Re: Tutanchamun
[ Archiv-Startseite ] Geschrieben von Jörg Müller am 15. Januar 2001 23:16:55: Als Antwort auf: Re: Tutanchamun geschrieben von Dr. Karl H. Leser am 15. Januar 2001 22:26:07:
>Hi Jörg, anbei das offizielle Statement von der SCA-Seite:
>Japanese to Investigate Thot Ankh Amen Mummy
>Special measures are undertaken by SCA employees in December 12, 2000 to allow a Japanese team from Wasida University to apply a nuclear acid on Thot Ankh Amen mummy. This procedure is shading light on the relation between the famous king and Amenhotep III whose mummy is exhibited in Cairo Museum. Some scholars had mentioned Amenhotep III as his father while others considered him as his brother. This study will determine the exact existing relation.
>
>Ich nehme doch an, daß das innerhalb eines Monats nicht wieder vom Tisch ist, die wären ja fast so gut wie unsere Politiker.
>Gruss, Karl
Diese News stammt vom 21. Dezember 2000
So sie richtig ist, und sie wurde von Hawass nochmals bestätigt, haben sie nicht einmal einen Monat gebraucht.
Ägyptische Behörden verhindern in letzter
Minute Gentests an den Mumien von
Tutenchamun und Amenhotep III.
Die für diese Tage angekündigten DNA-Tests,
die klären sollten wer Tutenchamuns Vater war und ob er von
königlichem Blut ist, wurden auf unbestimmte Zeit verschoben.
Den beteiligten Japanern wurden ohne Angabe von Gründen die
erforderlichen Einreisepapiere nicht bewilligt.Wie der Leiter des ägyptischen Supreme Council of Antiquities,
Gaballah Ali Gaballah "The Associated Press" mitteilte, wird es
jetzt keine solchen Tests geben und man müsse sehen, ob
später welche durchgeführt werden. Gründe für diese plötzliche
Wende wollte er nicht nennen. Die Tests sollte in Südägypten
ein japanisches Expertenteam durchführen. Auch Sabri
Abdel-Aziz, der Chefarchäologe des Antikendienst in Südägypten
erklärte, dass es keine Begründung für das Verhalten der
Behörden gibt.Diese Entwicklung ist aber offenbar vor dem Hintergrund zu
sehen, dass die Ankündigung der geplanten Tests eine
Meinungsverschiedenheit unter ägyptischen Archäologen
ausgelöst hatte. Einige hielten den Eingriff für ein unnötiges
Risiko, das nur die Mumien beschädigen würde. Andere hingegen
fürchteten, dass die Ergebnisse der Untersuchung dazu benutzt
werden könnten die ägyptische Geschichte neu zu schreiben. So
erklärte Zahi Hawas (Chefarchäologe der Pyramiden von Giza)
gegenüber der Wochenzeitung Akhbar Al-Yom, dass er in der
Vergangenheit bereits mehreren ausländischen Teams verboten
habe solche Tests an den Knochen der Pyramidenbauer
durchzuführen. "Es gibt einige Leute, die die ägyptische
Geschichte ändern wollen."Die DNA-Tests an Mumien böten eine Reihe von Möglichkeiten
ungelöste Fragen der ägyptischen Geschichte zu lösen, indem
sie Auskunft geben über Verwandtschaftsbeziehungen,
Heiratsmuster oder die Mischung ethnischer Gruppen. Einige
Archäologen warnen jedoch davor sich zu sehr auf solche Tests
zu verlassen, da diese bislang noch nicht so erfolgreich getestet
wurden.Für Gaballah scheint die Möglichkeit ein Geheimnis ägyptischer
Geschichte zu lüften erst einmal in weite Ferne gerückt. Für den
ersten Test hätten die Japaner der Waseda University
zusammen mit Kollegen der Ein Shams University in Kairo das
Grab des Tutenchamun im Tal der Könige für einige Stunden
öffnen müssen. Amenhotep III., dessen Mumie im ägyptischen
Museum von Kairo ausgestellt ist, wäre als zweites getestet
worden.
Hinter vorgehaltener Hand munkelt man aber etwas anderes.
Wie du schon erwähntest, ist das Risiko einer Kontamination sehr hoch. Nicht nur durch Ausgräber, Museumsleute und andere Wissenschaftler, auch schon durch die Mumifizierer. Daher werden Proben aus dem Knocheninneren entnommen und dies aus mehreren Stellen. Offensichtlich will Hawass nicht, dass ganz pietätlos aus den Knochen eine Art "Schweizer Käse" wird.
- Re: Tutanchamun Dr. Karl H. Leser 16.1.2001 12:08 (2)
- Re: Tutanchamun Jörg Müller 16.1.2001 13:34 (1)
- Re: Tutanchamun Dr.Karl H. Leser 16.1.2001 20:47 (0)
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