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Re: "Ketzer" Echnaton

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Geschrieben von Sitamun am 22. März 2001 14:07:17:

Als Antwort auf: Re: geschrieben von Lena am 22. März 2001 13:49:28:

>>Hallo,
>>habe mit Interesse die Gespräche gelesen. Vielleicht war Echnaton aber auch nur ein Träumer. DAs er auf dem Horusthron saß hat er, meines Wissens, nur seiner Mutter Teje und dem frühen Tod seines Bruders zu verdanken. Vielleicht wollte er mit einer neuen Hauptstadt nur seine Träume von "Freiheit" und Unabhänigkeit verwirklichen.
>>Das er mit seiner Außenpolitik Kemet fast zum Untergang (und zwar in poltischer wie auch kultureller Hinsicht) verdammt hätte ist der Grund - denke ich - dass die nachfolgenden Generationen "schlecht" von ihm "sprachen".
>>Schließlich darf man nicht vergessen, dass es erst ein "paar Jahrhunderte" her war, dass sich Ägypten von einer Fremdherrschaft befreit hat und in der 18. Dynastie zu seiner Blüte kam. Schließlich hat Echnaton nur Schwerben zurückgelassen. Da darf man sich nicht wundern, wenn nachfolgende Generationen "sauer" auf ihn waren.
>>Echnaton hatte schließlich Amun und den Namen seines Vater ausmertzen lassen. Das ihn das wie ein Bummerang zurückgetroffen hat, ist seine Schuld.
>>Ich meine, er wurde nicht nur Ketzer genannt weil er nur eine Religion wollte, sondern weil er alles Althergebrachte ändern wollte.
>>Alles was nach der "Zerstörung" u. a. durch die Hyksos mühsam wiederaufgebacht worden war und im Laufe der 18. Dynastie seine Vollendung fand.
>>Schade das die Geschichte jetzt so hart über ihn urteilt und vielleicht wird ihm unrecht getan, aber eigentlich war nichts anderes zu erwarten. Der Schnitt den er machte, war einfach zu stark.
>>Ciao
>Hi!
>Vielleicht wird er von diversen Autoren (wobei ich nichts gegen ein gutes Buch habe! *g*) auch einfach nur verklärt dargestellt...
>Klar, Echnaton hat einen großen Schritt gemacht, war in diesem Sinne ein Revolutionär; aber in Wirklichkeit wissen wir doch nichts über ihn. Mal abgesehen davon, daß es uns allein über den Zeitraum von mehreren tausend Jahren schwer fallen dürfte, die wirkliche damalige "Lage" (sowohl politisch also auch religiös und sozial) zu überblicken und uns wirklich in sie "hineinzuversetzen".
>Demensprechend bleibt alles nur Spekulation - getreu dem Motto: 2 Ägyptologen - mindestens 5 Theorien...
>Ich glaube, wir brauchen eine Zeitmaschiene... *gggg*
>Viele Grüße!
>Lena

Hallo Lena,
ich weiß Du denkst ich hätte "Pharao" von Pauline Gedge gelesen und plappere jetzt die Geschichte dieses Buches nach ;-)
Aber ich muss dich enttäuschen. Das Amenhopis IV sich mit seinem Vater nicht gut verstand, ja das er bis zum Tode seines Bruders nicht oder fast nicht erwähnt wird, ist belegt. Da ich bei der Arbeit bin, kann ich Dir nicht genau die Quellen angeben, aber heute Abend kann ich das.
Ich glaube, Echnaton wollte alles verändern und sein Reich neu und nach seinem Bild erschaffen. Das er "schlecht" war, sage ich nicht. Im Gegenteil, er war u.a. meiner nach ein großer Künstler und Poet. Aber wollte alles zerstören was in Jahrhunderten aufgebaut wurde. Sei mal ehrlich, dass muste schief gehen.
Aber in einem stimme ich dir voll und ganz zu: Wir bräuchten eine Zeitmaschine :-)))))
Deine Sitamun


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