Archiv des alten Ägyptologie-Forum

da schwirrt man drei Jahre durchs Netz ....

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Geschrieben von Undertaker am 04. April 2001 13:58:17:

.... und erst jetzt entdecke ich dieses Forum .... wieso finde ich es nicht bei der Parsimony-Suche unter dem Schlagwort "Ägypten"? .... egal .... ich hoffe ich kann in Zukunft hier und dort einen sinnvollen Beitrag leisten ....

.... auf fruchtbares posten ....

Undertaker


.... kleines Geschenk an die Lesenden ....

Statue ?

Dein Blick ist stärker als der Tod,
Tausende Jahre – hunderttausende Nächte.
Dieser Blick – unendlich,
Mit dem Wissen der verlorenen Jahre.
Lange habe ich diesem Blick standgehalten,
Zu lange?
Du hast zu mir gesagt „ich habe gelebt“,
Bis es mir den Atem verschlug.
Die Sterne kreisen, wo deine Augen kreisten,
Stimme des Windes – in meinen Gedanken.
In deinem Stein ist rauschendes Blut,
Immer noch.
In der triumphierenden Nacht fühlte ich dein rufen,
Nun stehe ich hier, vor dir – in deinem Tempel,
Dein Blick ist Atem und Bild.

Hast du mich gerufen um deine Legende zu atmen, zugleich mit dem Tod?
Hast du mich aus der Unwissenheit angesichts der Geheimnisse gerissen?
Hast du mich den Gesang erhabener Räume gelehrt?

Aus der Schwärze der nächtlichen Gegenwart,
Sprudelt das Gold des Universums zwischen Ruinen.
Schwarzes Land, Flut der Düfte und funkelnde Bilder,
Hohe Mauern in der Wüste.

Die Falken der Dynastien durchfliegen meine Träume
Und im Strahlen der uneingestandenen Träume,
Ist die Zeit ohne Kummer.
Die Falken fallen in einem rasenden Flug,
Zeichnen im Sturz Vergangenheit und Zukunft,
Grenzenlos.

Zwischen Himmel und Erde kreise ich,
Müde – als wenn ich mich an das gelebte Gedächtnis erinnerte.
Mein Gedächtnis ist ein Labyrinth,
Wie eine Wohnstatt von Legenden,
Wie eine Sonnenfinsternis von Mythen.
Zwischen Orient und Okzident,
Pendeln meine Nächte – meine Tage.
Stimme des Windes,
Karnak, Abydos, Theben, Saqqara – ich höre euch,
Dein Blick läßt mich sehen.

Auf dem vorgezeichneten Weg – meine Schritte,
Entgegen dem Schweigen und dem Wort,
Dem Warten und dem Vergessen.
Es gibt keine Wahl,
Ich muß zu den tiefsten Wurzeln,
Meines Lebens zurückkehren.
Bevor die Zeit deine Erinnerungen
Aus dem Labyrinth meines Gedächtnis löscht.

© Undertaker


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