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Ägyptologie Forum >> Pharao & Hofstaat


1) Mutemwija
Taia am 08.06.2008 um 10:10:56

Hallo, Leute
Ich suche Hinweise/Belege/Gegenbeweise dafür dass a)Mutemwija, die Mutter von Amenophis III., eine mitannische Prinzessin war und b)aus Achmin stammte.

Danke! Taia


2) Re: Mutemwija
 Lutz am 08.06.2008 um 14:53:41

Joachim Willeitner : Der Achmim - Clan (in: Abenteuer Archäologie / 1 - 2007, Seiten 46 - 51).

Lutz

> Antwort auf Beitrag vom: 08.06.2008 um 10:10:56


3) Re: Mutemwija
 Iufaa am 08.06.2008 um 15:06:19

Und wo bitte, Lutz, kommt in dem Artikel der Name Mutemwijy vor?

LG, Iufaa

> Antwort auf Beitrag vom: 08.06.2008 um 14:53:41


4) Re: Mutemwija
 petrie08 am 08.06.2008 um 15:34:07


Zitat - A. Camus:
Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen

Nur dieses Zitat gibt mir die Kraft doch noch was zu schreiben: Die altägyptische Thronfolge war matrilinear, d.h. die Mutter war die, die das "königlich-ägyptische Blut" weitergab. Die Vorstellung, dies wäre durch eine Mitanniprinzessin geschehen ist ziemlich absurd. Außerdem ist Mutemwija kein Name der auch nur annähernd auf eine Frau aus dieser Gegend passt. ("Mut in der Barke" oder so...). Was mich aber seit Tagen verblüfft, ist, dass es immer wieder Forumsteilnehmer gibt, die diesen Illustriertenquatsch ernsthaft beantworten...

> Antwort auf Beitrag vom: 08.06.2008 um 15:06:19


5) Re: Mutemwija
 Haremhab am 08.06.2008 um 17:48:49

@ Petrie

Zitat:
Die altägyptische Thronfolge war matrilinear, d.h. die Mutter war die, die das "königlich-ägyptische Blut" weitergab.


Würde eine Belegstelle den Sisyphos nicht noch glücklicher machen?

Haremhab

> Antwort auf Beitrag vom: 08.06.2008 um 15:34:07


6) Re: Mutemwija
 Iufaa am 08.06.2008 um 17:54:44


Zitat:
...eine Belegstelle
eine, es gibt zahlreiche für Königsmütter, auf die das nicht zutrifft, das geht schon früh los in der 18. Dyn. mit der Mutter von T. I (Senisoneb), T. II. (Mut-neferet), von T. III. (Isis), von A.II (Merytre-Hatschepsut), und trifft sicher auch für Mutemwija (Mutter von A. III.) zu.

Man kann dann problemlos mit den Müttern der späteren Könige Echnaton (Teje) und Tutankhamun (sofern man Kiya als Mutter akzeptiert) weitermachen. Über Eje und Haremhab braucht man gar nicht mehr zu reden.

Iufaa

> Antwort auf Beitrag vom: 08.06.2008 um 17:48:49


7) Re: Mutemwija
 Lutz am 09.06.2008 um 03:35:50


Zitat:
wo bitte kommt in dem Artikel der Name Mutemwijy vor?

Ups, sorry ... Schnellschuß ... Schon halb in der U-Bahn auf dem Weg zur Arbeit gewesen ...  

Ich dachte mich zu erinnern das Willeitner Mutemwija in verwandschaftliche Beziehung zu Tuja und Juja setzt (alles natürlich leider ohne Belege, nur auf Grundlage von Namens- und Titel-Übereinstimmungen).

Ich such die Tage mal wo ich das her habe (Wedel ? Fletcher ?). Klar ist jedoch das es keine wirklichen Belege gibt, nur hübsche Theorien ...  

Gruß, Lutz.

