Re: Waren Echnatons Ideen wirklich so falsch???
[ Archiv-Startseite ] Geschrieben von Jörg Müller am 21. März 2001 23:01:37: Als Antwort auf: Re: Waren Echnatons Ideen wirklich so falsch??? geschrieben von Anchesenamun am 21. März 2001 16:31:58:
>Hallo!
>Ich persönlich sehe Echnaton als wirklich großen und durchaus positiven Pharao an. Man kann es zwar verstehen, daß das Volk nicht so einfach die alten Götter vergessen konnte, aber ich wundere mich sowieso, daß ihre Releigion nicht öfter in Frage gestellt wurde. Damals, meine ich. So flexibel, wie die mit ihren Göttern waren. Mal wird der als Hauptgott verehrt, mal der. Dafür gibt es zwar Gründe, aber ich finde das trotzdem alles etwas instabil. Daß da nicht Zweifel an der Ernshaftigkeit aufkamen. Aber vielleicht war es ja sogar so. Naja, vor solch einer langen Zeit waren die Ansichten und Gedanken natürlich noch ganz anders.Das ist der springende Punkt.
Hinzu kommt noch eines: Wir urteilen hier über Zeiträume, die uns beim Rückblick sehr kurz erscheinen, wenn wir sagen, in der Dynastie so, in der übernächsten wieder anders. Dabei sollten wir aber Berücksichtigen, dass damals ein Zeitraum von nur hundert Jahren etwa vier bis fünf Generationen war.
>Ich finde es jedenfalls sehr mutig von Echnaton, daß er nach seinen Überzeugungen gehandelt hat und sich nur (hauptächlich) auf einen Gott beschränkt hat. Das zeugt von Charakterstärke, finde ich. Obwohl es wiederum auch nicht so toll ist dem Volk eine Religion aufzudrängen.
>Ich glaube ich rede mich hier um Kopf und Kragen. *g*Wohl kaum ;-))
Es gibt hier auch noch einige, die anderer Leut Meinung akzeptieren, ohne verbal zu entgleisen. ;-))))>Ach ja... ich glaube nicht, daß es allein aus dem alten Ägypten herrührt, daß Echnaton als Ketzer bekannt ist.
Sicherlich nicht. Und wenn, dann war er wohl in erster Linie von denen vorrangig als Ketzer bezeichnet worden, denen er an die Pfründe ging oder die Spielräume beschnitt. Und die Priesterschaft war nunmal auch ein hervorragender Machtfaktor, speziell auch bei der öffentlichen Meinungsbildung.Ich habe vieles gelesen, daß gezeigt hat, daß man auch heute noch so darüber denkt. Bestimmt nicht alle, aber oft werden er und seine Handlungen sehr negativ beurteilt.
Von wem vorrangig? Doch besonders von denen, die etwas verloren oder zu verlieren hatten. Angefangen von Macht über Geld bis hin zum inneren Halt.
>Noch was zum Schluß.
>Imhotep (ich meine jetzt den Hohepriester von Djoser, 3.Dynastie, wer weiß, wieviele Imhoteps es noch gab...*g*))unzählige!
Bei Vorarbeiten für mein Personenregister bin ich bis in das Neue Reich hinein auf etliche Vertreter dieses Namens gestoßen. Und dies sind nur die, deren Namen sich dadurch überliefert hat, weil sie vermögend genug waren, diesen in irgendeiner Form, im Grab oder auf Stelen u.ä. zu verewigen.
Dies ist aber andererseits nicht verwunderlich. Imhotep wurde vergöttlicht und daher taucht sein Name öfter auf. So wie es viel später haufig vorkam, den Kindern den Namen des Kaisers (oder Führers) zu geben, so wurden auch im Alten Ägypten viele Kinder nach Gottheiten benannt.>hat doch schon mal so ähnlich gedacht, und zwar mit Amun. Oder nicht?
Nicht nur. Auch in den Sonnenheiligtümern würde ich Analogien sehen.
>Viele Grüße,
>Anchesenamun
[ Archiv-Startseite ]