen mußte.


Führe für diese Behauptung doch bitte Belege an, die sie stützen könnten! Ansonsten erübrigt sich eine Diskussion.

Danke und Gruß!

> Antwort auf Beitrag vom: 05.06.2008 um 22:25:34


5) Re: Echnatons Kindheit
Taia am 06.06.2008 um 10:55:07

Liebe Leute,

Ich habe mir gedacht, Agyptologie Forum hat hunderte Mitglieder und Gäste, die man wohl als Fachleute bezeichnen kann, und du hast eine Fachfrage. Stell sie einfach und irgendjemand wird schon die Antwort wissen und Lust dazu haben, dir zu helfen. Die Frage war klar -  kennt jemand Hinweise  auf den Auslandsaufenthalt Echnatons in seiner Kindheit, oder gibt es dagegen Gegenbeweise. Ich wollte nicht diskutieren. Ich habe eine Frage gestellt.  Auf diese Frage ist noch niemand eingegangen, statt dessen werde ich aufgefordert, jede Behauptung zu belegen. Aber was soll`s.

Meine Antwort: vorausgesetzt, Mutemuja war eine mitannische Prinzessin, wie das in der Fachliteratur behauptet wird (2. Version: sie käme aus Achmin), dann ist sie die Großmutter von Echnaton. Das nenne ich eine familiäre Beziehung und halte diese Schlußfolgerung für selbstverständlich. Daraus ergibt sich die zweite Schlußfolgerung - auf eine familiäre Beziehungen zwischen Ägypten und Mitanni. Aber, wie gesagt, ich wollte darüber jetzt nicht diskutieren und wollte NUR wissen (bitte um Entschuldigung für die Wiederholung), ob es Belege für Echnatons Aufenthalt im Ausland gibt. Das ist die Frage, die mich beschäftigt. Die Hoffnung auf eine sachliche Antwort habe ich übrigens noch nicht aufgegeben.

Schöne Grüsse an alle. Taia

> Antwort auf Beitrag vom: 05.06.2008 um 22:46:04


6) Re: Echnatons Kindheit
 Qedeschet am 06.06.2008 um 11:09:24

Hallo,


Zitat:
ob es Belege für Echnatons Aufenthalt im Ausland gibt.


Nein! Reicht das?

Gruß!

> Antwort auf Beitrag vom: 06.06.2008 um 10:55:07


7) Re: Echnatons Kindheit
Taia am 06.06.2008 um 15:40:12

Hallo Qedeschet!

Vanderberg schreibt in seinem Buch "Nofretete" (1989):
"Der vierte Amenophs, der sich später Echnaton nannte,hatte den größten Teil seiner Kindheit und Jugend im Ausland verbracht" (s.140) und weiter: "Keine einzige Darstellung zeigt beide (Amenophis III. und Amenophis IV.) gemeinsam,keine einzige Textstelle nennt beide gleichzeitig" (ebda) etc...

Dieser Spur wollte ich nachgehen und mit Hilfe der Community Belege  dafür finden.  

Insofern scheint mir mit deinem bestimmenden "Nein" nicht das letzte Wort gefallen zu sein. Sagen wir mal so, du kennst keine Belege dafür.  

Gruß, Taia.

> Antwort auf Beitrag vom: 06.06.2008 um 11:09:24


8) Re: Echnatons Kindheit
 Iufaa am 06.06.2008 um 17:05:19

Sagen wir mal so, Du auch nicht.

Welche hat den Vandenberg?

Iufaa


> Antwort auf Beitrag vom: 06.06.2008 um 15:40:12


9) Re: Echnatons Kindheit
 petrie08 am 06.06.2008 um 17:47:25

Bücher von Vandenberg und Ägyptologie als Wissenschaft schließen einander aus. Punkt. Und jeder intelligente Mensch sollte das nach der Lektüre auch nur einer Seite bemerken! Wer den Vandenberg ernst nimmt, kann seine naturwissenschaftlichen Kenntnisse den Gebrüdern Grimm entnehmen.

> Antwort auf Beitrag vom: 06.06.2008 um 15:40:12


10) Re: Echnatons Kindheit
 Qedeschet am 06.06.2008 um 18:47:31

Hallo,


Zitat:
"Keine einzige Darstellung zeigt beide (Amenophis III. und Amenophis IV.) gemeinsam


Das kann man so nicht stehen lassen. Der im folgenden angeführte Gegenbeweis zu der oben zitierten Behauptung Vandenbergs soll nur dazu dienen, besagte Aussage zu wiederlegen (und somit die Ergebnisse seiner Arbeit vielleicht in einem anderen Licht erscheinen zu lassen). Eine Stellungsnahme zur Problematik der Darstellung (die ich nicht aus dem Ärmel schütteln kann) behalte ich mir vor.