> Antwort auf Beitrag vom: 08.06.2008 um 15:06:19


8) Re: Mutemwija
 petrie08 am 09.06.2008 um 10:49:52

Möglicherweise habe ich mich falsch ausgedrückt - oder nicht sinnerfassend gelesen? Nur wirklich böse Menschen (Moderatoren) können annehmen, dass ich davon ausgegangen wäre, dass es seit den Tagen von Menes in Ägypten eine ununterbrochene matrilineare Sukzession gegeben hätte! Die Brüche sind bekannt, ändert aber nichts am Kern meines Arguments! Schon gar an der Vorstellung einer nichtägyptischen Königsmutter! Außerdem sollte ein Argumentum ex silentio bei geschichtlich so fernen Zeiten nur sehr dosiert angewandt werden. Nur weil wir keine Informationen über Königinnen/ Königsmütter haben, ist damit nicht ausdrücklich gesagt, dass sie nicht zur Herrscherfamilie gehört haben!

> Antwort auf Beitrag vom: 08.06.2008 um 17:54:44


9) Re: Mutemwija
 snormi am 09.06.2008 um 10:57:19

oha,


Zitat:
Nur wirklich böse Menschen (Moderatoren)


pure Verallgemeinerung! Das können auch noch andere  


Zitat:
ändert aber nichts am Kern meines Arguments!


für das du noch immer den Beleg schuldig geblieben bist!!!

> Antwort auf Beitrag vom: 09.06.2008 um 10:49:52


10) Re: Mutemwija
 petrie08 am 09.06.2008 um 12:20:42

Vielerorts existierten so genannte Übergangskulturen, in denen die gesellschaftliche Organisation matrilinear war, die politische Organisation jedoch patriarchal. Im alten Ägypten etwa musste ein Mann, der Pharao werden wollte, die Hohepriesterin/Königin heiraten, weil die Erblinie bis weit in die jüngsten Dynastien weiblich war; dies führte auch zu Geschwisterheiraten.Ich weiß: keine wirklich tolle Quelle, wie schon der unsinnige Begriff "Hohepriesterin" zeigt.
Das im Alten Äypten die Thronfolge matrilinear (gynozentrisch) war, scheint mir keines Beleges zu bedürfen!
Mein Beleg lautet daher: Ägyptologische Fachliteratur seit Mitte des 19. Jahrhunderts passim...

> Antwort auf Beitrag vom: 09.06.2008 um 10:57:19


11) Re: Mutemwija
 snormi am 09.06.2008 um 12:30:22


Zitat:
Ich weiß: keine wirklich tolle Quelle


Nein, vor allem da ich erst google nutzen muss um zu ersehen, dass es sich um ein Zitat aus dem Wikipedia Artikel zum Matrilinearität1 handelt!


Zitat:
Mein Beleg lautet daher: Ägyptologische Fachliteratur seit Mitte des 19. Jahrhunderts passim..


Was soll der Kinderkram? Wenn ich die komplette Fachliteratur durchforsten wollte um DEINE Aussagen zu belegen könnte ich dies tun. Es handelt sich aber eben um DEINE Behauptung - du bist in der Bringschuld.

Insofern bitte ich um ein Nachtragen eines brauchbaren Beleges oder das Unterlassen solcher Behauptungen.

Auch wenn manche das Forum als Kindergarten betrachten mögen muss man ihnen nicht mit solch besch... Antworten Recht geben!

> Antwort auf Beitrag vom: 09.06.2008 um 12:20:42


1: http://de.wikipedia.org/wiki/Matrilinearit%C3%A4t


12) Re: Mutemwija
 petrie08 am 09.06.2008 um 20:10:19

Ich habe ja nichts gegen zugespitzte und kontroversielle Postings. Aber warum so Ironie- und Witzfrei? Warum so hysterisch? "Kindergarten" und "besch..."?
Zitat aus Helck/ Otto Kleines Lexikon der ÄgyptologieSeite 166, Artikel Königin: Anders als in der bürgerlichen Familie ist in der kgl. aus Gründen der Legitimitation Ehe unter Nächstverwandten die Regel; die die Generationen verbindende Stellung der Königin kommt in der Titelsummierung "Tochter eines Königs, Schwester eines Königs, Mutter eines Königs" als Idealfall zum Ausdruck
Dodson/Hilton in "Royal Families of Ancient Egypt" sehen dort auf S. 16 ff. in der modernen Forschung einen anderen Ansatz, der sich aber in ihrer Argumentation ziemlich strikt auf die Geschwisterehe bezieht! Generell können viele Eigenheiten der ägyptischen Geschichte nur aus der Matrialinität verstanden werden, eben die Institution der Geschwisterehe, die enorme Wichtigkeit von Königsmüttern, z.B. Chentkaus I und II, Meritneith als Regentin für Den/Dewen, Hatscheput als Regentin (zumindestens anfangs), die "Dahamunzu-Affäre", die eben nur durch den Legitimitätsanspruch der Witwe verständlich ist, wo es dann egal ist wer Pharao wird, es kann auch ein hethitischer Prinz sein!
Mehr Belege werde ich nicht mehr liefern, inzwischen habe ich auch den nichtigen Anlaß für diese Schreibereien aus den Augen verloren. Ich hab nix gegen Diskussionen, sie sollen aber nicht zu weit unter MEIN Niveau gehen: "Kindergarten" und "besch.." und Parvenüverhalten gegen ein Wikipedia-Zitat!

> Antwort auf Beitrag vom: 09.06.2008 um 12:30:22


13) Re: Mutemwija
 Iufaa am 09.06.2008 um 21:13:02

Es geht wohl u.a. nicht um ein
Zitat:
Parvenüverhalten gegen ein Wikipedia-Zitat
, sondern um wörtliche Übernahme ohne Quellenangabe.

Das hätten wir hier gerne vermieden!

G, Iufaa

> Antwort auf Beitrag vom: 09.06.2008 um 20:10:19


14) Re: Mutemwija
 snormi am 09.06.2008 um 21:52:26

Parvenü - nun ja, als Kind vom Dorf habe ich durchaus Manieren. Ich weiß nicht worüber du dich aufregst. Ein besch... steht bei mir für ein bescheiden.

Und wenn man mir mit einem Zitat ohne Quelle antwortet, ohne Aussagekraft - find ich das mehr als bescheiden!


> Antwort auf Beitrag vom: 09.06.2008 um 20:10:19


15) Re: Mutemwija
 petrie08 am 09.06.2008 um 22:48:35

Ich wollte schon nix mehr posten - trotz Camus-Zitat...
Halten zu Gnaden, dass ich das Wikipedia-Zitat als "nicht tolle Quelle" bezeichnet habe. Ich wollte mich sicher nicht mit fremden Federn schmücken! Es ging nur mal um den Begriff!
Ich halte mir weiters zu Gute, dass ich, trotz diverser Ausuferungen, immer beim Thema geblieben bin. Ich hätte jetzt gern mal Belege, dass es in der ägyptischen Thronsukzession keine matrilinearen (gynozentrische) Strukturen gibt und das es Pharaonen gibt, die von nichtägyptischen Müttern/Königinnen abstammen. Ein fairer Wunsch, wie mir scheint...

> Antwort auf Beitrag vom: 09.06.2008 um 21:52:26


16) Re: Mutemwija
 Iufaa am 09.06.2008 um 23:04:16

Auch eine
Zitat:
"nicht tolle Quelle"
sollte man als Quelle kennzeichnen.

Ansonsten, wie bereits in der oben Liste für die 18. Dyn. gezeigt, läßt sich da keine matrilineare Thronfolge ableiten. Die mag es zu anderen Zeiten gegeben haben, aber ich stimme da dem bereits zitierten Dodson/Hilton zu: "Pharao ist Pharao durch seinen (göttlichen) Vater, nicht durch seine Königin."

Für nicht-ägyptische "mwt nswt" hätte ich auch gerne Belege, ich fürchte, um zur Eingangsfrage zurückzukommen, das wird nix für Taia.