Gegenbeleg: Auf einem Türsturz im Grab des Huya in Amarna findet sich eine Szene, in der zur linken Echnaton, Nofretete und 4 Königskinder und zur rechten Amenophis III., Teje und Baketaton zu sehen sind. Zur Darstellung siehe DAVIES, N. DE G. (1905). The Rock Tombs of el-Amarna. Part 3 – The Tombs of Huya and Ahmes. EEF 15. Taf. XVIII)

Gruß!

> Antwort auf Beitrag vom: 06.06.2008 um 15:40:12


11) Re: Echnatons Kindheit
 snormi am 06.06.2008 um 19:08:48 - Anhang: davies-rock-tombs-3.jpg

Hallo Qedeschet,

darf ich dir, zur allgemeinen Anschauung, die Darstellung der genannten Literaturangabe nachreichen?

Gruß

> Antwort auf Beitrag vom: 06.06.2008 um 18:47:31


12) Re: Echnatons Kindheit
 petrie08 am 06.06.2008 um 19:52:49

Meine Anmerkungen sind sicher von marginaler Wichtigkeit, aber jeder Mensch der bei Trost ist, kann doch nicht ernsthaft über einen Vandenberg-Text diskutieren! Der Mann ist ein mittelmäßiger Journalist, u. a. PLayboy(!), der - angeblich - einige Semester Germanistik studiert hat und sich seine Bücher über Ägypten und andere Themen stümperhaft zusammenkompiliert. Alles Bestseller, was nicht für die Intelligenz des breiten Publikums spricht! (Karl Kraus: "Je höher der Absatz desto größer der Stiefel"). Wo sind den strengen Moderatoren?

> Antwort auf Beitrag vom: 06.06.2008 um 19:08:48


13) Re: Echnatons Kindheit
 snormi am 06.06.2008 um 20:18:33


Zitat:
aber jeder Mensch der bei Trost ist, kann doch nicht ernsthaft über einen Vandenberg-Text diskutieren!


Taia will doch garnicht diskutieren.

Viele beginnen mit Jacq und Vandenberg.


Zitat:
Der im folgenden angeführte Gegenbeweis zu der oben zitierten Behauptung Vandenbergs soll nur dazu dienen, besagte Aussage zu wiederlegen (und somit die Ergebnisse seiner Arbeit vielleicht in einem anderen Licht erscheinen zu lassen)


Das ist nur eine Hilfestellung zur Einschätzung der Quelle, keine Diskussion.

und warum immer der Ruf nach den Moderatoren?
Mal sind sie einem zu streng - mal zu lasch. Wie macht man es jedem Recht?  (Was nun nicht zu einer Diskussion zu diesem Thema führen soll   )

> Antwort auf Beitrag vom: 06.06.2008 um 19:52:49


14) Re: Echnatons Kindheit
 Nefer-Aton am 06.06.2008 um 20:21:05

Hallo!

Im Grab des Huja in Armarna finden sich zwei Bildszenen. In der linken wird Echnaton mit Nofretete mit 4 Töchtern gezeigt. In der rechten Szene wird der thronende Amenophis III. gezeigt. Ihm gegenüber seine Tochter Baket-Aton, seine Gemahlin Teje und dahinter drei Hofdamen.

Der Ehrerbietungsgestus ist der wie ein Gott verehrt wird. Daraus kann man m. E. theor. schlußfolgernd, dass es sich hierbei um einen bereits verstorbenen König handelt. Der Grabbesitzer wollte wahrscheinlich beide Könige, die er diente, in seinem Grab darstellen.

Die einzige Nennung eines Prinzen mit Namen Amenophis E (siehe Royal Families)aus der Zeit Amenophis III. mit dem Titel "Königssohn" in einer Kartusche, ist auf einem Weinkrugsiegel aus Malqata belegt. Mit größter Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um den späteren König Amenophis IV. (Echnaton)

LG
Nefer

> Antwort auf Beitrag vom: 06.06.2008 um 19:08:48


15) Re: Echnatons Kindheit
 Qedeschet am 06.06.2008 um 21:02:07 - Anhang: Hayes_fig._27.JPG

Argh,

ich wollte den von mir angeführten Beleg eigentlich nicht diskutieren! Aber der vieldiskutierte Ehrerbietungsgestus in der o.g. Darstellung muss nicht zwangsläufig auf den verstorbenen Amenophis III. hindeuten; denn wie Nefer-Aton richtig bemerkt hat, handelt es sich hierbei um einen Gestus, der sich vornehmlich im Zusammenhang mit Göttern findet. Somit ließe sich bei dieser Darstellung darauf verweisen, dass Amenophis III. schon zu Lebzeiten vergöttlicht wurde (bzw. sich vergöttlichen ließ). Insofern bestände ein guter Grund, um auch anders zu argumentieren...