In der aktuellsten Biographie zu A. III von O'Connor u. Cline, Amenhotep III - Perspectives on his Reign. Michigan 2001, verweist Berman eine Gleichsetzung von Mutemwija mit einer mittanischen Prinzessinen ins Reich vergangener "Legenden" und beruft sich auf die ausführliche Studie von Betsy Bryan "The reign of Thutmosis IV." Baltimore, Johns Hopkins University, 1991 (ist wohl ihre Habilarbeit; in der UB Heidelberg vorhanden aber nicht ausleihbar).

Iufaa

p.s. ich schmeiße von nun an jeden Verweis auf Internetquellen (ohne Linkangabe) ebenso raus, wie auf alte Sekundärliteratur Marke C. Aldred (aus dem Jahre 1968, ohne Quellenverweise im Buch) - wir können nicht dauernd irgendwelchen nicht überprüfbaren oder alten Quellen hinterherhecheln. Also neuere Literatur besorgen oder Beiträge unterlassen.

> Antwort auf Beitrag vom: 09.06.2008 um 22:48:35


17) Re:Matrilinearität
 snormi am 10.06.2008 um 13:13:55


Zitat:
Ansonsten, wie bereits in der oben Liste für die 18. Dyn. gezeigt, läßt sich da keine matrilineare Thronfolge ableiten. Die mag es zu anderen Zeiten gegeben haben,


Aufgrund der Beleglage ist dies auch für andere Zeiten nur schwierig nachzuweisen. Silke Roth (Königsmütter, Wiesbaden 2001, S. 331) schreibt:

Zitat:
Für den Zeitraum der 1. bis zum Ende der 12. Dynastie lassen sich beim gegenwärtigen Stand der ägyptologischen Veröffentlichungen insgesamt 28 mehr oder minder gut bezeugte Königsmütter nachweisen. Diesen stehen mindestens 91 Herscher gegenüber, die nach Ausweis der Denkmäler und Königslisten das Herrscheramt innehatten, so daß hypothetisch ungefähr jedem dritten König eine bekannte Mutter zugeordnet werden könnte.


Das sind Zahlenspielereien, wie sie selber zugibt. Es gibt einzelne Zeitabschnitte aus denen mehr Mütter belegt sind, andere mit weniger. Das Material reicht aber auch dann nicht für verlässliche Angaben zu dem Thema. Und das Material woraus hervorgeht, dass die Mutter von Geburt her selber aus königlichem Hause stammt, dürfte noch geringer sein.

Roth zitiert (S. 332) Eberhard Otto (Legitimation des Herrschens im pharaonischen Ägypten, Saeculum, Freiburg-München 20 (1969), 385-411 - hier S. 402):

Zitat:
Es scheint mir [...] zur Zeit noch nicht möglich zu sein, die Bedeutung [...] der Königsmütter innerhalb der Dynastie und speziell als Vermittlerin der Legitimität durch eine konkrete Formel festzulegen. Die [...] Einzelerscheinungen können nicht ohne Gewalt auf einen Nenner gebracht werden.


Das Thema der Legitimation, insbesondere einer Matrilinearität wird seit langer Zeit kontrovers besprochen. Die Tendenz geht schon länger in eine Richtung, die sich im Kapitel "Frauen" von Erika Feucht in "Der Mensch des Alten Ägypten" (Hrsg. Sergio Donadoni, Ffm 1992, S. 392) - extra in die deutsche Auflage aufgenommen - folgendermassen findet:

Zitat:
Die Thronfolge lief in pharaonischer Zeit keinesfalls, wie seit Bachofen noch heute in Schriften über das Matriarchat behauptet wird, über die Frau. Mehrere Königsmütter aus bürgerlichem Haus sind uns bekannt. Auch läßt sich die Theorie nicht aufrechterhalten, daß ein Königssohn, dessen Mutter nicht königlichen Geblüts war, eine Prinzessin heiraten musste, um seine Thronfolge zu sichern. Von Matrilinearität kann daher keine Rede sein.


Solange uns keine zeitgenössischen Quellen über die Legitimation eines Königs berichten in denen dann steht dass er von seiner biologischen Abstammung her gewisse Voraussetzungen erfüllen muss - bleibt alles im spekulativen Bereich.




> Antwort auf Beitrag vom: 09.06.2008 um 23:04:16


18) Re: Mutemwija
Taia am 10.06.2008 um 13:48:23

Lieber Iufaa,

ich suche Informationen zu einem Forschungsbericht über Mutemwijas  Herkunft, und da interessieren mich alle Theorien dazu, auch die von älteren Autoren. Die  Entscheidung, was ich mit den Ergebnissen mache, könntest du mir überlassen. Ich habe nichts dagegen, wenn jemand diese alten Theorien sachlich widerlegt,bzw. darauf verweist , dass sie widerlegt worden sind (von wem? mit welchen Argumenten?, wenn du jedoch alles löscht, was dir nicht in den Kram passt, wird meine Frage nie beantwortet.

Ich stelle mir die Antwort in etwa so vor, wie es bei Dahamunzu gemacht werden kann:

Kija: Helck
Meritaton: Kraus, Schlögl, Kühn
Anchesenamun: Beckerath, El Mahdy
Npofretete: Reeves... etc.

Und ich  erlaube mir, noch einmal die Frage zu wiederholen, die du gelöscht hast: Hat jemand die Abhandlung von Alexander Pridik gelesen "Wer war Mutemwija?" Müsste in  Unibibliotheken zu haben sein. Würde mich interessieren, was er zu dem Thema der Hrkunft von Mutewmija geschrieben hat, obwohl ich weiß, dass sich die Ägyptologie seit dieser Zeit weiter entwickelt hat. Darf ich es fragen?

Taia.

> Antwort auf Beitrag vom: 08.06.2008 um 10:10:56


19) Re: Mutemwija
 Iufaa am 10.06.2008 um 13:59:51

Hi,

Du darfst mit
Zitat:
den Ergebnissen machen
, was Du willst, Du darfst Dir vor allem auch die Literatur selber besorgen.

Die gesuchte Arbeit von A. Pridik ist an genau 2 Uni-Bibliotheken vorhanden (d.h. für die meisten Gäste in diesem Forum sicher nicht im Zugriff). Viel Spass beim Suchen und beim Starten einer Fernleihe.

Iufaa

> Antwort auf Beitrag vom: 10.06.2008 um 13:48:23


20) Re: Mutemwija
 Lutz am 10.06.2008 um 14:11:13


Zitat:
Ich such die Tage mal wo ich das her habe (Wedel ? Fletcher ?).

Keine von Beiden ... Christine El Mahdy in " Tutanchamun - Leben und Sterben des jungen Pharao " (München: Blessing, 2000. - S.211 ff.) mit Verweis auf Cyril Aldred in " Akhenaten - King of Egypt " (London, engl. Neuausgabe von 1988).

Aldred rekonstruierte (mehr oder weniger belegfrei) anhand von Namens- und Titel-Analogien eine Familie aus Achmim die möglicherweise seit Thutmosis III., über dessen Gemahlin Meritre-Hatschepsut (die er als Schwester eines gewissen Jej aus Achmim sieht, der möglicherweise der Vater der Mutemwija und des Juja war) eine Familie, die über mehrere Generationen ägyptische Königsmütter stellte.

Aber wie schon erwähnt : ohne echte Belege !  

Gruß, Lutz.

> Antwort auf Beitrag vom: 09.06.2008 um 03:35:50


21) Re: Mutemwija
 Tahemet am 10.06.2008 um 14:16:43

Eine dumme Frage...aber was ist denn dabei zu fragen ob bestimmte Quellen gut sind oder ob sie jemand gelesen hat?
Der obligatorische Hinweis aus AIGYPTOS ist zwar ein Anfang, aber nur weil ein bestimmtes Stichwort im Titel verwendet wird, heißt das noch lange nicht, daß die Quelle besonders ergiebig ist. Nicht jeder kann mal kurz in eine Unibibliothek rennen und sich dort die Artikel ansehen und auf ihre Brauchbarkeit überprüfen.