Literatur zur Vergöttlichung Amenophis III.:
-      SCHULLER-GÖTZBURG, T. (1993). „Zur Vergöttlichung Amenophis III. in Ägypten.“, in: GM 135. (S. 89-95)
-      PAMMINGER, P. (1993). „Zur Göttlichkeit Amenophis III.“, in: BSEG 17. (S. 83-92)
-      BICKEL, S. (2002). „Aspects et fonctions de la défication d’Amenhotep III.“, in: BIFAO 102. (S. 63-90)

Anbei noch eine Abbildung des von Nefer-Aton angeführten Krugverschlusses aus Malqata (KK). (Quelle: HAYES, W. C. (1951). „Inscriptions from the Palace of Amenhotep III.“, in: JNES 10. (S. 156-183)

Gruß!

> Antwort auf Beitrag vom: 06.06.2008 um 20:21:05


16) Re: Echnatons Kindheit
Taia am 06.06.2008 um 21:13:42

Hallo Iufaa,

darum geht es ja, dass ich keine Belege kenne, und mich hatte es interessiert, ob sich das beweisen lässt, was er schreibt oder nicht. Daher habe ich mich an Euch gewendet, auf eine sachliche Stellungnahme hoffend. Ich habe sachliche Argumente erwartet, Beweise dafür (Amarna-Briefe?) oder eventuell dagegen. Über Vanderberg herziehen, wie Petrie 08 es tut, finde ich deplaciert, ich habe Vanderberg nicht als eine Autorität hingestellt, sondern gefragt, ob jemand  dazu etwas WISSENSCHAFTLICHES zu sagen hat. Es hätte ja sein können. Gerade, weil ich diese Behauptung überprüfen wollte. Die Wissenschaft kann sich nur entwickeln, wenn man interessanten Spuren nachgeht und wagt, neue Fragen zu stellen.Wissenschaft braucht Visionen und Beweise, beides. Wenn ich Belege für diese Behauptung hätte, hätte ich übrigens meine Frage nicht stellen müssen.

Zweite Frage: Mich würde es interessieren, ob Amenophis IV. in irgendwelcher ägyptischen Quelle  vor seiner Thronbesteigung dargestellt oder erwähnt wurde. (Inzwischen habe ich die Antwort von Nefer-Aton gelesen, die diese Frage beantwortet. Danke). Denn darum geht es, um seine Kindheit, darum, wo er sie verbracht hatte, in Theben? In Heliopolis? Oder im Ausland, wie Vandenberg es behauptete, sich sicherlich auf irgendwelche Quellen stützend.  Wäre es nämlich dem so, könnte man besser verstehen, warum  er (Echnaton) absolut kein Verständnis für  ägyptische Götter hatte.  Zur Erklärung: ich schreibe keine wissenschaftliche Arbeit über Echnaton, ich will ganz einfach verstehen, wie es zu der "Amarna-Revolution"  kam, welche Wurzeln der Atonismus hatte. Ich glaube, darum geht es auch bei der Ägyptologie, um das Verständnis  der Geschichte, darum, zu begreifen, warum diese Menschen dieses oder jenes taten. Und da múß man diese geschichtlichen Namen auch als Menschen sehen, die ihre  Leideschaften hatten, ihre Ängste, ihre Träume, Menschen, die verschiedenen Einflüssen unterlagen. Nicht nur wir, die Kinder des 20. Jahrhunderts, werden durch die Kindheidserlebnisse geprägt, früher war es genauso. Und Echnaton war auch einmal ein Kind, das von irgendjemandem erzogen und beeinflusst wurde. Von wem?

Danke für Eure Aufmerksamkeit. Taia.

> Antwort auf Beitrag vom: 06.06.2008 um 17:05:19


17) Re: Echnatons Kindheit
 Nefer-Aton am 06.06.2008 um 22:19:07

Hallo Taia!