> Antwort auf Beitrag vom: 10.06.2008 um 14:11:13


22) Re: Mutemwija
 Iufaa am 10.06.2008 um 14:21:54

Hi Tahemet,

Zitat:
Nicht jeder kann mal kurz in eine Unibibliothek rennen und sich dort die Artikel ansehen und auf ihre Brauchbarkeit überprüfen.
eben, wir auch nicht.
Aber jeder kann mal bei Aigyptos oder im Karlsruher Virtuellen Katalog nachschlagen, was es wo gibt - spätestens dann erübrigt sich die Frage, und es ist klar, dass man sich selber bewegen muss.

p.s. angesichts des Alters (Erscheinungsjahr 1932) lehnt die UB Heidelberg eine Ausleihe des Pridik ab

> Antwort auf Beitrag vom: 10.06.2008 um 14:16:43


23) Re: Mutemwija
 Tahemet am 10.06.2008 um 14:35:12

Hallo Iufaa,

das meinte ich ja auch gar nicht.
Natürlich soll man sich selber Quellen suchen.
Und wenn jemand fragt ob eine bestimmte Quelle gut ist dann zeigt das doch, daß die Person nicht die ganze Arbeit anderen überlassen will.
Wir alle haben verschiedene Interessen und kennen uns mit bestimmtem Themen besser aus als mit anderen es könnte ja sein, daß jemand schon einmal über genau diesen einen Artikel/dieses eine Buch gestolpert ist.

Gruß
Tahemet

> Antwort auf Beitrag vom: 10.06.2008 um 14:21:54


24) Re: Mutemwija
Taia am 10.06.2008 um 20:34:03

An Iufaa: für den Rat, ich soll mir selbst alle Bücher besorgen, bedanke ich mich. Ich frage mich nur, wou sei dieses Forum gut? Damit sich ein Paar Leute selbst darstellen können? Oder sollte es dem Informationsaustausch dienen.

Taia.

> Antwort auf Beitrag vom: 10.06.2008 um 14:16:43


25) Re: Mutemwija
 petrie08 am 10.06.2008 um 20:58:50

"Die Thronfolge lief in pharaonischer Zeit keinesfalls, wie seit Bachofen noch heute in Schriften über das Matriarchat behauptet wird, über die Frau. Mehrere Königsmütter aus bürgerlichem Haus sind uns bekannt. Auch läßt sich die Theorie nicht aufrechterhalten, daß ein Königssohn, dessen Mutter nicht königlichen Geblüts war, eine Prinzessin heiraten musste, um seine Thronfolge zu sichern. Von Matrilinearität kann daher keine Rede sein."
Soweit das Zitat von Erika Feucht. Allein die Verwechslung von Matriarchat und Matrilinearität gibt -methodologisch - sehr zu denken! Auch das -in diesem Zusammenhang - völlig unsinnige Namedropping "Bachofen" ist... na ja...
Verblüffenderweise sind die Moderatoren und die anderen alteingesessenen Forumsmitglieder bei einer Fachägyptologin nicht so happig mit den Quellen: "Mehrere Königsmütter aus bürgerlichen Haus sind uns bekannt"...? Und ist "bürgerlich" nichtadelig? Und wie wird "bürgerlich" im Alten Ägypten definiert? Auch die Zitate die der strenge Moderator in einem früheren Posting anführt, sind ja nicht sooo schlagend. Auch in der Ägyptologie gilt der Grundsatz: "publish or perrish". Nicht alles was neu ist, ist richtig. Ich habe in der neuesten Ausgabe von "Antike Welt" eine Aufsatz des ausgewiesenen "Armanalogen" Krauss gelesen, der zu ca. 80 % aus purer Literatur (sprich Märchen) besteht. Wer sich mit der Geschichte des Alten Ägypten lange genug beschäftigt, dem muss die Matrilinearität schon mit "nahrhafteren" Beiträgen ausgeredet werden!

> Antwort auf Beitrag vom: 10.06.2008 um 20:34:03


26) Re: Mutemwija
 petrie08 am 11.06.2008 um 18:44:07

Hallo,
noch ein Fund in einem sehr alten Buch: James Henry Breasted, Ancient Records of Egypt, Vol 2, S 15: The king himself spake to her: "I, it is, who have remembered the mother of my mother, and the mother of my father, great king's-wife and king's-mother, Tetisheri (...), triumphant". "Building Inscription" Ahmose I. Nun, aus der Übersetzung geht hervor, dass die Großeltern Ahmoses I. Geschwister waren. Da es aber auch in Ägypten die anthropolgische Konstante des Inzestverbots gab, MUSS es starke Gründe für solche Heiraten gegeben haben. Der einzige Einleuchtende ist aber die Legitimierung der Thronfolge durch die Mutter!  
Noch was Grundsätzliches: Die Ägyptologie ist keine Naturwissenschaft, daher sind ihre Aussagesätze per se nicht wissenschaftlich (im Sinn Poppers)! Daher falsifiziert die Angabe Fechts über mehrere "bürgerliche Königsmutter" die Matrilinearitätshypothese in keiner Weise. Es sind dann eben die berühmten Ausnahmen von der Regel. Dass es in ca. 3000 Jahren Geschichte Ausnahmen für fast alles gegeben haben muss liegt auf der Hand!

> Antwort auf Beitrag vom: 10.06.2008 um 20:58:50


27) Re: Mutemwija
 Geistsucher am 11.06.2008 um 19:52:24

Hallo,

ich bin sehr dankbar und glücklich für das als ein Beispiel gewählte Breasted-Zitat.
Es sagt aus: Tetisheri war die Mutter von Ahmoses Vater   u n d   Mutter.
Matriarchat bedeutet: Es gibt kein Wort für Onkel.
Das Zitat bedeutet: Ahmose nennt seinen Onkel "Vater" !-

Viele Grüße

Geistsucher

> Antwort auf Beitrag vom: 11.06.2008 um 18:44:07


28) Re: Mutemwija
 Iufaa am 11.06.2008 um 20:25:26

Onkel, mütterlicherseits -> sn mwt
Onkel, väterlicherseits -> sn jt

Hannig, Deutsch-Ägyptisch, S. 937

Ich empfehle weitersuchen.

Iufaa

> Antwort auf Beitrag vom: 11.06.2008 um 19:52:24


29) Re: Mutemwija
 petrie08 am 11.06.2008 um 20:28:24

Entschuldigung: War ein intellektueller Typo. Habe während des schreibens Tschechien : Portugal geschaut... Logischerweise sind die Eltern Ahmoses die Geschwister! Aber die Argumentationslinie blieb ja erkennbar. Den Ausdruck Matriarchat weise ich allerdings entschieden zurück. Ich schreibe nicht über unwissenschaftliche Phantasmen des 19. Jahrhunderts!

> Antwort auf Beitrag vom: 11.06.2008 um 19:52:24


30) Re: Mutemwija
 Iufaa am 13.06.2008 um 22:49:06

Von Alexander Pridik gibt es zwei Publikationen zu Mutemwija, darunter ein Sonderdruck aus dem Jahr 1924:

Titel:       Mut-em-wija, die Mutter Amenhotep's (Amenophis') III.
Verfasser:       Pridik, Alexander
Erschienen:       Dorpat, 1924
Anmerkung:       Aus: Acta et commentationes Universitatis Dorpatensis. Bd. 5

In diesem Sonderdruck befasst er sich mit der Gleichsetzung "Mutemwija = mitannische Prinzessin (Gemahlin Thutmosis IV.)", die in einer Publikation von Weber, in anderen z.B. auch von Steindorff, vertreten wurde.