Als Person ist Amenophis IV. erst nach der Thronbesteigung absolut sicher belegt. Das angeführte Weinkrugsiegel ist der einzigste Beleg eines Prinzen Amenophis zur Zeit Amenophis III.

Weder in einer Inschrift aus Ägypten noch in einem Armarnabrief wird irgendein Wort über einen Prinzen Amenophis erwähnt.

Um es noch einmal ganz klar zu sagen, wir haben keinerlei Informationen über die Kindheit des späteren König Echnatons.

Die Hinwendung zu dem früher relat. bedeutungslosen Gott Aton begann schon vor der Zeit Thutmosis IV. - siehe Traumstele. Dieses deutet daraufhin, dass der Aufstieg des Gottes Aton wahrscheinlich schon geraume Zeit vor Thutmosis IV. begann.
Die Auslegung dieser Fakten ist natürlich unsere ganz persönliche Meinung,nicht aber die Tatsache, dass es keine Belege gibt!  

LG
Nefer und Johnny

> Antwort auf Beitrag vom: 06.06.2008 um 21:49:41


18) Re: Echnatons Kindheit
Taia am 06.06.2008 um 23:11:04

LIEBE Nefer-Aton,

Ich sehe nämlich eine interessante Verbindung zwischen dem Atonismus und dem hethitischen Kult der Sonnengöttin von Arinna (gleichgesetzt mit der hurritischen Hepat), die eine hethische Schutzgöttin des Reiches war. Deshalb interessiert es mich so sehr, ob Echnaton, dessen "Revolution" den Höhepunkt dieser Entwicklung (seit Tutmosis IV.)symbolisiert,  von den asiatischen Sonnenkulten beeinflußt war, der ist nämlich  mit der Atonverehrung weiter gegangen als seine Vorväter. Angenommen, Echnaton verbrachte seine Kindheit wirklich in einem der Sonnenreligion-Länder, würde es ein bisschen Licht auf seinen total unägyptischen Sonnenkult werfen.

LG Taia.  

> Antwort auf Beitrag vom: 06.06.2008 um 22:19:07


19) Re: Echnatons Kindheit
 Nefer-Aton am 06.06.2008 um 23:45:50

Hallo  Taia!

Zwar ist die Religion nicht unbedingt unsere Stärke, aber Aton ist nur ein Aspekt des uralten Sonnenglaubens in Ägypten. Den ägypt. Gott Aton gab es doch schon vorher. Zu den heth. Sonnengöttern können wir nichts sagen, da wir über keine Informationen darüber verfügen. Den Sonnenglauben gab es doch in mehreren Kulturen, das sagt aber doch nicht aus, dass der eine von dem anderen inspirierst worden sein muß.

Die Idee, ein ägypt. Prinz wäre nach Mitani oder sonstwohin ins Ausland  "verschickt" worden, klingt uns doch äußerst unwahrscheinlich. Es ist uns in der ganzen ägypt. Geschichte keine Überlieferung bekannt, dass ein Prinz zur Ausbildung in eine andere Kultur geschickt wurde, eher umgedreht!!!

Wieso war der Sonnenkult, den Echnaton eingeführt hat, so ungewöhnlich? Aton war nicht ungewöhnlich, sondern die Ausübung des Kultes, der nur über die Person des Königs lief, war ungewöhnlich.

Wenn keine Fakten vorhanden sind ,ist eine Diskussion m. E. über solch ein Thema sehr schwierig und bringt auch nichts.

Ohne vorhandene Fakten kann man ja nicht einmal spekulieren, es ist dann einfach Phantasie!

LG
Nefer und Johnny

PS: Was hat der heth. Sonnenkult mit Mitanni zu tun?

> Antwort auf Beitrag vom: 06.06.2008 um 23:11:04


20) Re: Echnatons Kindheit
Taia am 07.06.2008 um 00:25:47

Hethiter und Mitannis hatten Sonnenkulte.