Diese Gleichsetzung lehnt er aus rein zeitlichen Gründen mit folgenden Argumenten ab:
1. angesichts der Regierungsdauer von etwas mehr als 9 Jahren für T. IV. und der mehrfachen Werbung um die Königstochter aus Mitanni, hält er eine Geburt von Amenhotep III. durch die mittannische P. frühestens im 2. Regierungsjahr für möglich. Demnach wäre A. III. bei Tode seines Vaters höchstens 7 Jahre alt gewesen.

2. dass T. IV die Prinzessin vor seiner Thronbesteigung geheiratet haben könnte, schließt er aufgrund des Briefes des Mitannikönigs Tuschratte an A. IV., und der Vermutung, dass dieser seine Tochter keinem Königssohn gegeben hätte, dessen Thronfolge nicht von vornherein gesichert gewesen sei, aus.

3. wenn die Regierungsdaten zu A. III. stimmen, dann brach dieser gegen Ende seines 4. Regierungsjahres nach Nubien auf, um dortige Unruhen (erfolgreich) zu bekämpfen - im Alter von 11 Jahren!

4. auf Breasted verweisend erinnert Pridik daran, dass A. III. Teje entweder als Kronprinz oder am Anfang seiner Herrschaft geheiratet habe - was wohl kaum vorstellbar sei, wenn A. III. bei der Thronbesteigung erst 7. Jahre gewesen wäre.

Der restliche Text dient zur Ausbreitung der Argumentation.

Gruss, Iufaa

mit Dank an Lutz, der den Sonderdruck in Berlin aufgetrieben hat

> Antwort auf Beitrag vom: 10.06.2008 um 13:48:23


31) Re: Mutemwija
Taia am 16.06.2008 um 15:48:01

Vielen Dank für den Hinweis,
da ich Anfang Juli in Berlin bin, würde ich mir gerne diesen Sonderdruck anschauen. Wäre es zu viel verlangt,wenn ich bitten würde, mir die Bibliothek zu nennen, wo ich diesen Text lesen kann?
Danke. Taia

> Antwort auf Beitrag vom: 13.06.2008 um 22:49:06


32) Re: Mutemwija
 Iufaa am 16.06.2008 um 20:29:50

Da ich nicht weiß, wo Lutz den Artikel hat kopieren lassen, kann ich dazu nix sagen.

Aber was ist für Dich eigentlich so unzumutbar daran, im Karlsruher Virtueller Katalog1 den Autor einzutragen, die dt. Bibliotheken anzukreuzen, und die Suche auszuwerten?

Die Standorte werden doch genannt?

Iufaa

> Antwort auf Beitrag vom: 16.06.2008 um 15:48:01


1: http://www.ubka.uni-karlsruhe.de/kvk.html


33) Re: Mutemwija
Taia am 16.06.2008 um 22:44:36

Ich habe dort Marburg und Frakfurt gefunden, und ich fahre zufälligerweise nach Berlin und nicht nach Frankfurt. Sag mal, Iufaa, kannst du es nicht lassen, alle zu belehren, als wären es deine Studenten? Wenn du die Menschen, die hier im Forum nach Unterstützung suchen, ernst nehmen würdest,wäre es für alle angenehmer. Ich weiß deine Kompetenz zu schätzen, aber ich finde die Art, wie du die Menschen klein machst, unmöglich. Niemand ist hier im Forum gezwungen, gestellte Fragen zu beantworten. Lass die Leute selbst entscheiden, ob sie eine Frage beantworten wollen oder nicht, und wenn du keine Lust dazun hast, dann halte dich einfach raus. Und mit dem Standort - vielleicht würde es auch andere Leute interessieren, die hier Infos über Mutemwija suchen?
Taia

> Antwort auf Beitrag vom: 16.06.2008 um 20:29:50


34) Re: Mutemwija
 Iufaa am 16.06.2008 um 22:48:06

Ich finde dort z.B.:

Zitat:
ID-Nummer= "HU003343935" = Pridik, Alexander Wer war Mutemwija?       1932 ->      Berlin Humboldt-Universität


Noch Fragen?

Iufaa





> Antwort auf Beitrag vom: 16.06.2008 um 22:44:36