Padushepa, die Gattin von Hattusillis II, hat die hurritische Göttin Hepat (deren Dienerin sie war) mit der hethitischen Sonnengöttin von Arinna gleichgesetzt, die sie wurde, nachdem sie den hethitischen König geheiratet hatte. Sie sind(waren) beide "Versionen" der Großen Sonnengöttin des Matriarchats, von der es heißt, sie habe die Welt erschaffen. Der Atonismus scheint in dieser Tradition verwurzelt zu sein. Ich habe im Forum einen Hinweis gefunden (sorry, ich weiß nicht mehr von wem, aber ich habe ihn  mir notiert), daß  "in einem der vier Tempel, die Echnaton in Karnak für Aton bauen liess,  Nofretete in Begleitung ihrer drei ältesten Töchter als Hohepriesterin auftritt (Redford : Akhenaton - The Heretic King. - Princeton University, 1984). Echnaton ist bei den Opferzeremonien nicht anwesend" Das wäre nicht der erste Hinweis darauf, dass Nofretete im Atonkult eine große Rolle spielte. Im Hethitischen Reich wurde der König übrigens als Sonnengott seines Landes betrachtet und trug die Tracht des Sonnengottes. Es scheint, dass beide - Nofretete und Echnaton, in die Rolle der Sonnengöttin und des Sonenngottes schlüpften und dem Aton des Amenophis III.&CO  neue Züge verliehen haben, die als so "revolutionär" gelten, weil sie sich aus der ägyptischen Tradition nicht ableiten lassen. Aber das alles sprengt langsam den Rahmen meiner Ur-Frage. Wird vielleicht mal zum Thema im Forum "Religion"

Gruß Taia

> Antwort auf Beitrag vom: 06.06.2008 um 23:45:50


21) Re: Echnatons Kindheit
 petrie08 am 07.06.2008 um 11:39:25

Geht's noch? Auch wenn es "diskussionsliberalen" Forumsmitgliedern auf die Nerven und/oder gegen die Weltanschauung geht: VandenbergleserInnen sind - wissenschschaftlich - nicht ernst zu nehmen. Punkt. (Christian Jacq ist - soviel ich weiß - immerhin studierter Ägyptologe). Kein Physiker würde sich mit jemandem unterhalten oder "diskutieren", der einen auffordert darüber nachzudenken ob der Schnee nicht vielleicht doch von der Frau Holle beim Bettenausschütteln erzeugt wird. Steht ja immerhin in einem weit verbreiteten Buch. Warum nervt es anscheinend nur mich, wenn jedes einleuchtende Argument, jedes belegbare Faktum mit einer neuen pseudowissenschaftliche Suada, die vom Hundersten ins Tausendste taumelt (typische Laienstrategie)zugemüllt wird und dabei den alten Trick religiöser  oder politischer Fanatiker benutzt, Behauptungen für "Fragen" auszugeben. Vom Aton zu den Hethitern von Mitanni zum Matriachat(!) usw. und so fort. Noch einige Postings und wir sind bei den Mayas...
Kein Gefühl für wissenschaftliche Würde oder auch nur für faktengesättigten Amateurismus?

> Antwort auf Beitrag vom: 06.06.2008 um 21:02:07


22) Re: Echnatons Kindheit
 NebTauiAmunRe am 07.06.2008 um 12:36:26

Liebe Taia,
ich habe das gestern schon geschrieben, aber es wurde gelöscht, ohne mein Wissen. Ich kann nicht verstehen, dass eine simple Frage derart ausartet in diesen Nonsens, ob ein Buch wissenschaftlich ernstzunehmen ist oder nicht! Und ich kann es noch einmal wiederholen: Dies ist nur ein Forum im Internet. Ich vertraue zehnmal mehr einem anständigen Buch als irgendeiner Meldung hier im Forum.
Neb

> Antwort auf Beitrag vom: 07.06.2008 um 11:39:25


23) Witziges mail, ist aber leider Löschkandidat...
 petrie08 am 07.06.2008 um 17:52:33

Na gut, jemand behauptet, dass es eine Verbindung von Echnaton zum mitannischen Königshof gegeben haben muss(!). Er schustert diese und andere Behauptungen dann zu Fragen um. Na gut. Die Fragen hat er aus einem Buch von Vandenberg(!). Ich habe jetzt gerade gelernt, dass Vandenberg "anständige" Bücher schreibt! Ist wahrscheinlich ein Bezug auf seine Tätigkeit als Playboy-Journalist! Ich weiß, dass Ägyptologie zu den "soft sciences" gehört - also: keine Experimente, keine Mathematik usw...Ich lese aber zum ersten Mal in einem "soft science-Forum", dass wissenschaftliche Bücher Nonsens seien. Da muss ich einen Paradigmenwechsel versäumt haben.
Noch was: Im Internet kann sich hinter einer süßen Desiree ein lustgreisiger Uwe verbergen. Jedem User/ Poster sei daher geraten, nicht wegen eines Mädchennamens und einem Venusspiegel sein Gehirn abzugeben!

> Antwort auf Beitrag vom: 07.06.2008 um 12:36:26